was im Keller geschah . . .
Am 18. und 19.11.2023 haben sich ca. 25 Abonnenten in unseren Räumen in Köln getroffen. Einige haben ihre Projekte mitgebracht um sie vorzustellen, andere wollten mal unsere Projekte hören. Eine weitere Motivation war, die Menschen hinter den Nicknames kennen zu lernen - und natürlich auch ein bißchen über unser schönes Hobby zu fachsimpeln . . .
In unserem neuen Hörraum im Erdgeschoss hatte Theo in den Tagen vor dem Treffen noch alle vorzuführenden Systeme mit Dirac eingemessen. Dabei muss zusätzlich die genaue Position im Raum festgehalten werden und ggf. zusätzlich das Setup (und die verwendeten EQ-Einstellungen) der per HYPEX aktivierten Systeme - das alles ist gar nicht so einfach, wenn man mehrere auf den Raum eingemessene Systeme vorführen will.
In unserem alten Hörraum im Keller war von unserer Seite nichts Spezielles geplant, hier sollte es die Möglichkeit geben die mitgebrachten Systeme zu hören. Ich hatte mir überlegt die Systeme dann mit Foto (sorry für die schlechte Bildqualität) und Wedelmessungen zu dokumentieren, um so ggf. eine Korrelation zu den Höreindrücken zu finden oder fundierte Verbesserungsvorschläge machen zu können. Einige Fotos habe ich mir auch aus dem Thread über das November-Treffen geklaut ;-)
vr-crack und sein günstiger aktiver 3-Wege-Monitor
Schon Freitagabend schlug vr-crack bei uns auf und nutzte die Zeit, sein Projekt "Günstiger aktiver 3-Wege-Monitor" im alten Hörraum aufzubauen und einzumessen. Wobei vr-crack ja nicht nur ein Lautsprecher-Paar mitgebracht hat, sondern deren 8:
- 3-Wege mit Passivweiche oder vollaktiv, jeweils ohne oder mit Raumeinmessung (macht 4)
- 2-Wege mit Passivweiche oder vollaktiv, jeweils ohne oder mit Raumeinmessung (macht nochmal 4)
Bei der 2-Wege-Variante durfte der Mitteltöner bis 20 kHz spielen und der Hochtöner hatte Pause. Die Passivweiche steckt (gut versteckt) unter der Box im speziell designten Ständer - lecker! Überhaupt war optische und haptische Eindruck der Box mit Ständer sehr gut, das können Fertighersteller auch nicht besser.
Hinweis: am linken Bildrand erkennt man noch die magnetisch haftende Frontbespannung
Die Elektronik bestand aus einem miniDSP nanoAVR (DSP-Frequenzweiche), einen YAMAHA RV-X 575 (6-Kanal-Verstärker) und einem Rasberry Pi (Zuspieler und Raumeinmessung mit DRC). vr-vrack hat sein Projekt auch im Forum dokumentiert (s. vr-crack: Günstiger aktiver 3 Wege Monitor, dort zeigt er auch einen Kabelplan:
Ich hatte die Gelegenheit die 3-Wege-Aktivvariante mit Raumeinmessung zu hören, also die höchste Ausbaustufe. Schnell war klar, dass diese Box Vieles richtig machte, vom runden (aber Dank Raumeinmessung nicht dröhnigen) Bass über den klaren Mittelton bis zum Hochton. Der war eher "englisch" abgestimmt, also eher zurückhaltend. Für mich klang es etwas zu zurückhaltend, da fehlte mir die Luftigkeit. Ein weiteres Manko war für mich, dass die Boxen irgendwie "nüchtern" spielten und mich emotional nicht richtig packten. Das ist aber definitiv Meckern auf hohem Niveau. Die anderen Varianten konnte ich leider nicht richtig hören.
Apropos hören: da wir nicht genug Stühle hatten wurde eine Bierzelt-Sitzbank längs in den Raum gestellt, und da saßen die Hörer dann wie Hühner auf der Stange ;-) - so war es wenigsten für 3 bis 4 Leute die räumliche Darstellung zu erahnen . . .
