Preiswerter 6-Zoll PA-Koax von REDCATT

Einer unserer meistnachgebauten Lautsprecher ist die DreiZwo bzw. DreiZwoMk2. Eigentlich kann die auch laut - aber man braucht schon ordentlich Leistung jenseits der 100 Watt/Kanal um sie an ihre Grenzen zu bringen.

Wenn man etwas Ähnliches in lauter haben will braucht man z.B. einen 6.5"-Koaxiallautsprecher aus dem PA-Bereich. Diese sind meist nach dem "Tannoy-Prinzip" aufgebaut: der Hochtöner ist als Kompressionstreiber ausgelegt, der 1. Teil des Horns verläuft innerhalb des speziell gestalteten Polkerns des Tieftöners, den 2. Teil des Horns bildet die Membran des Tieftöners.

Viele Anbieter solcher Chassis sehen den Anwendungsfall als kompakten 2-Wege-Lautsprecher mit Subwoofer-Unterstützung, das heißt der Tieftonpart des kleinen Koax-Lautsprechers muss auch Hub machen können und mindestens bis 80 Hz runter spielen können. Das geht dann natürlich auf den Wirkungsgrad, und man fragt sich, warum man dann überhaut einen Kompressionstreiber im Hochtonbereich genommen hat . . .

Nicht so der REDCATT CX6F140FX8: dessen "Tiefton"-Part wollte nie wirklich ein Tieftöner, sondern vor allem Mitteltöner sein. Dank der relativ kurzen Schwingspule (10.3 mm) liegt die bewegte Masse bei nur 9.2 gr und der Wirkungsgrad bei 95 dB/W/m.

Unser ausführliches Datenblatt klärt ob der REDCATT CX6F140FX8 für eine "richtig laute" DreiZwo in Frage käme . . .

 Chassis-Datenblatt © www.hifi-selbstbau.de
So werden Lautsprecherchassis von HiFi-Selbstbau gemessen

 
 
Hersteller / Vertrieb: REDCATT / BPA  Typ: CX6F140FX8, 8 + 8 Ohm   Datenblatt des Vertriebs (8 + 4 Ohm)

Foto des Chassis


Der äußere Eindruck:

Der REDCATT CX6F140FX8 sieht von vorne fast wie ein normaler PA-Mitteltöner aus - Stahlblechkorb, Papiermembran, doppelt gewellte Textilsicke - wäre da nicht der silbrig glänzende Trichter mit Fliegengitter in der Mitte. Also ich finde diese Bauart ja wesentlich schicker als das Hochtonhorn hinter einer dünnen Textil-Staubschutzkalotte zu verstecken. Dafür sieht man gleich die Achillesferse dieser Bauart: die Membran des Tieftönerchens (= 2. Hälfte des Hochtonhorns) bewegt sich, aber der 1. Teil des Hochtonhorns bleibt stehen.
Der Stahlblechkorb ist stabil und bietet 8 Anschraubpunkte, die 4-teilige Moosgummidichtung sieht wertig aus. Die Sicke ist keine gewellte Weiterführung der Papiermembran, sondern eine beschichtete Textilsicke mit 2 M-förmigen "Wellen". Die Papiermembran ist luftgetrocknet.

Von hinten fällt erst mal der 136 mm durchmessende und 16 mm hohe Ferritmagnet auf, der für die 1.75" (=44.5 mm) durchmessende Schwingspule des Tieftöners eine ordentliche Motorisierung bedeutet. Die flache Zentrierspinne ist nicht hinterlüftet. Die thermische Belastbarkeit des Tieftonparts wird mit 200 Watt angegeben. Bei einem angegebenen Wirkungsgrad von 95 dB/W/m wären 118 dB Schalldruckpegel in 1 m Abstand machbar.
Die vordere und hintere Polplatte ist jeweils 6 mm dick, die Wickelhöhe der Schwingspule beträgt 10.3 mm -> das ergibt - konservativ gerechnet - einen linearen Hub von +/- 2.15 mm - damit kann man im Bassbereich keine Bäume ausreißen ;-)

Vom Hochtöner ist nicht viel zu sehen, die Schwingspule hat einen Durchmesser von 36 mm (= 1.4") und verträgt 35 Watt. Bei einem angegebenen Wirkungsgrad von 108 dB/W/m wären 123 dB Schalldruckpegel in 1 m Abstand machbar.


