HiFi-Selbstbau-Fazit:

Die Kombination aus BMS 4590 (Mittelton)-Treiber und TOA LE-640-Horn überzeugt uns auf ganzer Linie:

  • der Mitteltöner arbeitet von 300 Hz bis 4 kHz nahezu perfekt
  • das Horn hat zwischen 315 und 5 kHz einen weitgehend konstanten Öffnungswinkel von +/- 56°

Trotz des riesigen Horns geht der Frequenzgang nicht bis unter 300 Hz - hier scheint der Treiber das limitierende Element zu sein. Immerhin liegt der Pegel bei 300 Hz um ca. 7 bis 10 dB höher als bei den schon gemessenen Kombination mit dem SL250 bzw. JABO53, somit ist ein Einsatz ab 300 Hz denkbar.

Der Wirkungsgrad auf Achse ist > 1 kHz nicht höher als bei den Kombinationen mit SL250 oder JABO53. Nur beim winkelgewichteten Schalldruck sind alle 3 Kombi wieder gleich auf:


-> das große Horn wird vor allem für das gleichmäßige Rundstrahlverhalten (und die Erweiterung bis 300 Hz) gebraucht!!!

Eine Kombination aus Kompressionstreiber und Horn spielt in einer ganz anderen Pegelliga. Nach unserer langjährigen Erfahrung ist es insbesondere der Klirrfaktor im kritischen Bereich zwischen 500 und 1500 Hz, der dafür sorgt, ob ein Chassis bei höheren Pegeln nervt oder seine Klarheit beibehält. Und selbst wenn man die Pegelreserven einer solchen Kombination zuhause nicht ausschöpfen kann so profitiert man doch von den Klirrreserven - eine solche Kombination schüttelt auch kurze, laute Impulse wie z.B. bei einem Schlagzeugsolo locker aus dem Ärmel . . .

Jetzt wird nur noch eine Lösung für den Hochtonbereich > 4 kHz gesucht. Eine Positionierung außerhalb des Hornmundes führt zu Chassisabständen > 50 cm bei einer Trennfrequenz von 4 kHz - da sind die Laufzeitunterschiede selbst bei 5 m Hörabstand kritisch. Warum also nicht ein DIY-Koaxialhorn bauen? Für 4 kHz muss das Horn nicht groß sein und "verschwindet" quasi im riesigen Mund des Mitteltonhorns - wir haben da schon so eine Idee . . .

TOA Koax

Auch im Grundtonbereich hatten wir schon eine Idee, wie man mit vertretbarem Aufwand mit dem TOA LE-640 pegelmäßig mithalten kann.

Zum Glück hat FlorianK schon 2 HSB-21 als Subwoofer in einem sehr großen, "geschlossenen Gehäuse" (Dachschräge), da muss die Grundtonlösung nur bis 80 Hz runter . . .

TOA Koax BMS 4590

Und so sieht das Gnaze dann fertig in der vorgesehenen Umgebung aus.

TOA 640 Koax mit BMS 4590

 

Kompletter Datensatz von 1 Chassis (Impedanz, Schalldruck, Bündelungsgrad und Schallleistung im OCT-Format, komplexer Frequenzgang als TXT-Datei. ZIP, 34 kB)

Kommentare

Cologne2Munich
3 jahre vor
Gibt es das Horn irgendwo zu kaufen, wenn ja zu welchem Kurs? Und muss ein koaxial in das Horn gesetzter Hochtöner nicht irgendwie hinten verkleidet oder mit einem Dorn versehen werden?
FlorianK
3 jahre vor
zitiere Cologne2Munich:
Gibt es das Horn irgendwo zu kaufen, wenn ja zu welchem Kurs? Und muss ein koaxial in das Horn gesetzter Hochtöner nicht irgendwie hinten verkleidet oder mit einem Dorn versehen werden?

Ich habe die gedrehte Hülse wo der HT drin steckt hinten offen gelassen. Da kann man zB Basotec oder so etwas einsetzen. Ich glaube aber ..... das macht nix.
FlorianK
3 jahre vor
zitiere Cologne2Munich:
Gibt es das Horn irgendwo zu kaufen, wenn ja zu welchem Kurs?

Nein. Ich überlege schon ob ich die Abmessung per 3D erfassen kann und aus Holz fräsen lassen kann.
Cologne2Munich
3 jahre vor
Ist doch GFK, was liegt da näher als abgießen und selbst GFK laminieren? Das haben wir früher mit den Plastik-Motorradteilen gemacht. Die waren aus GFK zwar leichter aber haben dummerweise auch besser gebrannt als die Originalteile.
FlorianK
3 jahre vor
zitiere Cologne2Munich:
Ist doch GFK, was liegt da näher als abgießen und selbst GFK laminieren? .

Da spricht gegen, das man aus zB MDF einen günstigen Werkstoff hat und ihn gut lackieren kann. Das wichtigste aber wäre - ein Totes Material. Das Teil aus MDF wäre so gut wie Resonierfrei zu bauen.
Cologne2Munich
3 jahre vor
Ich nehme das Horn auch gerne aus MDF, ich mag das. GFK war nur ne Idee weil ich weder 3D-Scanner noch Drucker oder Fräse habe.
1
Barossi
3 jahre vor
Für so etwas gibt es doch den BMS4591 oder den JBL2482. Der 4591 hängt bei mir am JBL2360. Den 2482 muss ich mit Ruhe da mal anfrickeln :-)
Hochton "kann" das Horn nicht mehr und bündelt dort extrem!
Pico
3 jahre vor
Hi Barossi,
die Messreihe besteht darin, den 4590 in alle möglichen großen 2"-Hörner einzubauen. . . .
Da der Hochton etwas schwächelt wäre die logische Folgerung, gleich nur den 4591 zu nehmen.
Bis 12.5 kHz bündelt der Hochton horizontal nur SEHR wenig (Öffnungswinkel immer noch über +/- 50°), daher fällt der Pegel auf Achse auch so stark ab. Über 12.5 kHz setzen üble Resonanzen ein - DESHALB haben wir empfohlen, das Horn nur im Mitteltonbereich laufen zu lassen . . .

Gruß Pico
Kapton
3 jahre vor
Schöner Test und ebenso gelungene Lautsprecher. Das Weiß macht die Flüstertüten optisch viel ansprechender. Etwas mehr Gold im Finish (z.B. auf dem HT) und wir finden uns im High-End Segment wieder :) Schade nur, dass der HT des BMS 4590 etwas hinter dem MT zurückbleibt.
FlorianK
3 jahre vor
Sehr cool. Danke für die Arbeit und vielen Daten. Klasse aufbereitet. Das mit den Abständen .... meine ich, hat sich in meinen Augen relativiert. Bereits bei euch im Abhörraum war ich mit den Ergebnissen super zufrieden. Die Box als Ganzes war dort bereits ein Hammer was Dynamik und Spaß anging. Ebenso dieses hellhörige Abstrahlung. Man meinte die Box sammelt aus allen Verstecken die Töne zusammen um sie abzustrahlen. Danke noch einmal an Euch für die Hammer-Zusammenarbeit bei dem Projekt. Das hat von Anfang bis fast zum Ende nur Spaß gemacht. Leider jetzt etwas ....... nicht optimal durch meine Hallbude. Aber...... es wird irgendwie weitergehen.....

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