Zum Abschluss habe ich noch eine Wedelmessung gemacht (ohne Bierzeltbank aber mit gepolstertem Stuhl). Dabei wird der Lautsprecher mit periodischem rosa Rauschen angeregt und das Mikrofon während der Messung kontinuierlich auf einer von links nach rechts ca. 25 cm abfallenden, ca. 50 cm breiten und 25 cm "tiefen" Ellipse bewegt. Dadurch ergibt sich eine räumliche Mittelung, die - unserer Erfahrung nach - gut mit dem Höreindruck korreliert (s. Messen ohne RAR (offen) bzw. Messen ohne RAR (Abo)).
Zunächst jeden Lautsprecher einzeln (L bzw. R) und dann noch beide Lautsprecher zusammen (bei LR4 ist L=R, bei LR5 ist L<>R):
In weiten Bereichen folgt der Frequenzgang unserer Zielkurve (-3 dB/Dekade). Bei den Einzellautsprechern fällen schmale Überhöhungen um 130 und 1150 Hz auf sowie eine breite Überhöhung um 4 kHz.
Werden beide Lautsprecher gleich angeregt (LR4), dann ist der Verlauf < 200 Hz besser als die Einzelmessungen (keine Überhöhung um 130 Hz, nur um 42 Hz gibt es einen tiefen Einbruch).
Werden beide Lautsprecher ungleich angeregt (LR5), dann ist der Verlauf zwischen 25 und 60 Hz deutlich anders.
Insgesamt ist das Verhalten im Bassbereich sehr gut - Dank digitaler Raumkorrektur ;-).
Czitta und sein IKEA-basiertes Schreibtisch-System
Am Samstagmorgen um 8:30 Uhr stand schon Czitta vor der Tür - mit einem großen Reisekoffer. Er hatte den Nachtzug von Wien genommen, war vom Kölner Hauptbahnhof mit der Straßenbahn zu uns gekommen und hatte sein Schreibtischsystem mit "IKEA-Bauteilen" im Gepäck - im wahrsten Sinne des Wortes. Für die längste Anfahrt - und das noch mit Öffis - hätte Czitta eigentlich den HiFi-Selbstbau-Öko-Award verdient . . .
Wir hatten einen Schreibtisch in der Nähe der Küchenecke und der Bierzeltgarnitur zur Verfügung gestellt, das waren natürlich in Bezug auf Hintergrundgeräusche keine optimalen Vorführbedingungen. Bevor die ersten Abonnenten so gegen 10 Uhr eintrudelten, nutzte Czitta die Zeit sein System aufzubauen und einzumessen.
In den Satelliten werkeln TECTONICS TEBM46C20N-4B (s. HSB-Datenblatt (frei) bzw. HSB-Datenblatt (Abo)), das Gehäuse ist ein zweckentfremdeter Isolierbehälter von IKEA (Modell EFTERFRAGAD). Der Ständer ist ebenfalls von IKEA (Zubehörhalter LANESPELARE).
Die "Laptop-Garage" ist ebenfalls aus dem IKEA-Sortiment (Modell VATTENKAR). Darin werkeln 2 Flach-Subwoofer DAYTON LW-150/4 (s. HSB-Datenblatt) und das Aktivmodul Up2Stream AMP2.1.
Czitta hat sein Schreibtischsystem auch ausführlich im Abo-Forum dokumentiert (s. Czittas IKEA-Klangschalen, dort finden sich auch schöne Detailfotos zum Aufbau.
Das "Schreibtischsystem" gefällt mir optisch und funktionell (Stichwort "Laptop-Garage") sehr gut. Durch die optionale Software ACPWorkbench kann die Trennfrequenz und die Raum- bzw. Chassisentzerrung fein eingestellt werden, was Czitta auch genutzt hat.
Ich habe nur kurz in das System hineingehört. Die Satelliten spielten bis 150 Hz runter und machten ihren Job auch bei gehobenem Pegel gut. Die Subwoofer spielten sich aber in den Vordergrund, nicht zuletzt wegen der starken Vibrationen, die in die Tischplatte eingeleitet wurden (obwohl wir direkt neben dem Schreibtischsystem schon 2 Gehwegplatten zur Beruhigung platziert hatten, auf denen dann die Satelliten standen). Das machte die eigentlich beabsichtigte Illusion, aller Klang käme aus den Satelliten, leider völlig zunichte - sehr schade.