Die TSP (Tieftonpart):

Membranfläche: Außendurchmesser:
Innendurchmesser:
Plugdurchmesser:
-> Membranfläche Sd:
142 mm
120 mm
44 mm
119.6 cm²
TSP (Mittelwert und Streuung
von 2 Chassis, Anregung -12 dB):
Resonanzfrequenz Fs
DC-Widerstand Rdc
Mechanische Güte Qms
Elektrische Güte Qes
Gesamtgüte Qts
Effektive bewegte Masse Mms
Äquivalentes Luftvolumen Vas
Kraftfaktor BL
Wirkungsgrad Eta (1m, 2.83V, Halbraum)
155.1 Hz (+/-0.9%)
5.50 Ohm (+/-2.6%)
3.460 (+/-3.5%)
0.673 (+/-4.2%)
0.564 (+/-2.9%)
8.63 gr (+/-0.2%)
2.47 dm³ (+/-1.7%)
8.29 N/A (+/-3.8%)
94.90 dB (+/-0.11)

Die Streuung der TSPs ist gering.

Die gemessene Resonanzfrequenz liegt mit 155.1 Hz (+/- 0.9%) deutlich über der Herstellerangabe von 112 Hz (das Datenblatt zeigt das Impedanzmaximum sogar bei 95 Hz) -> dies liegt vor Allem an der deutlich steiferen Aufhängung. Würde die Aufhängung 50% weicher sein wäre die Resonanzfrequenz Fs* zwar 109.7 Hz (-2.1%), aber das Äquivalentvolumen Vas* von 4.94 Liter wäre immer noch deutlich zu gering (-19%) und die Gesamtgüte wäre 24.8% zu niedrig. Das liegt an der geringeren mechanischen Güte Qms (3.46 statt 4.64), dem etwas stärkeren Antrieb (BL ist 8.29 statt 8) und dem deutlich geringeren Gleichstromwiderstand (Rdc ist 5.5 statt 5.9 Ohm):

TS-Parameter Einheit HiFi-Selbstbau REDCATT Abweichung
(original)
HiFi-Selbstbau
(50% weicher)
Abweichung
(50% weicher)
Resonanzfrequenz Fs
Gesamtgüte Qts
Äquiv. Luftvolumen Vas
Wirkungsgrad Eta (1m, Halbraum)
Gleichstromwiderstand Rdc
Effektive bewegte Masse Mms
Kraftfaktor BL
[Hz]
[-]
[dm³]
[dB/2.83V/m]
[Ohm]
[gr]
[N/A]
155.1
0.564
2.47
94.9
5.5
8.63
8.29
112
0.53
6.1
95
5.9
9.2
8
38.5%
6.4%
-59.5%
-0.1
-6.8%
-6.2%
3.6%
109.7
0.399
4.94
 
 
 
&nbsp
-2.1%
-24.8%
-19%
 
 
 
&nbsp

Im wieder "lustig" ist, dass die Hersteller die nicht abstrahlende Fläche des Hochtonhorns beim Tieftonpart nicht abziehen, sondern munter mit der vollen Standard-Abstrahlfläche von 140 cm² für ein 6.5" Chassis rechnen. Dadurch lässt sich zumindest der zu hohe Vas-Wert von REDCATT erklären . . .

 

 

 

 

Im Impedanzverlauf sind nur um 850 Hz, 1.4, 1.9 und 2.6 kHz kleinere, "breitere" Störungen erkennbar, die sich nur schwach ausgeprägt im Schalldruck-Frequenzgang wiederfinden.
Die Resonanzfrequenz ändert sich nur um 0.7%, wenn man den Anregungspegel von -18 dB auf +6 dB (und damit die Eingangsleistung um den Faktor 256) erhöht - dies lässt sich zum einen durch die harte Einspannung und den damit verbundenen geringeren Hub erklären, ist aber auch ein erster Hinweis darauf, dass der Tieftonpart des CX6F140FX8 "Nehmer-Qualitäten" hat . . .

