Der äußere Eindruck:

TOA-BMS4590

TOA-BMS 4590

TOA-BMS 4590 

Das TOA LE-640 sieht von der Größe nach "amtlichem" PA aus - und muss darum natürlich mattschwarz sein. Fürs Wohnzimmer wurden diese Teile nun wirklich nicht gemacht, denn: schön ist anders! Als FlorianK mit dem TOA-640 ankam wurde erst mal beratschlagt, wie man dessen riesige Seitenflächen akustisch tot macht. Denn der Klopftest sagte: so geht das für HiFi gar nicht! Aus Zeitgründen (FlorianK brannte darauf erste Messergebnisse zu bekommen) wurden die Messungen aber schon VOR der Pimp-Aktion gemacht: jede Seite wurde mit einem 60 x 60 mm Holzbalken versteift und die restlichen Flächen mit reichlich Fliesenkleber beruhigt.

TOA Koax

 TOA bezeichnet das Horn als "Uniform Directivity" und verspricht "precisely controlled horizontal and vertical sound dispersion" von 630 bis 16000 Hz. Der Öffnungswinkel soll +/- 60° horizontal und +/- 40° vertikal betragen.

Der Hornumfang beträgt etwa 2.86 m, dies entspricht einer Wellenlänge von 343 [m/s]/2.86 [m] = 120 [1/s = Hz] (dies wird allgemein als Indikator für die minimal mögliche untere Grenzfrequenz genutzt, s. 10 Schritte zum optimalen Horn oder Horn Theory: An Introduction, Part 1).
Die mittlere Hornlänge beträgt ca. 0.8 m, das entspricht bei 107 Hz ca. 1/4 der Wellenlänge (dies wird oft als weiterer Indikator für die minimal mögliche untere Grenzfrequenz genutzt, da hier ggf. noch einmal eine Verstärkung durch den Transmission-Line-Effekt erfolgen kann). Beide Werte lassen erwarten, dass das Horn den Treiber sehr tief lädt.

{tab Impedanz}
Impedanz:

Die Chassis wurden vorher nicht eingerauscht - sie haben schon ein paar Jahre auf dem Buckel und sollten eingespielt sein.

Ohne Horn zeigen sich beim Mitteltöner 3 ausgeprägte Impedanzmaxima bei ca. 390, 1060 und 3150 Hz. Um 2.1 kHz zeigt sich ein weiteres, weniger ausgeprägtes Maximum, und oberhalb von 4 kHz zeigen sich noch weitere "Unregelmäßigkeiten" im Impedanzverlauf.
Höhere Anregungspegel lassen die 90 mm durchmessende Schwingspule des BMS 4590 Mitteltöners sprichwörtlich "kalt".
Mit dem TOA LE-640-Horn ändert sich die Impedanz deutlich: die untere Impedanzspitze bei ca. 390 Hz wird durch die zusätzliche Luftlast auf ca. 270 Hz verschoben, wobei das Maximum von ca. 51 Ohm auf ca. 18 Ohm reduziert wurde. Die Impedanzspitze bei ca. 1060 Hz wurde auf 510 Hz verschoben, die bei 3150 Hz bleibt in etwa gleich. Alles in allem ist der Impedanzverlauf "gutmütiger", aber für eine passive Frequenzweiche stellt das "unten rum" immer noch eine recht komplexe Last dar.

Beim Hochtöner zeigen sich 3 ausgeprägte Impedanzmaxima bei ca. 7.5, 9 und 10 kHz sowie 2 weitere Störstellen um 11 und 16 kHz.
Der Hochtonteil zeigt bei +6 dB eine leichte Erwärmung und dadurch eine etwas höhere Impedanz (+2.2% gegenüber -12 dB).
Mit dem TOA LE-640 ändert sich die Impedanz des Hochtöners nicht.