Auf einem Foto im Forum zum Abo-Treffen habe ich noch ein Foto gefunden, welches das Problem dann wohl behoben haben dürfte ;-):
Eine eigene Messung habe ich leider wegen des Hintergrundgeräuschs nicht gemacht.
Spendormania und seine Pointinho + Vintage-Amp
Als nächstes lief im alten Hörraum die Pointinho von Spendormania. Pointinho ist portugiesisch und bedeutet auf Deutsch Punkt - eine durchaus passende Bezeichnung für ein Koaxial-Chassis. Im Falle der Pointinho wurde ein 20 cm Koaxialchassis von ASE Lommersum eingesetzt, der 22C/8534G00-X/4.
Der besondere Pfiff des gesamten Systems ist der Verstärker. Ein alter JVC-Verstärker wurde völlig "entkernt" und mit modernen Komponenten zu einem 2 in / 4 out Vollverstärker ausgebaut. In seiner ausführlichen Dokumentation könnt ihr mehr darüber erfahren. Hier mal ein kleiner "Appetizer":
Die Trennung zwischen Tief- und Hochtöner erfolgt also aktiv, auch die Laufzeit kann so korrigiert und die Chassis entzerrt werden (Näheres in der Dokumentation).
Hier das gesamte System im alten Hörraum:
Ich habe leider keine Zeit gehabt das System zu hören, da war wohl gerade Raubtierfütterung mit Suppe ;-) . . . Aber im Anschluss habe ich noch eine Wedelmessung gemacht. Die Lautsprecher waren nicht komplett auf den Hörplatz gerichtet, sondern nur ca. 20° eingedreht. Wenn ich das richtig verstanden habe wurden die Lautsprecher nicht auf den Raum eingemessen, sondern so wie bei Spendormania zuhause betrieben:
- unterhalb von 600 Hz sind die Kurven häufig oberhalb der Zielkurve (zu viel Bafflestep-Kompensation) -> die Box dürfte etwas zu (Grundton-) warm klingen
- zwischen 1.6 und 4.5 kHz liegt die Kurve durchgängig unterhalb der Zielkurve -> die Box dürfte etwas zu zurückhaltend klingen
- zwischen 4 und 11 kHz zeigen sich Welligkeiten im Frequenzgang wegen des vorgelagerten Hochtöners und der "Mini-Schallwand"
Zum Schluss habe ich noch eine Nahfeldmessung in 5 cm Abstand gemacht um die untere Grenzfrequenz (- 3 dB) zu bestimmen (-> ca. 60 Hz):
Piwo mit seiner Party-Box:
Am Samstagnachmittag war Piwo dran mit seiner Party-Box. Auch zu diesem System gibt es eine ausführliche Dokumentation im Forum. Die Lautsprecher sind im Bass mit 2x MONACOR SPH-390TC bestückt, den Mitteltonbereich von 400 bis 2.2 kHz übernimmt ein AUDAX HM210Z10. Im Hochtonbereich befeuert ein CELESTION CDX1-1747 ein FAITAL PRO STH100.
Als Elektronik kommen ein IMG STAGELINE DSM-48LAN (4in/8out) und 2 Stück IMG STAGELINE STA-2000D (500/280 Watt pro Kanal an 4/8 Ohm) zum Einsatz, alle 3 Geräte sind in einem 19" Rack mit 5 HE verstaut.
Das System wurde ursprünglich im HS1 "von Hand" abgestimmt, diese Abstimmung wurde in den Controller geladen (obwohl sich der alte Hörraum seitdem leicht verändert hat). Eine Entzerrung mit Dirac erfolgte nicht.
