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HSB SomBo 1

Es werde Box, und es ward Box - die HSB-SimBo

An dieser Stelle wollen wir mal ein Experiment machen, das im Wesentlichen auf dem Simulationswahn in diversen Foren beruht. Immer wieder bekommt man Lautsprecher vorgestellt die auf einer Simulation in Boxsim, WinISD, VirtuixCad oder ähnlichen Programmen beruhen. Diese Programme sind zweifelsfrei enorme Werkzeuge beim Bau von Lautsprechern und helfen vor allem Anfängern ein erstes Gefühl für DIY HiFi zu entwickeln. So weit so gut, wäre da nicht die, zum Teil naive, Vorgehensweise diese Simulationen widerspruchslos hinzunehmen und die simulierten Werke später als fertige Box, ohne weitere Untersuchungen vorzustellen.

Im November 2024 haben wir das Datenblatt vom TANG BAND W5-2143 veröffentlicht (s. Link). Gegen Ende des Datenblatts (Kapitel "Simulationen") haben wir den W5-2143 virtuell in ein Gehäuse eingebaut und mit Boxsim eine virtuelle Weiche entwickelt, wobei wir den Frequenzgang auf Achse optimiert haben.

Und obwohl Theo Theo heißt (und nicht wie ich Thomas) ist er manchmal bei Simulationen ungläubig. Daher hat er kurzerhand das simulierte Gehäuse mit allen Abmessungen und Fasen Realität werden lassen, wobei er - in weiser Voraussicht - die Rückwand austauschbar gemacht hat.

Die Ausgangslage ist also Folgendes

HSB SimBo 1

HSB SimBo 1

HSB SimBo 1

HSB SimBo 1 HSB SimBo 1 HSB SimBo 1

Bass, Bass, wir brauchen Bass!

Das Bassreflexrohr war in der Boxsim-Simulation vorne unter dem W5-2143 angebracht, die Simulation mit WinISD V0.70 hatte im 14 Liter großen und auf 58 Hz abgestimmten Gehäuse bei einem Rohrdurchmesser von 4.7 cm eine Länge von 7.6 cm ergeben.

Aus Erfahrung wissen wir, dass die Abstimmfrequenz kleiner wird, wenn man Absorptionsmaterial ins Gehäuse einbringt. Dies wird üblicherweise dadurch erklärt, dass sich das Gehäusevolumen virtuell vergrößert - was da im Einzelnen passiert wird hier detailliert beschrieben. Wie groß dieser Effekt in Abhängigkeit von der Menge des eingebrachten Absorptionsmaterials ist kann man nur abschätzen. Ein sehr gutes Werkzeug dafür ist in Boxsim unter dem Menüpunkt "Extras / Auslegung Reflexkanal" zu finden. Dort wird sogar der Einfluss der Position des Reflexkanals und des Abstands zu den Gehäusewänden simuliert - und das funktioniert oft verblüffend genau!

Das Absorptionsmaterial wird benötigt um stehende Wellen im Gehäuse zu reduzieren (s. Schallabsorption im Lautsprechergehäuse). Gerade bei Breitbändern mit ihren leichten Membranen ist dies besonders wichtig, da eine z.B. an der Gehäuserückwand reflektierte Schallwelle zeitverzögert die leichte Membran trifft und so aus dem Konzept bringt. Die simulierte box war 36 cm hoch, 22 cm breit und 28 cm tief. Bei einer Materialstärke von 19 mm ergeben sich Innenabmessungen von 32.2 cm (Höhe), 18.2 cm (Breite) und 24.2 cm (Tiefe). Stehende Wellen treten dann auf, wenn eine halbe Wellenlänge einmal oder mehrfach zwischen 2 parallele Wände passt, in diesem Fall also:

Richtung Abmessung 1. Frequenz 2. Frequenz 3. Frequenz
Höhe 32.2 cm 533 Hz 1066 Hz 1599 Hz
Tiefe 24.2 cm 709 Hz 1418 Hz 2127 Hz
Breite 18.2 cm 942 Hz 1884 Hz 2826 Hz

