Genügsamer 38er von MONACOR

 

Um tiefe Töne laut wiederzugeben muss viel Luft verschoben werden. Das geht zwar auch mit kleinen Chassis und sehr großem Hub, aber bei entsprechendem Tiefgang geht das meistens auf Kosten des Wirkungsgrades. Wenn ein hoher Wirkungsgrad gefordert ist kommt man um eine große Membrane nicht herum.

Damit man ein Geräusch doppelt so laut empfindet muss man leider 10 dB mehr Schalldruck erzeugen. Dazu braucht man bei gleichem Wirkungsgrad die 10-fache Leistung, und im Bassbereich muss die 3.16-fache Menge Luft verschoben werden. Bei gleichem Hub wird so aus einem 20er Tieftöner mit ca. 230 cm² Membranfläche ein Tieftöner mit 727 cm² Membranfläche - das ist zwischen einem 30er (ca. 530 cm²) und einem 38er (ca. 880 cm²) Tieftöner. Die 10-fache Verstärkerleistung muss man erst mal haben und das Chassis müsste sie auch thermisch verkraften - besser ist es da den Wirkungsgrad um 5 dB zu erhöhen, dann braucht man "nur noch" die 3.16-fache Leistung.

"Dummerweise" brauchen solche Chassis dann meist ein großes Gehäuse um auch tief zu kommen (s. Zusammenhang zwischen Wirkungsgrad, unterer Grenzfrequenz und Gehäusevolumen). Erfahrungsgemäß reicht eine untere Grenzfrequenz von ca. 35 bis 40 Hz, da in den meistens Räumen stehende Wellen um die 29 bis 34 Hz (längste Raumabmessung 6 bis 5 m) den Frequenzgangabfall kompensieren.

Wenn man den großen Tieftöner dann noch auf die Seite verbannt sieht die Box von vorne ganz harmlos aus. Diesen "Trick" haben wir bei unserer DreiZwo bzw. 32M2 angewendet. Die kann zwar schon recht laut (wenn 100 Watt Verstärkerleistung zur Verfügung stehen), aber bei einer Party macht die DreiZwo dann doch schlapp.

Ein geeignetes Chassis für eine "große" DreiZwo scheint der MONACOR SPH-390TC zu sein: er kann ca. die 4-fache Menge Luft verschieben und hat (bei Parallelschaltung der beiden Schwingspulen) einen deutlich höheren Spannungs-Wirkungsgrad.

Unser detailliertes Datenblatt klärt, was der MONACOR SPH-390TC kann und wie er am besten eingesetzt wird . . .

 

Chassis-Datenblatt © www.hifi-selbstbau.de
So werden Lautsprecherchassis von HiFi-Selbstbau gemessen
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Hersteller / Vertrieb: MONACOR Typ: SPH-390TC, 8+8 Ohm Datenblatt des Herstellers

Foto des Chassis

Kommentare

SBareHSB
3 jahre vor
Hallo Leute!
Es ist ein sehr interessanter Test.
15 Zoller mit Schaumstoffsicke - ich dachte die wären in den 80er ausgerottet worden.
Es gibt hier im Forum ein Teilnehmer aus der Monacor Entwicklungsabteilung, hat der eine Idee warum die Eure Messwerte so von den Katalogwerten abweichen?
Franky
3 jahre vor
Der SPH-390TC hat eine Gummisicke und keine Schaumstoffsicke. Zu den TSP kann ich sagen das ich die mit ATB Precision messe. Da kann man zwei Spannungen auswählen um die TSP zu messen. Solche Chassis messe ich mit der höheren Spannung damit das Chassis auch in Wallung kommt. Trotzdem sind die Abweichungen schon etwas hoch so dass ich das mal überprüfen werde. Es wird aber normalerweise bei jedem Wareneingang eine Kontrollmessung der TSP allerdings nur mit der ersten Messung gemacht. Da ist mir bisher nichts grob aus der Reihe fallende aufgefallen. Bei TSP ist es so daß sich im eingebauten Zustand im gleichen Gehäuse ein meistens fast identischer Frequenzgang ergibt.
Theo
3 jahre vor
Das ist das eigentlich Interessante daran. Alle Werte sind so miteinander verbunden das im Gehäuse oft das Gleiche rauskommt. Da die Werte alle voneinander abhängig sind, kann man mit dem von Pico entwickelten TSPCheck ja auch überprüfen ob ein Datensatz in sich konsistent ist. Und da waren die Herstellerdaten teilweise um bis zu 17% unschlüssig. Trotzdem gilt dann wieder der zweite Satz an Anfang.
Urb
3 jahre vor
Vielen Dank fuer den Test - wie immer sehr informativ.
Einmal eine generelle Frage zur Buendelung. Gemaess Theorie muesste die Buendelung bei ca. 330Hz einsetzen. Laut Messung ca. 1 Oktave hoeher. Wie ist das zu erklaeren? Messumgebung?
Theo
3 jahre vor
Die Theorie betrachtet wie immer nur das reine physische Objekt, also das perfekte Chassis. Die Praxis jedoch zeigt das es diese "optimalen" Verhältnisse nicht gibt. Da schwingt schon einiges nicht so wie die Theorie es vorhersagt. Daher sind 100%ige Theoretiker in der Regel auch eher mittelmäßige Lautsprecher..... was auch immer Entwickler.
Urb
3 jahre vor
zitiere Theo:
Die Theorie betrachtet wie immer nur das reine physische Objekt, also das perfekte Chassis. Die Praxis jedoch zeigt das es diese "optimalen" Verhältnisse nicht gibt. Da schwingt schon einiges nicht so wie die Theorie es vorhersagt. Daher sind 100%ige Theoretiker in der Regel auch eher mittelmäßige Lautsprecher..... was auch immer Entwickler.

Die Theorie geht halt immer vom ideal schwingenden Kolben aus. In der Praxis hat man wahrscheinlich schon frueher Partialschingungen und damit ein anderes Buendelungsverhalten.
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Macore
3 jahre vor
Laut welcher Theorie und ab wieviel Grad? Die Bündelung setzt ja immer bei 180°, also hinter der Membran ein. Die FG-Messungen fangen aber erst bei 60° an.
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Theo
3 jahre vor
Ich denke Du weißt genau was gemeint ist.

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