Zu Anfang gab es lange Gesichter, weil die Kisten keinen Bass machten - da hatte Piwo die Party-Box noch bei 80 Hz nach unten hin aus dem Rennen genommen, weil er zuhause in seinem Partykeller noch potente Subwoofer zur Unterstützung hat. Nachdem das Problem schnell erkannt und von Piwo behoben wurde kam dann Freude auf. Im Tiefbassbereich reißt Piwo's Party-Box jetzt keine Wände ein (dafür hat er ja sein Subwoofer), aber ab 40 Hz ist die Party-Box voll da. Mit der "richtigen" Musik (Gitarrenrock) macht sie einfach Spaß. Piwo spielte auch ein Video, was mir über die Party-Box sehr gut gefiel:
Im Anschluss habe ich noch eine Wedelmessung gemacht. Die Lautsprecher waren auf den Hörplatz gerichtet:
- zwischen 70 Hz und 15 kHz sehr nah an der Zielkurve, ganz leichter "Durchhänger" um 1.8 kHz
- die 30 Hz kriegt die Box von der Raummode "geschenkt" - dann geht auch Tiefbass ;-)
- die 50 Hz Raummode wurde nicht händisch entzerrt, damit bei einer zusätzlichen Über-Alles-Entzerrung mit Dirac (hebt maximal 10 dB an) keine zu starke Gesamtanhebung entsteht
Variant-hifi mit der Apart 120
Nach Piwo's Party-Box traute sich erst keiner mit seinem Projekt in den alten Hörraum, aber schließlich nutzte die Apart 120 von Variant-hifi ihre Chance (dieses Modell wurde übrigens in der K&T 6/2023 getestet, in der aktuellen Ausgabe 1/2024 findet sich das größere Modell Apart 150).
Eigentlich sind sie wegen ihrer Höhe von nur 61 cm ja eher für die Platzierung auf einem Lowboard gedacht (im "Sofabereich" hatten wir sie auf IKEA-Beistelltischen LACK platziert):
Im alten Hörraum wurde sie dann leider einfach auf den Boden gestellt und so beschallten sie vor allem die Knie :-(:
Trotzdem wusste die Apart 120 zu gefallen: überraschend voluminöser Bass- und Grundtonbereich (da half die Bodenaufstellung natürlich etwas), leicht zurückhaltend im Mitteltonbereich (wegen der zu tiefen Aufstellung) und gekrönt von einem feinen Hochtonbereich - was will man mehr von einer so kleinen Box?
Die Wedelmessungen erfolgen zunächst an der Standardposition, später habe ich dann noch eine Wedelmessung 30 cm weiter vorne und 30 cm weiter unten gemacht:
- leicht zurückgenommener Hochtonbereich > 3 kHz, Einbruch um 2 kHz (beides wegen zu tiefer Aufstellung?)
- Überhöhung um 190 und 380 Hz (wegen zu tiefer Aufstellung)
- zwischen 80 und 500 Hz sind die Kurven häufig oberhalb der Zielkurve (zu viel Bafflestep-Kompensation) -> die Box dürfte etwas zu (Grundton-) warm klingen
Und so misst sich die Apart 120, wenn man 30 cm weiter vorne und 30 cm tiefer wedelt:
- deutlich geringere Welligkeiten, > 1 kHz perfekt linear
- die Überhöhung zwischen 70 und 500 Hz bleibt
Die Apart 120 weilt noch bei uns und wird in Kürze noch in unserem RAR genauer messtechnisch analysiert, inkl. horizontalem und vertikalem Rundstrahlverhalten, Linearitätscheck und Klirrfaktor. Wer sie noch einmal in Ruhe hören möchte macht bitte einen Termin aus.
Franky mit Raduno
Mit der Raduno hat Franky in der K&T 1/2011 (S. 48ff) eine außerordentlich ausgeschlafene Konstruktion abgeliefert (s. auch hier):
- sechs 5 cm Breitbänder sind um eine 28 mm Kalotte gruppiert und bilden so einen koaxialen Mittel-/Hochtöner mit 2.8 kHz Trennfrequenz
- den Bereich von 80 bis 300 Hz übernimmt ein 20 cm Tieftöner
- den Bereich unter 80 Hz übernehmen zwei baugleiche 20 cm Tieftöner, angetrieben von einem 200 Watt Aktivmodul MONACOR SAM-2 mit zahlreichen Einstellmöglichkeiten
Franky hatte zur Feier des Tages die originale Raduno zurückgekauft, und Urb hat sie auf seinem Weg von der Schweiz nach Köln mitgebracht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Beschaltung an dem Doppelterminal (unser XTZ A100D3 schaltet bei höheren Lautstärken im Bass ab) haben Franky und Jesse die Raduno aufgeschraubt und durch die Methode des genauen Hinsehens die richtige Beschaltung herausgefunden. Damit gab es dann auch mit unserem XTZ A100D3 keine Probleme mehr.
