Der äußere Eindruck:

Von vorne sieht der PR170Z0 recht unscheinbar aus - alles ist irgendwie mattschwarz. Die doppelt gewellte Sicke erinnert an ein PA-Chassis, das dezente Äußere mit gummierter Sicke und "beschichteter" Membran eher an ein HiFi-Chassis.
Der AUDAX-typische Druckgußkorb bietet 4 Befestigungslöcher, von denen jeweils ein stabiler Steg direkt zur Montageplatte des Magnetsystems führt - steifer geht es nicht.
Von hinten sieht der PR170Z0 mit seinem 120 mm durchmessenden und 20 mm hohen Ferritmagneten so aus, als wenn er vor Kraft nicht laufen könnte.
Die Papiermembran des PR170Z0 ist nur vorne mit HDA beschichtet - wohl um die bewegte Masse gering und so den Wirkungsgrad hoch zu halten. Der Schwingspulendurchmesser beträgt 40 mm, die Schwingspule ist nur 1 mm höher gewickelt als die 6 mm dicke vordere Polplatte, was - konservativ gerechnet - nur einen linearen Hub von +/- 0.5 mm ergibt. Bei einer Membranfläche von 140 cm² (laut Hersteller-Datenblatt) reichen diese 0.5 mm Hub, um bei 585 Hz 119 dB Schalldruck zu erzielen, für die 100 Watt Verstärkerleistung benötigt werden (alle Angaben mit dem ONLINE-Tool TSPcheck berechnet).
Statt Staubschutzkalotte gibt es einen Phaseplug, der ungewöhnlicherweise aus Gummi gefertigt ist.
Die Zuleitung zur Schwingspule ist an den gegenüberliegenden Seiten symmetrisch ausgeführt, das vermeidet Taumelbewegungen. Die Zentrierspinne ist flach ausgeführt und nicht hinterlüftet, was wegen des geringen Hubs und des Phaseplugs verschmerzbar sein dürfte.
Der wesentliche Unterschied zwischen MHD17 zu PR170Z0 ist, neben dem anderen Membranmaterial, ein anderer Schwingspulenträger. Der der MHD17 hat einen Alu-Schwingspulen-Träger, beim PR170Z0 kommt Kapton zum Einsatz. Damit dürfte der MHD etwas weniger Klirr bei niedrigeren Pegeln haben. Der PR170Z0 dürfte dafür etwas belastbarer sein. Auch der Wirkungsgrad des Ur MHD17 war im Mittel etwas geringer als bei diesem hier. Meine haben einen Kennschalldruck von ca. 95,5 dB/W/m.
Ich habe den MHD17HR37 (2. Generation) in meiner Wohnzimmerbox und ich denke, der PR170Z0 wird dem in nichts nachstehen. Der Frequenzgang oberhalb 3 kHz sieht besser aus als bei meinen, sicher dank Aerogel-Membran. Zerfallsspektrum ist bei der beschichteten Papiermembran allerdings ein wenig besser. Die ganze Serie sind einwandfreie Mitteltöner und ernsthafte Konkurrenten zu z.B. ATC Kalotten, denn sie machen hier nichts anders bei ähnlichem Klirr und Abstrahlverhalten. Unbedingt empfehlenswert.
Der interessanteste MT, der den Audax MT sicher am ähnlichsten ist, ist der B&C 6PEV13. Ebenfalls von 400-3 kHz einsetzbar bei niedrigem Klirr und gutem Wirkungsgrad (96 dB/W/m).
Meine Hörerfahrung mit den Aerogel-Chassis ist genau anders herum. Sie liefern Detailreichtum wie kein anderes Chassis, auch nicht mit leichter Papiermembrane. Es gibt sogar Stimmen die sagen: "Seit es den PR170Z0 (wieder) gibt, hat der PR170M0 seine Existenzberechtigung verloren..."