Lasip empfiehlt ein geschlossenes Gehäuse von 4 Litern, dann geht es bis 200 Hz runter. In einem 7 Liter "großen" Bassreflexgehäuse, abgestimmt auf 115 Hz, geht es immerhin bis 100 Hz runter - gerade genug für ein kompaktes Subwoofer-/Satelliten-System. Die Abstimmfrequenz läge dann aber recht hoch und ein Hochpassfilter 2. Ordnung bei 100 Hz müsste das Chassis vor tiefen Tönen bewahren -> der Abfall betrüge dann 36 dB/Oktave, was klanglich wegen der hohen Gruppenlaufzeit ungünstig wäre. Außerdem kann laut WinISD bei 100 Hz "nur" noch 107 dB Schalldruck erzeugt werden - im geschlossenen Gehäuse wären es bei 300 Hz schon 117 dB.

Maximaler Schalldruck in 1m [dB] Dafür benötigte Leistung [W]
Auslenkung bei 200 Watt [mm] Gruppenlaufzeit [ms]

Die TSP (Hochtonpart):

Bei einem Kompressionstreiber machen TSPs wenig Sinn, hier wird nur die Paargleichheit der Resonanzfrequenz und des Gleichstromwiderstands ausgewertet. Bei der Angabe des Wirkungsgrades wurde ein 1.5uF-Kondensator in Reihe zum Chassis geschaltet um einen gleichmäßigen Frequenzgang > 2 kHz zu erreichen:

TSP (Mittelwert und Streuung
von 2 Chassis, Anregung -12 dB):
Resonanzfrequenz Fs
DC-Widerstand Rdc
Wirkungsgrad Eta (1m, 2.83V, Halbraum)
983.7 Hz (+/-0.4%)
5.30 Ohm (+/-1.1%)
91.26 dB (+/-0.31)

Die Streuung der TSPs (Fc und Rdc) ist sehr gering.

 

 

Im Impedanzverlauf sind um 400 Hz (Undichtigkeit?), 2.5 und 4.1 kHz Überhöhungen erkennbar, die sich auch im Schalldruck-Frequenzgang wiederfinden.


Der Frequenzgang (Tieftonpart):

. . . verläuft auf Achse weitgehend gleichmäßig von 200 Hz bis 2 kHz (Mittelwert 93.90 dB, Standardabweichung +/- 0.80 dB). Zwischen 2.1 und 3.5 kHz gibt es einen breiten, ca. 4 dB tiefen Einbruch. Bis 4 kHz steigt der Frequenzgang dann wieder bis auf 94 dB an, darüber fällt er relativ gleichmäßig mit 12 dB/Oktave ab. Beide Chassis verhalten sich auf Achse bis 11 kHz weitgehend gleich.

Die Bündelung setzt ab ca. 1 kHz ein, der Frequenzgang fällt bis 3 kHz mit zunehmendem Winkel zunehmend ab, wobei dies - relativ zum 0°-Verlauf - recht gleichmäßig und gutmütig erfolgt. Der winkelgewichtete Schalldruck bleibt wegen des leichten Frequenzganganstiegs auf Achse bis 1.5 kHz fast konstant, fällt dann aber bis 2.2 kHz um ca. 8 dB ab. Auf diesem Niveau bleibt der winkelgewichtete Schalldruck bis ca. 5 kHz, darüber fallt er mit ca. 15 dB/Oktave gleichmäßig ab. Beide Chassis verhalten sich auch in Punkto Bündelung weitgehend gleich.
-> der Tieftonpart ist bis knapp 2 kHz sinnvoll einsetzbar

 

Pseudorauschen > 200 Hz (0°, 15°, 30°, 45°, 60°; MP3 42 kB)

 

 

 

 

Der Frequenzgang (Hochtöner):

. . . steigt bis 2.5 kHz kontinuierlich an und erreicht dort 109 dB. Von da fällt der Frequenzgang bis 8 kHz um 18 dB auf 91 dB ab und bleibt bis 15 kHz weitgehend konstant, bevor er bis 20 kHz auf 85 dB abfällt. Zwischen 2.5 und 8 kHz ist der Abfall aber leider nicht konstant, um 4.1 kHz bäumt er sich um ca. 5 dB auf. Beide Chassis verhalten sich auf Achse bis 15 kHz weitgehend gleich.

