Der Klirrfaktor:
Auffällig ist zunächst mal der Anstieg ALLER Klirrkomponenten um 420 Hz, bereits ab 80 dB mittlerem Anregungspegel. Das kommt zum einen natürlich durch den Pegeleinbruch bei dieser Anregungsfrequenz - ein 8 dB tiefer Einbruch der Grundfrequenz erhöht die Klirrkomponenten per Definition um den Faktor 2.5. Darüber hinaus zeigt sich aber auch ein nichtlineares Verhalten, das die Klirrkomponenten um 420 Hz z.T. um den Faktor 10 ansteigen lässt.
Abgesehen davon zeigt die Klirrkomponente K2 > 100 Hz ein weitgehend konstantes Verhalten und erhöht sich moderat mit dem Anregungspegel. Dies gilt auch für den unharmonischen K3, der sich im kritischen Bereich um 1.2 kHz auffallend gutmütig verhält. Die höheren Klirrkomponenten liegen - abgesehen vom Bereich um 420 Hz - fast durchgängig an unserer Nachweisbarkeitsgrenze von 0.01%.
Bei einem mittleren Anregungspegel von 100 dB zeigen sich K3- und K4-Spitzen bei 1.8 und 3.1 kHz - dort zeigten sich auch schon Störstellen bei der Impedanzmessung und im Frequenzgang.
Bei einem mittleren Schalldruckpegel von 80 / 85 / 90 / 95 / 100 dB liegt K2 oberhalb von 100 Hz im Mittel bei moderaten 0.437 / 0.776 / 1.372 / 2.342 / 3.946 %. Für K3 gilt in diesem Bereich ein Mittelwert von noch geringen 0.089 / 0.089 / 0.157 / 0.343 / 0.837 %. Bei 100 dB mittlerem Schalldruckpegel (das entspricht einem Anregungspegel von ca. 7.5 Watt) beginnt das Chassis bei Sinusanregung langsam zu kollabieren, damit kämpfen viele der "dünnhäutigen" Breitbänder.
Nach unseren Untersuchungen (Klirrfaktor - wie viel ist zu viel?) wären im gesamten untersuchten Pegelbereich im Bassbereich oberhalb von 42 Hz alle Klirrkomponenten unhörbar - nicht schlecht!
Zwischen 282 und 562 Hz (insgesamt 13 1/12-Oktaven) sind von den untersuchten 7 Klirrkomponenten (K2 bis K8) bei 80 / 85 / 90 / 95 / 100 dB insgesamt 6 / 10 / 18 / 38 / 60 Klirrkomponenten (von 13*7=91 möglichen) oberhalb der Wahrnehmbarkeitsschwelle.
Zwischen 944 und 1059 Hz liegt nur K3 ganz leicht über der Wahrnehmbarkeitsschwelle.
Klirrfaktor bei 80 bis 100dB/1m (Halbraum, 20cm)


Kommentare
Wären beide Box-Varianten für Euch zu aufwändig?
Würde mich schon interessieren, wie sich der Alpair im breiten vs. schmalen Gehäuse verhält.
Gibt Alpair an warum die jetzt Papiermembranen verwenden?
Ihr habt wieder mit den MK-Sheets simuliert. Wie schaut denn die Simu mit dem Schweizer Messer, AJ-Horn, aus?
die Gehäuse stehen hier rum und sollen nur ein erster Test werden. Aber gute Anregung, ich könnte unten noch einen Teiler einbauen. Den entstehenden Hohlraum könnte man gut mit Sand befüllen.
Da die Seitenwände noch abnehmbar sind, probiere ich einfach beides.
EDIT: Ich habe mir eure Messungen runtergeladen und bin zu dem Schluss gekommen, dass das Chassis eigentlich nichts wirklich gut kann. Eine seriöse Beschaltung erfordert mehr als 10 Bauteile, wobei dann ein immer noch fragwürdiges Ergebnis mit einer fiesen Sickenresonanz resultiert. Das kann sogar ein fullrange eingesetzter AL130 besser.
also den als "Breitbänder" einzusetzen bin ich nicht so richtig überzeugt und als MT gefällt mir der Satori MR16P-4 besser. Bin mal gespannt was da bei Euren Versuchen herauskommt...Pico wird da schon was zaubern...
vielen Dank für die AJ-Simu.
Ich simuliere zu Beginn immer nur mit einem Beta-Wert 80 für den Extratunnel, um dann mit der LS-Position + der BR-Position so lange rumzuspielen, bis möglichst keine Resos zu erkennen sind. Da geht es um cm, in der Theorie.
Gruß Detlef