Stehende Wellen können im vorliegenden Gehäuse bevorzugt zwischen Front- und Rückwand auftreten - noch etwas schlimmer wäre es, wenn kein Magnet im (Schall-) Wege stehen würde. Hier kann sich das Resonanzmuster von Schnelleminimum (an den Wänden) und Schnellemaximum (in der Gehäusemitte) optimal ausbilden. Am schlechtesten lassen sich stehende Wellen zwischen den Seitenwänden anregen, denn die kolbenförmige Bewegung der Lautsprechermembran möchte auf der gesamten Gehäusebreite dieselbe Schallschnelle erzeugen und unterdrückt so die Ausbildung des seitlichen Resonanzmusters. Dies gelingt in der Höhe nicht mehr so gut, da die Membran nur die halbe Höhe kontrollieren kann.

Die Wirkung des Absorptionsmaterial lässt sich im Impedanzverlauf und im Schalldruckverlauf im Nahfeld der Lautsprechermembran am besten "ablesen". Bei einer Bassreflexbox kommt noch der Schalldruckverlauf in der Bassreflexmündung hinzu. Und so sieht das bei unserer Simulations-Box (kurz: SimBo) aus:


-> zusätzliche Impedanzspitzen bei 515, 708 und 1334 Hz (die das Chassis in Freiluft nicht hatte)


-> Störungen bei 515, 700 und 868 Hz sowie 1.6 und 1.88 kHz

Die beobachteten "Störungen" passen recht gut mit den "erwarteten" stehenden Wellen überein. Im Folgenden wurde durch Einbringen von 6.5 cm dicken Noppenschaumstoff nur am Boden bzw. nur an der Rückwand die Wirkung auf die einzelnen stehenden Wellen verifiziert. Es ist aber auch zu erkennen, dass die Abstimmfrequenz zu niedrig ist. Daher wurde dann erst einmal das Rohr entsprechend gekürzt:

Das sieht recht ähnlich aus, allerdings fällt die Störung um 868 Hz jetzt geringer aus und um 1.6 kHz hat die Störung zugenommen. Da liegt der Verdacht nahe, dass es sich um Rohrresonanzen handelt, denn das Bassreflexrohr von 5 cm Innendurchmesser wurde von 154 mm auf 70 mm gekürzt. Beim Bassreflexrohr zählt aber nicht die per Zollstock ermittelbare physikalische Länge, sondern die akustische Länge, die bei typischem Einbau (hinten frei, vorne bündig mit Schallwand) etwa 3/4 des Durchmessers länger ist. Damit ergeben sich akustische Rohrlängen von 191.5 bzw. 107.5 mm und somit Rohrresonanzen bei Frequenzen, bei denen diese akustischen Rohrlängen einer halben Wellenlänge entsprechen:

Rohrresonanz [Hz = 1/s] = 343000 [mm/s] / (2 · akustische Rohrlänge [mm]) -> 896 bzw. 1595 Hz

Das passt ja wie Faust aufs Auge!

Wenn man nun 6.5 cm dicken Noppenschaumstoff auf die Rückwand und den Boden anbringt und seitlich und oben eine Lage Polyestervlies, dann sehen die Schalldruckverläufe so aus:

Der Bassreflexeffekt um 55 Hz fällt wegen des Absorptionsmaterial etwa 2 dB geringer aus und die Störungen bei 515 Hz (Höhe) und 700 Hz (Tiefe) sind 20 dB unter dem Bassreflexeffekt - nur die Rohrresonanz bei 1.6 kHz hat nur ca. 10 dB Abstand zum Nutzpegel des Chassis. Wir haben vieles ausprobiert (s. Zustandsliste), aber diese Rohrresonanz ließ sich einfach nicht reduzieren. Selbst der "Trick" mit dem gelöcherten Rohr (s. Bauvorschlag Marko bzw. Earl Grey) half hier nicht (Zustand t).