Die Bündelung setzt ab ca. 1 kHz ein, der Frequenzgang fällt bis 5 kHz mit zunehmendem Winkel zunehmend ab, wobei dies - relativ zum 0°-Verlauf - recht gleichmäßig und gutmütig erfolgt. Zwischen 7 und 10 kHz ist der Schalldruck unter 15° und 30° höher als unter 0°, daher bricht der relative Schalldruck und damit der Bündelungsgrad dort ein. Wenn man den Frequenzgang auf 15° bezieht ist der Abfall bis 10 kHz deutlich gleichmäßiger. Beide Chassis verhalten sich auch beim Rundstrahlverhalten bis 15 kHz weitgehend gleich.

 

Pseudorauschen > 1000 Hz (0°, 15°, 30°, 45°, 60°; MP3 42 kB)

 

 

 

 

 

 

Pseudorauschen > 1000 Hz mit vorgeschaltetem 1.5 uF Kondensator (0°, 15°, 30°, 45°, 60°; MP3 42 kB)


Sprungantwort (Tieftonpart)

Die Sprungantwort zeigt mehrere kleinere Störungen, die nach 3 ms aber weitgehend abgeklungen sind.
Die periodenskalierte Zerfallspektren sieht bis 2.2 kHz gut aus, bei 4 kHz schwingt der Tieftonpart lange nach.

Sprungantwort (Chassis 1, 20 cm, 0°)

 

Zerfallspektrum (Chassis 1, 20 cm, 0°)

 

 

Sprungantwort (Hochtöner)

Die Sprungantwort zeigt ein starkes Unterschwingen nach 0.181 ms, das entspricht bei einer Frequenz von 2.8 kHz (also etwa beim Schalldruckmaximum) einer halben Schwingperiode. Erst nach 1.5 ms ist die Sprungantwort weitgehend abgeklungen.
Die periodenskalierte Zerfallspektren zeigt bei 2.5 kHz ein leicht verzögertes Ausschwingen, um 4 kHz ist das Ausschwingen stark verzögert - beide Verzögerungen korrespondieren mit Frequenzgangüberhöhungen.

Sprungantwort (Chassis 1, 48 cm, 0°)

 

Zerfallspektrum (Chassis 2, 48 cm, 0°)

 

 

Legt man beide Messungen übereinander (Chassis 1, 48 cm, 0°), dann zeigt sich, dass das Signal des Hochtöners ca. 0.18 ms nach dem des Tieftonparts am Mikrofon ankommt, das entspricht einer Wegdifferenz von ca. 6.2 cm:

 

Pegellinearität (Tieftonpart):

Bei einem Schalldruck von 90 bis 110 dB (das entspricht einer Anregung mit 1.86 bis 18.6 Volt bzw. 0.63 bis 63 Watt) zeigen sich zwischen 100 und 2000 Hz kaum Nichtlinearitäten > 0.5 dB. Bei der letzten Pegelstufe ist ein breitbandiger Kompressionsanstieg erkennbar.

 

Pegellinearität (Hochtöner):

Bei einem Schalldruck von 90 bis 110 dB (das entspricht mit vorgeschaltetem 1.5 uF Kondensator einer Anregung mit 2.45 bis 24.5 Volt bzw. 1.13 bis 113 Watt) zeigen sich oberhalb von 1.2 kHz kaum Nichtlinearitäten > 0.5 dB, erst bei der letzten Pegelstufe ist ein breitbandiger Kompressionsanstieg erkennbar (die Nichtlinearitäten um 1 kHz sind auf die unzureichende Filterung des 1.5 uF-Kondensators zurückzuführen).

 


Klirrfaktor (Tieftonpart):

Die Klirrkomponente K2 verläuft oberhalb von 150 Hz weitgehend linear und steigt moderat mit dem Anregungspegel an. Der unharmonische K3 hat ein breites Plateau zwischen 400 Hz und 4 kHz und steigt etwas weniger als der K2 mit dem Anregungspegel an: bei niedrigen Anregungspegeln sind beide Klirrkomponenten etwa gleich. Von den höheren Klirrkomponenten fällt nur K5 mit einem "Buckel um 1 kHz auf. Bei 105 und 110 dB steigen alle Klirrkomponenten deutlich an.

