Sprungantwort/Pegellinearität
Die Sprungantwort sieht fast ideal aus: wegen der oberen Grenzfrequenz von 5 kHz dauert der Anstieg von 0 auf 100% ca. 0.1 ms, danach sind nur wenige, gut bedämpfte "Macken" auf der abfallenden Flanke erkennbar.
In periodenskalierten Zerfallspektrum zeigt sich oberhalb von 4.5 kHz ein längeres Ausschwingen.
Sprungantwort (Chassis 1, 20 cm. 0°)

Zerfallspektrum (Chassis 1, 20 cm. 0°)


Die Pegellinearität:
Bei einem mittleren Schalldruckpegel von 96 bis 116 dB in 1 m Abstand (das entspricht einer Eingangsleistung von 0.88 bis 88 Watt) gibt es bei Anregung von 400 bis 20000 Hz zwischen 200 und 2000 Hz nur um 1400 Hz Linearitätsfehler > 1 dB - dort gibt es im Frequenzgang eine kleine Senke und im Impedanzverlauf eine Überhöhung.
Oberhalb von 2 kHz scheint das Chassis ab 115 dB zu höheren Frequenzen hin zunehmend zu komprimieren - zum Glück nimmt dort bei Musik die Energiedichte zunehmend ab (s. Musik "vergleichen" mit dem Waveanalyzer). Außerdem ist das Chassis auf Achse > 2 kHz etwas vorlaut und sollte von der Frequenzweiche ohnehin pegelmäßig leicht eingebremst werden . . .

Der wesentliche Unterschied zwischen MHD17 zu PR170Z0 ist, neben dem anderen Membranmaterial, ein anderer Schwingspulenträger. Der der MHD17 hat einen Alu-Schwingspulen-Träger, beim PR170Z0 kommt Kapton zum Einsatz. Damit dürfte der MHD etwas weniger Klirr bei niedrigeren Pegeln haben. Der PR170Z0 dürfte dafür etwas belastbarer sein. Auch der Wirkungsgrad des Ur MHD17 war im Mittel etwas geringer als bei diesem hier. Meine haben einen Kennschalldruck von ca. 95,5 dB/W/m.
Ich habe den MHD17HR37 (2. Generation) in meiner Wohnzimmerbox und ich denke, der PR170Z0 wird dem in nichts nachstehen. Der Frequenzgang oberhalb 3 kHz sieht besser aus als bei meinen, sicher dank Aerogel-Membran. Zerfallsspektrum ist bei der beschichteten Papiermembran allerdings ein wenig besser. Die ganze Serie sind einwandfreie Mitteltöner und ernsthafte Konkurrenten zu z.B. ATC Kalotten, denn sie machen hier nichts anders bei ähnlichem Klirr und Abstrahlverhalten. Unbedingt empfehlenswert.
Der interessanteste MT, der den Audax MT sicher am ähnlichsten ist, ist der B&C 6PEV13. Ebenfalls von 400-3 kHz einsetzbar bei niedrigem Klirr und gutem Wirkungsgrad (96 dB/W/m).
Meine Hörerfahrung mit den Aerogel-Chassis ist genau anders herum. Sie liefern Detailreichtum wie kein anderes Chassis, auch nicht mit leichter Papiermembrane. Es gibt sogar Stimmen die sagen: "Seit es den PR170Z0 (wieder) gibt, hat der PR170M0 seine Existenzberechtigung verloren..."