Kommentare

Cologne2Munich
3 jahre vor
Gibt es das Horn irgendwo zu kaufen, wenn ja zu welchem Kurs? Und muss ein koaxial in das Horn gesetzter Hochtöner nicht irgendwie hinten verkleidet oder mit einem Dorn versehen werden?
FlorianK
3 jahre vor
zitiere Cologne2Munich:
Gibt es das Horn irgendwo zu kaufen, wenn ja zu welchem Kurs? Und muss ein koaxial in das Horn gesetzter Hochtöner nicht irgendwie hinten verkleidet oder mit einem Dorn versehen werden?

Ich habe die gedrehte Hülse wo der HT drin steckt hinten offen gelassen. Da kann man zB Basotec oder so etwas einsetzen. Ich glaube aber ..... das macht nix.
FlorianK
3 jahre vor
zitiere Cologne2Munich:
Gibt es das Horn irgendwo zu kaufen, wenn ja zu welchem Kurs?

Nein. Ich überlege schon ob ich die Abmessung per 3D erfassen kann und aus Holz fräsen lassen kann.
Cologne2Munich
3 jahre vor
Ist doch GFK, was liegt da näher als abgießen und selbst GFK laminieren? Das haben wir früher mit den Plastik-Motorradteilen gemacht. Die waren aus GFK zwar leichter aber haben dummerweise auch besser gebrannt als die Originalteile.
FlorianK
3 jahre vor
zitiere Cologne2Munich:
Ist doch GFK, was liegt da näher als abgießen und selbst GFK laminieren? .

Da spricht gegen, das man aus zB MDF einen günstigen Werkstoff hat und ihn gut lackieren kann. Das wichtigste aber wäre - ein Totes Material. Das Teil aus MDF wäre so gut wie Resonierfrei zu bauen.
Cologne2Munich
3 jahre vor
Ich nehme das Horn auch gerne aus MDF, ich mag das. GFK war nur ne Idee weil ich weder 3D-Scanner noch Drucker oder Fräse habe.
1
Barossi
3 jahre vor
Für so etwas gibt es doch den BMS4591 oder den JBL2482. Der 4591 hängt bei mir am JBL2360. Den 2482 muss ich mit Ruhe da mal anfrickeln :-)
Hochton "kann" das Horn nicht mehr und bündelt dort extrem!
Pico
3 jahre vor
Hi Barossi,
die Messreihe besteht darin, den 4590 in alle möglichen großen 2"-Hörner einzubauen. . . .
Da der Hochton etwas schwächelt wäre die logische Folgerung, gleich nur den 4591 zu nehmen.
Bis 12.5 kHz bündelt der Hochton horizontal nur SEHR wenig (Öffnungswinkel immer noch über +/- 50°), daher fällt der Pegel auf Achse auch so stark ab. Über 12.5 kHz setzen üble Resonanzen ein - DESHALB haben wir empfohlen, das Horn nur im Mitteltonbereich laufen zu lassen . . .

Gruß Pico
Kapton
3 jahre vor
Schöner Test und ebenso gelungene Lautsprecher. Das Weiß macht die Flüstertüten optisch viel ansprechender. Etwas mehr Gold im Finish (z.B. auf dem HT) und wir finden uns im High-End Segment wieder :) Schade nur, dass der HT des BMS 4590 etwas hinter dem MT zurückbleibt.
FlorianK
3 jahre vor
Sehr cool. Danke für die Arbeit und vielen Daten. Klasse aufbereitet. Das mit den Abständen .... meine ich, hat sich in meinen Augen relativiert. Bereits bei euch im Abhörraum war ich mit den Ergebnissen super zufrieden. Die Box als Ganzes war dort bereits ein Hammer was Dynamik und Spaß anging. Ebenso dieses hellhörige Abstrahlung. Man meinte die Box sammelt aus allen Verstecken die Töne zusammen um sie abzustrahlen. Danke noch einmal an Euch für die Hammer-Zusammenarbeit bei dem Projekt. Das hat von Anfang bis fast zum Ende nur Spaß gemacht. Leider jetzt etwas ....... nicht optimal durch meine Hallbude. Aber...... es wird irgendwie weitergehen.....

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