Bei einem mittleren Schalldruckpegel von 80 / 85 / 90 / 95 / 100 / 105 / 110 dB liegt K2 zwischen 150 und 2000 Hz im Mittel bei 0.158 / 0.285 / 0.505 / 0.881 / 0.974 / 1.507 / 2.055%. Für K3 gilt in diesem Bereich ein Mittelwert von 0.127 / 0.182 / 0.269 / 0.394 / 0.573 / 0.680 / 0.873%.

Nach unseren Untersuchungen (Klirrfaktor - wie viel ist zu viel?) lägen alle Klirrkomponenten bis 95/100/105/110 dB unter 42/67/79/119 Hz unterhalb der Wahrnehmbarkeitsschwelle. Der unharmonische K3 läge zwischen 596 Hz (80 bis 95 dB) bzw. 750 Hz (100 dB) und 2113 Hz oberhalb der Wahrnehmbarkeitsschwelle. Für K5 gilt dies zwischen 562 Hz und 1334 Hz (80 bis 95 dB). Bei 100, 105 und 110 dB Anregungspegel werden diese "Überschreitungs"-Bereiche zunehmend kleiner -> je lauter desto weniger Klirr (ein durchaus günstiges Verhalten für ein PA-Chassis).

 

Klirrfaktor bei 80 bis 110dB/1m (Halbraum, 20cm (48 cm ab 100 dB))



-> beide Chassis zeigen ein sehr ähnliches Klirrverhalten

 

Klirrfaktor (Hochtöner):

Hinweis: die Klirrfaktormessung wurde mit vorgeschaltetem 1.5 uF-Kondensator gemacht. Wegen der unzureichenden Filterwirkung um 1 kHz konnte der Klirrfaktor erst ab 2.5 kHz bestimmt werden.

Die Klirrkomponente K2 steigt zu hohen Frequenzen hin an und steigt moderat mit dem Anregungspegel an. Das gilt auch für den unharmonischen K3.

Bei einem mittleren Schalldruckpegel von 80 / 85 / 90 / 95 / 100 / 105 / 110 dB liegt K2 oberhalb von 2.5 kHz im Mittel bei 0.163 / 0.309 / 0.584 / 1.039 / 1.915 / 3.037%. Für K3 gilt in diesem Bereich ein Mittelwert von geringen 0.070 / 0.083 / 0.113 / 0.172 / 0.280 / 0.455%.

Nach unseren Untersuchungen (Klirrfaktor - wie viel ist zu viel?) lägen alle Klirrkomponenten bei allen untersuchten Anregungspegeln unterhalb der Wahrnehmbarkeitsschwelle, da das menschliche Ohr oberhalb von 4000 Hz/(Ordnung der Klirrkomponente) (also z.B. 1000 Hz für K4) zunehmend unempfindlich für Klirrkomponenten ist.

 

Klirrfaktor bei 80 bis 105dB/1m (Halbraum, 48 cm))



-> beide Chassis zeigen ein sehr ähnliches Klirrverhalten


HiFi-Selbstbau-Fazit:

Der REDCATT CX6F140FX8 überzeugt in vielen Disziplinen mit guten Werten:
- der Frequenzgang der "Tieftöners" ist bis 2 kHz sehr linear
- der "Tieftöners" geht in einem 7 Liter kleinen Bassreflexgehäuse bis 100 Hz runter und kann dort bis zu 107 dB Schalldruck in 1 m Abstand erzeugen
- der Klirrfaktoren von Tief- und Hochtöner sind bis 105 dB unkritisch (K3 < 1 %)
- die Pegellinearität von Tief- und Hochtöner sind bis 109 dB unkritisch

Es gibt nur wenig zu kritisieren:
- der Frequenzgang des Hochtöners ist nicht so einfach zu entzerren, er zeigt unschöne Überhöhungen bei 2.5 und 4 kHz
- das Zerfallspektrum des Hochtöners sieht bei diesen beiden Frequenzen nicht gut aus

Bei einem UVP von 80 € scheint uns der CX6F140FX8 ein vielversprechender Kandidat für eine erschwingliche und "richtig laute" DreiZwo zu sein. In Kürze werden wir zunächst einen virtuellen Bauvorschlag mit einem passenden Tieftöner machen - und je nach Rückmeldung unserer Leser und Abonnenten könnte daraus dann auch ein "richtiger" Bauvorschlag werden . . .