Zustand BR-Rohr Beschreibung
a vorne unten, lang, auf ohne Absorption
b vorne unten, lang, zu ohne Absorption
c vorne unten, lang, auf ohne Absorption, mit Winkel 10x10cm, 14cm hoch auf Rückwand
d vorne unten, lang, auf 5.5 cm Noppenschaumstoff auf Rückwand
e vorne unten, lang, auf 6.5 cm Noppenschaumstoff auf Rückwand und Boden (um die Ecke gelegt) -> zu nah an BR
f vorne unten, lang, auf 6.5 cm Noppenschaumstoff auf Rückwand und Boden (2 Teile) -> zu nah an BR
g vorne unten, lang, auf 5.5 / 6.5 cm Noppenschaumstoff auf Rückwand / Boden (2 Teile)
h vorne unten, lang, auf wie g, aber auf Seiten und Deckel 4 cm Polyestervlies (lose in U-Form)
i vorne unten, kurz, auf ohne Absorption
j vorne unten, kurz, auf 6.5 cm Noppenschaumstoff auf Rückwand und Boden (2 Teile) + Polyestervlies seitlich + oben
k vorne unten, kurz, auf wie j, aber ohne Polyestervlies (lose in U-Form) -> bringt nur leichte Verschlechterung
l vorne unten, kurz, auf 6.5 cm Noppen-SS auf Rückwand (Noppen außen)
m vorne unten, kurz, auf 6.5 cm Noppen-SS auf Boden (Noppen außen)
n vorne unten, kurz, auf 6.5 cm Noppen-SS zwischen BR und Chassis von vorne bis hinten (Noppen oben)
o vorne unten, kurz, auf 6.5 cm Noppen-SS (32 cm lang) U-förmig um BR-Rohr (von Chassis unten ganz vorne nach hinten nach unten vorne (Noppen zum BR-Rohr) -> BR-Effekt zu stark reduziert
p vorne unten, kurz, auf 6.5 cm Noppen-SS (32 cm lang) L-förmig um BR-Rohr (von Chassis unten ganz vorne nach hinten nach unten hinten (Noppen zum BR-Rohr)
q vorne unten, kurz, auf wie p, aber zusätzlich 6.5 cm Noppen-SS (18 cm lang) hinter BB auf Rückwand (Noppen zum BB)
r vorne unten, kurz, auf Polyestervlies U-förmig von oben vorn nach hinten nach unten nach vorn
s vorne unten, kurz, auf nur 6.5 cm Noppen-SS auf Rückwand (Noppen innen)
t vorne unten, kurz, auf BR-Rohr Verlängerung mit 4 Löchern 10 mm, ohne Absorption
u vorne unten, kurz, auf wie n + 6.5 cm Noppen-SS auf Rückwand
v vorne unten, kurz, auf 6.5 cm Noppen-SS auf Rückwand und Boden, Polyestervlies gerollt hinter BB
w 1x Passivstrahler hinten oben Rückwand mit 1x Passivstrahler DSA175-PR (oben) ohne Zusatzmasse, keine Absorption
x 1x Passivstrahler hinten oben wie w, aber 6.5cm Noppen-SS (50x18.5) vom Boden vorne nach hinten nach oben (vertikal)
y hinten unten, kurz, auf BR-Rohr vorne mit Holzplatte verschlossen, 6.5 cm Noppen-SS 50cm lang von oben hinten nach unten vorne (Noppen zum BB) und dann nach unten hinten

Dank der auswechselbaren Rückwand haben wir es mal mit einem Passivstrahler versucht, dem DAYTON DSA175-PR. So sieht dann der Schalldruckverlauf im Nahfeld ohne bzw. mit Absorption aus:

Ohne Absorption sind im Nahfeld des Passivstrahlers noch Störungen bei 531, 708 und 870 Hz sowie 1.27 und 1.68 kHz erkennbar, im Nahfeld des Chassis stören davon vor allem die 708 Hz. Mit einem 50cm langen und 18.5 cm breiten Streifen aus 6.5 cm dicken Noppenschaumstoff konnten alle Störungen im Nahfeld des Passivstrahlers auf knapp 20 dB unter dem Nutzpegel reduziert werden und auch der Frequenzgang im Nahfeld des Chassis zeigte keine Störungen mehr.
Dummerweise war die Abstimmfrequenz mit dem verwendeten Passivstrahler deutlich zu tief (ca. 42 statt 58 Hz), obwohl die Membran nicht beschwert worden ist. Nach virtuellem Ausprobieren mehrerer anderer Passivmembranen (u.a. DAYTON DS135-PR, DS175-PR, DS215-PR und DSA135-PR sowie SB-ACOUSTICS SB16PFCR-00) stellte sich heraus, dass ALLE untersuchten Passivmembranen bereits ohne Beschwerung in der SimBo eine zu tiefe Abstimmfrequenz ergaben. Erst mit 2 Passivmembranen DSA175-PR pro Box stellt sich die gewünschte Abstimmfrequenz ein :-( . . .

Zuletzt haben wir auch noch ein Bassreflexrohr auf der Gehäuserückseite unten probiert. Nach Anpassung der Absorption (Zustand y) ergab sich ein vergleichbarer Schalldruckverlauf an der Öffnung des Bassreflexrohres mit einer ausgeprägten Störstelle um 1.6 kHz.

In den Zuständen j, x und y wurden Messungen in 70 cm Abstand von der Front unter Winkeln von 0 / 15 / 30 / 45 / 60 / 75 / 90 / 105 / 120 / 135 / 150 / 165 und 180° gemacht, wobei die Box um ihren Mittelpunkt gedreht wurde -> der Passivstrahler (Zustand x) bzw. das Bassreflexrohr auf der Rückseite (Zustand y) war bei der 180°-Messung genau so weit vom Mikrofon entfernt wie das Chassis oder die Bassreflexöffnung vorne unten bei der 0°-Messung. Hier der Vergleich der 0°-Messungen:


Hinweis: Unter 600 Hz ist das Messergebnis wegen des Messabstandes von 70 cm durch Raumrückwirkungen kontaminiert!

Deutlich ist im Zustand j (Bassreflexrohr vorne unten, schwarze Kurve) die Störstelle um 1.6 kHz zu erkennen, wenn die Längenresonanz des Bassreflexrohres (unerwünschtes Störsignal) mit dem Nutzsignal des Chassis interagiert. Die beiden anderen Zustände (Passivstrahler hinten oben bzw. Bassreflexrohr hinten unten) verändern das Ausgangssignal des Chassis bei der 0°-Messung nicht.
Die Messung des Zustands x erfolgte mit nur einem Passivstrahler, was zu einer zu tiefen Abstimmfrequenz und damit deutlich unterschiedlichem Verhalten < 100 Hz führte. Die beiden Varianten mit Bassreflexrohr messen sich < 100 Hz ähnlich, die Variante mit rückwärtigem Bassreflexrohr (grüne Kurve) hat bei der 0°-Messung etwas weniger Pegel als die Variante mit vorderem Bassreflexrohr.

Und hier der Vergleich der 180°-Messungen:

Bei der 180°-Messung ist die Variante mit rückseitigem Bassreflexrohr um 1.6 kHz am lautesten - was ja zu erwarten war. Die Variante mit Passivstrahler hat in diesem Bereich den geringsten Pegel, die Variante mit vorderem Bassreflexrohr liegt dort etwas höher.

Im Polardiagramm sieht das in der 1.6 kHz-Terz so aus (gleiche Farben):

Ob man die Resonanz des Bassreflexrohres bei Positionierung vorne unten bzw. hinten unten heraushören kann und ob der Passivstrahler die Sache besser macht werden wir im 2. Teil des Artikels bei verschiedenen Positionierungen subjektiv und objektiv untersuchen.

Bis auf den Unterschied in der 1.6 kHz-Terz sieht das horizontale Rundstrahlverhalte der 3 Zustände j, x und y weitgehend gleich aus (hier: Zustand x):

Es bleibt abzuwarten, ob eine Entzerrung des Frequenzgangs auf Achse bei einem Lautsprecher mit > 3 kHz stark zunehmender Bündelung das richtige LOptimierungskriterium ist . . .

