Der äußere Eindruck:
Das TOA LE-640 sieht von der Größe nach "amtlichem" PA aus - und muss darum natürlich mattschwarz sein. Fürs Wohnzimmer wurden diese Teile nun wirklich nicht gemacht, denn: schön ist anders! Als FlorianK mit dem TOA-640 ankam wurde erst mal beratschlagt, wie man dessen riesige Seitenflächen akustisch tot macht. Denn der Klopftest sagte: so geht das für HiFi gar nicht! Aus Zeitgründen (FlorianK brannte darauf erste Messergebnisse zu bekommen) wurden die Messungen aber schon VOR der Pimp-Aktion gemacht: jede Seite wurde mit einem 60 x 60 mm Holzbalken versteift und die restlichen Flächen mit reichlich Fliesenkleber beruhigt.
TOA bezeichnet das Horn als "Uniform Directivity" und verspricht "precisely controlled horizontal and vertical sound dispersion" von 630 bis 16000 Hz. Der Öffnungswinkel soll +/- 60° horizontal und +/- 40° vertikal betragen.
Der Hornumfang beträgt etwa 2.86 m, dies entspricht einer Wellenlänge von 343 [m/s]/2.86 [m] = 120 [1/s = Hz] (dies wird allgemein als Indikator für die minimal mögliche untere Grenzfrequenz genutzt, s. 10 Schritte zum optimalen Horn oder Horn Theory: An Introduction, Part 1).
Die mittlere Hornlänge beträgt ca. 0.8 m, das entspricht bei 107 Hz ca. 1/4 der Wellenlänge (dies wird oft als weiterer Indikator für die minimal mögliche untere Grenzfrequenz genutzt, da hier ggf. noch einmal eine Verstärkung durch den Transmission-Line-Effekt erfolgen kann). Beide Werte lassen erwarten, dass das Horn den Treiber sehr tief lädt.
{tab Impedanz}
Impedanz:
Die Chassis wurden vorher nicht eingerauscht - sie haben schon ein paar Jahre auf dem Buckel und sollten eingespielt sein.
Ohne Horn zeigen sich beim Mitteltöner 3 ausgeprägte Impedanzmaxima bei ca. 390, 1060 und 3150 Hz. Um 2.1 kHz zeigt sich ein weiteres, weniger ausgeprägtes Maximum, und oberhalb von 4 kHz zeigen sich noch weitere "Unregelmäßigkeiten" im Impedanzverlauf.
Höhere Anregungspegel lassen die 90 mm durchmessende Schwingspule des BMS 4590 Mitteltöners sprichwörtlich "kalt".
Mit dem TOA LE-640-Horn ändert sich die Impedanz deutlich: die untere Impedanzspitze bei ca. 390 Hz wird durch die zusätzliche Luftlast auf ca. 270 Hz verschoben, wobei das Maximum von ca. 51 Ohm auf ca. 18 Ohm reduziert wurde. Die Impedanzspitze bei ca. 1060 Hz wurde auf 510 Hz verschoben, die bei 3150 Hz bleibt in etwa gleich. Alles in allem ist der Impedanzverlauf "gutmütiger", aber für eine passive Frequenzweiche stellt das "unten rum" immer noch eine recht komplexe Last dar.
Beim Hochtöner zeigen sich 3 ausgeprägte Impedanzmaxima bei ca. 7.5, 9 und 10 kHz sowie 2 weitere Störstellen um 11 und 16 kHz.
Der Hochtonteil zeigt bei +6 dB eine leichte Erwärmung und dadurch eine etwas höhere Impedanz (+2.2% gegenüber -12 dB).
Mit dem TOA LE-640 ändert sich die Impedanz des Hochtöners nicht.
Ich habe die gedrehte Hülse wo der HT drin steckt hinten offen gelassen. Da kann man zB Basotec oder so etwas einsetzen. Ich glaube aber ..... das macht nix.
Nein. Ich überlege schon ob ich die Abmessung per 3D erfassen kann und aus Holz fräsen lassen kann.
Da spricht gegen, das man aus zB MDF einen günstigen Werkstoff hat und ihn gut lackieren kann. Das wichtigste aber wäre - ein Totes Material. Das Teil aus MDF wäre so gut wie Resonierfrei zu bauen.