Kompletter Datensatz von 2 Chassis (Impedanz, Schalldruck, Bündelungsgrad und Schallleistung im OCT-Format, Klirrfaktor und komplexer Frequenzgang als TXT-Datei, ZIP, 167 kB)

 

Kommentare

Franky
1 jahr vor
ebenso dieser

https://www.beyma.com/en/products/c/coaxial/106CX2NDN8/altavoz-6cx200nd-n-8-oh/
Franky
1 jahr vor
Diesen Beyma habe ich schon in IDEA Audio PA Lautsprechern gehört und der macht einen sehr guten Eindruck.

https://www.beyma.com/en/products/c/coaxial/105CX2NDN8/altavoz-5cx200nd-n-8-oh/
Franky
1 jahr vor
hm, im Moment gibt es in diesem Bereich nicht viel was sinnvolles. Höchstens bei Beyma habe ich mal interessantes bemustern können.
HSB-diyAudio
1 jahr vor
Der Hochtöner im Koax macht für mich ein nicht so guten Eindruck, weder FG noch CSD, ein vernünftiges HT Horn sieht anders aus, da scheint die Einbausituation doch einiges kaputt zu machen :roll:
HSB-diyAudio
1 jahr vor
Der Hochtöner gefällt mir nicht so gut, weder FG noch CSD.
Ein vernünftiger HT mit Horn sieht anders aus - Screenshots gehen hier im Kommentar aber leider nicht
BluePlanet
1 jahr vor
Danke für den Test...
Kapton
1 jahr vor
Was glaubt ihr, ist der HT austauschbar? Danke für den Test :)
Pico
1 jahr vor
Hi Kapton,

der Hochtöner ist abnehmbar (4 Inbus-Schrauben). wir kennen ihn aber im LAVOCE-Horn HD1004 (Datenblatt kommt in Kürze) - und da macht er nicht solche Zicken -> die Resonanz um 4.2 kHz kommt höchstwahrscheinlich aus der Schallführung durch das Magnetsystem bzw. vom Übergang zur Membran -> ein anderer Hochtöner bringt da eher nix . . .

Gruß Pico
BluePlanet
1 jahr vor
8)
Danke für den Test.
Alle REDCATT Koaxe sind hoch interessant.
Gruss, Nick
Franky
1 jahr vor
Hallo zusammen, also ich würde so ein Chassis nicht in ein Programm aufnehmen. Warum wollt ihr euch denn weiter damit beschäftigen? Rausgeworfenes Geld für notwendige Entzerrungen um überhaupt was sinnvolles damit anzustellen

Gruss Franky
Pico
1 jahr vor
Hi Franky,

und warum habt ihr den SP-308CX im Prgramm? Der ist auch nicht gerade perfekt, vor allem das Rundstrahlverhalten des Hochtöners ist grottig . . .

ALLE Koax-Chassis sind problematisch, INSBESONDERE die kleiner als 10", weil dort die Hochtöner nicht so tief kommen.

Ich finde der REDCATT CX6 ist ein guter Kompromiss - wenn man ihn aktiv betreibt können die Frequenzgangfehler im Hochtonbereich preiswert korrigiert werden. Passive 3-Wege-Weichen mit tiefer Trennung (-> es wird eine Kompensation des Impedanzmaximums des Tieftöners benötigt) sind im Vergleich zu DSP-Aktiv-Lösungen von WONDOM (JAB5), TinySine oder the t.racks DSP 4x4 Mini Amp fast gleich teuer - und dabei WESENTLICH unflexibler (Stichwort Raumentzerrung).

Gruß Pico
BluePlanet
1 jahr vor
Hallo Franky,
eigentlich nehme ich nur was ins Programm, wenn ich damit Geld machen kann. Zum 2. muss ich überzeugt sein. Nachdenken...
Es hat immer ein „Geschmäckle“, wenn Du als „Mitarbeiter“ vom Monacor meine Produkte beurteilst. Immer negativ. Das ist umso interessanter, wenn man schaut, was alles so „adoptiert“ wurde von Deinem Arbeitgeber.
Ich denke, ich weiß sehr genau, was ich einkaufe. Ich denke, dass HSB das auch beurteilen kann.
Gerade das Produkt hat viele Anfragen aus dem OEM Bereich.
Schönen Gruss,
Nick

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