Frequenzgang:

Die Frequenzgangmessung in 70 cm Abstand ist vor allem durch die Bodenreflexion und die Deckenreflexion kontaminiert. Nutzt man nur die reflexionsfreie Zeit der Impulsantwort, so leidet die Frequenzauflösung:

Exportiert man die schwarze Kurve und lädt sie in Boxsim, dann ergibt sich mit der aus der Podestmessung gefundenen Korrekturschaltung folgender Frequenzgang:

Das sieht > 200 Hz weitgehend so aus wie in der ursprünglichen Simulation.

Fazit:

Die Umsetzung "14 Liter Bassreflexbox mit 58 Hz Abstimmfrequenz" war gar nicht so einfach:

  • macht man das Bassreflexrohr nach vorne oder nach hinten?
  • oder nimmt man einen Passivstrahler (und wenn ja: welchen)?
  • Und wie muss die Absorption aussehen?

Der simulierte Frequenzgang basierend auf der Messung im Gehäuse sieht > 200 Hz weitgehend so aus wie bei Verwendung der Podestdaten.

  • Aber wie klingt und misst sich das am Hörplatz?
  • Welche zusätzliche Entzerrung möchte die Raumkorrektur-Software Dirac der SimBo angedeihen lassen? Und wie klingt es dann?
  • Und hört man die Störung des Bassreflexrohres bei 1.6 kHz wirklich heraus - auch wenn das Rohr hinten sitzt?

All das werden wir im 2. Teil des Artikels subjektiv und objektiv untersuchen - stay tuned!

Kommentare

vex
2 monate vor
Hallo Zusammen,
toller Beitrage und ich freue mich auf Teil 2. Sehr lehrreich und detailliert aufgeführt. Danke!
DemonCleaner
2 monate vor
moin leute, nen schnellen überblick zu geeigneten passivmembranen bekommt man mit meinen abstimmdiagrammen (zugegebenermaßen mittlerweile nicht so einfach zu finden):

https://audioknorz.jimdoweb.com/knowledge/geh%C3%A4use/abstimmhilfe-passivmembranen/

der seas SP18R (52Hz) und accuton p173 (mit beschwerung) wären für 14 liter besser geeignet.

vg daniel
DemonCleaner
2 monate vor
es ist übrigens erschreckend, wie viele 5 und 6 zoll PMs total am markt vorbei entwickelt sind.... gerade im budget segment
yogibär
3 monate vor
Hallo Pico und Theo,
da habt Ihr ein sehr schönes Lehrbeispiel für die strukturierte Entwicklung eines Lautsprechers ausgearbeitet. Ich möchte gar nicht wissen, wieviel Stunden Ihr dafür investiert habt.
Ein schönes Projekt mit dem liebgewonnenen W5-2143.
stp210 + igel
3 monate vor
Vielen Dank für den lehrreichen Artikel. Zeigt er doch klar auf, dass man mit den
Simulationsprogrammen schneller, leichter in die richtige Richtung zum Ziel kommt. Der Feinschliff ist letztendlich am lebenden Objekt durch zu führen.
Ich bin schon sehr gespannt auf den 2. Teil.
Der Kommentar von Dirty Harry bringt es auf den Punkt.
vr-crack
3 monate vor
Vielleicht noch eine Bemerkung zu den Abmessungen. Wir haben Onnenmaße von 32,24,18 cm (gerundet) Alle drei Abmessungen haben gemeinsame Faktoren 1 und 2. Dann haben wir bei den Abmessungen Breite und Tiefe den gemeinsamen Faktor 3 und 6 bei Höhe und Tiefe den gemeinsamen Faktor 8 und 4, man braucht sich daher auch nicht wundern, dass man einige Frequenzen findet, die sich schon allein durch die gewählte Geometrie verstärken. Es wäre daher besser, die Anzahl der gemeinsamen Faktoren zu reduzieren. Das gelingt schon mit 1 cm Unterschied perfekt: beispielsweise B=17, T=25, H=33. Außer dem Faktor 1 gibt es keinen gemeinsamen Faktor und wir haben keine Frequenzen in den drei Richtungen, die sich addieren können.
Pico
3 monate vor
Hi vr-crack,

die Verhältnisse der Innenabmessungen mögen nicht ideal sein, aber wenn man die stehenden Wellen (keine tangentialen oder oblique) berechnet, dann sind alle stehenden Wellen bis 2126 Hz mindestens 12.7% höher als die nächst tiefere. Nur bei 2130 Hz und bei 2827/2835 Hz gibt es eine Beinahe-Doppelung. Diese hohen Frequenzen mit ihren kurzen Wellenlängen von 16 bzw. 12 cm sind relativ leicht zu absorbieren, da 1/4 der Wellenlänge genügt um das Schnellemaximum zu erwischen.

Kritisch sind vor allem die tieferen stehendem Wellen (weil da das Absorptionsmaterial noch zu dünn ist um effeltiv zu absorbieren).

Gruß Pico
vr-crack
3 monate vor
zitiere derwastl:
Sehr schön und lehrreich!
Ihr könntet die Zentriespinne bzw. die Sicke vom der Passivmembran versteifen (Weißleim drauf) dann geht die Reso hoch. Ist halt nur schwer bzgl. Nachbaubarkeit..


Das würde ich auf keinen Fall machen, weil das halt auch die mechanischen Parameter ändert und so die mechanische Güte runter geht und die Effizienz leiden wird und, wie du treffend bemerkst, wenig reproduzierbar wäre. Eine leichtere Membran ist hier leider die einzig sinnvolle Maßnahme. Die wiederum wird tendenziell wieder mehr Mittelton durchlassen.

Daher würde ich mit BR-Rohr arbeiten und das nach hinten legen. Hier wird um 1 dB Abweichungen in einem sehr schmalen Bereich gefeilscht und die Abhilfe ist ein teurer Passivstrahler, der schwer abzustimmen, deutlich weniger effizient und vom Impulsverhalten schlechter ist... Da verliert man doch mehr, als man gewinnt. Auch eine Passivmembran hat ggf. ihre Eigenheiten, wie Eigenresonanzen der Sicke, Störgeräusche etc. Und die Messung im Zeitbereich fehlt hier, um wirklich urteilsfähig für dieses Problem zu sein. Für Anwendungen mit Subwoofer besteht zudem die Möglichkeit, das BR Rohr einfach zuzustopfen. Wird schwierig bei Passivmembranen.
HSB-diyAudio
3 monate vor
Hallo zusammen,

bei dem Import der externen Daten ist bei Boxsim der Haken, daß der FG und die Phase aus der Messung stammen und alle anderen Daten aus Annahmen gemacht werden

Ich hatte immer wieder geschaut wie Projekte mit Visaton Chassis aus K + T und HobbyHiFi in der Simulation aussehen, wo die Chassisdateien mit den 19 Messungen 0- 90 Grad in 5 Grad Schritten da sind, da war die Übereinstimmung zwischen Boxsim und den K+T oder HobbyHiFi Messungen sehr gut

Bei einem Breitbänder ist die Wirkung der Korrekturschaltung sicher noch mehr auch nach Gehör zu beurteilen, das kann mit nur aus der Simulation sicher schwer in die Hose gehen
derwastl
3 monate vor
Sehr schön und lehrreich!
Ihr könntet die Zentriespinne bzw. die Sicke vom der Passivmembran versteifen (Weißleim drauf) dann geht die Reso hoch. Ist halt nur schwer bzgl. Nachbaubarkeit..
Theo
3 monate vor
Wir sind gerade mit Herrn Reckhorn in Verbindung. Pico meint zwei von den p6.5 auf die Rückseite passt dann.
Dirty Harry
3 monate vor
Moin Theo & Pico, da habt Ihr mal einen schönen Grundlagenartikel an den Start gebracht. Die Theorie schön anschaulich in die Praxis umgesetzt. Bin schon auf den Teil II gespannt.

Ja, das entwickeln von gut klingenden Boxen ist eine Kunst !!! Alles andere wäre ja auch zu schön um Wahr zu sein.

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