Mittlerweile war es schon Freitagabend geworden, und die meisten Teilnehmer strömten zum lokalen Schnitzellieferanten um die Ecke:
Ich beschäftigte mich noch ein Stündchen mit der richtigen Einstellung des Aktivmoduls - da ist nämlich eine ganze Menge einzustellen:
Im Ausgangszustand misst sich die Raduno so:
- es gibt einen Einbruch um 115 Hz (Raumeinfluss)
- im Hochtonbereich ist die Raduno etwas zurückhaltend (ein größerer Abfall von 4 dB/Dekade würde ggf. besser passen, siehe unten)
- der Grundtöner macht bis 75 Hz vollen Pegel, der Subwoofer läuft bis 110 Hz hoch und hat einen zu geringen Pegel
Nach Anpassung der Regler am SAM-2 konnte im 13. Versuch (a bis m) dieses Ergebnis erreicht werden (man beachte die steilere Neigung der Zielkurve von 4 dB/Dekade):
- der Einbruch um 50 Hz bleibt (Raumeinfluss), sonst sehr ausgewogen
Nach dem Einstellen habe ich noch ein wenig Musik gehört -> die Raduno macht richtig Spaß! Durch den stärkeren Abfall klingt die Raduno etwas größer, souveräner. Auch bei sehr hohen Pegeln verzerrt die Raduno nicht, und auch das Aktivmodul SAM-2 schob ohne Ende - Respekt!
Die Raduno weilt noch bei uns und wird in Kürze noch in unserem RAR genauer messtechnisch analysiert, inkl. horizontalem und vertikalem Rundstrahlverhalten, Linearitätscheck und Klirrfaktor. Wer sie noch einmal in Ruhe hören möchte macht bitte einen Termin aus.
Anton mit seinen Satelliten mit Subwoofer-Unterstützung
Nach der Raduno hat sich Anton mit seinem System in den alten Hörraum getraut. Der Aufbau war sehr schnell erledigt, das System besteht ja nur aus 2 kleinen Satelliten mit Tang Band W4-1320SIF und einer 60x60cm großen Schallwand mit unserem HSB-15OB für den Open-Baffle-Subwoofer. Das Ganze wurde angetrieben von einem TinySine TSA7800B 2.1 [2x50W+100W] Bluetooth Verstärker Modul Class-D DSP, der auch von Franks Wertstatt der Lautsprechertechnik gerne verwendet wird:
Zunächst hatte Anton seine Satelliten einfach auf die Raduno gestellt - da standen sie aber zu hoch und wegen der Bündelung war der obere Mitten- und Höhenbereich nicht optimal (höchstens für die, die hinten standen). Später standen sie dann auf Lautsprecherständern, da passte es für die Sitzenden besser:
Weil ihm der Bassbereich noch nicht gefiel hat Anton den Subwoofer kurzerhand etwas nach rechts (= außermittig) und etwas nach hinten verschoben, das kannte er wohl schon von seinem Hörraum zuhause ;-)
Bei den "Gehäusen" merkte man deutlich, dass das nicht die Lieblingsbeschäftigung von Anton ist:
- die Satelliten sahen zusammengenagelt aus, die Chassis waren nicht versenkt
- die provisorischen Füße des Open-Baffle-Subwoofers bestanden aus 2 Schraubzwingen
- Verstärker und Netzteil hausten in einem Pappkarton
So bescheiden die Optik des Systems war, der Klang war richtig gut. Der Bass war locker, leicht und einfach da, und es klang immer so, als gäbe es gar keinen Subwoofer. Die Breitbänder waren gut entzerrt, und räumliche Abbildung ist ohnehin eine Stärke von Breitbändern.
Was uns aber besonders freut ist, wie sich das Projekt von Anton von einer "normalen" Box mit Breitbänder und passiver Entzerrung unter Mithilfe unserer Abonnenten zu diesem System entwickelt hat (siehe Dokumentation).
Zum Schluss habe ich noch ein paar Wedelmessungen gemacht - auch hier passt eine Zielkurve mit stärkerem Abfall von 4 dB/Dekade besser:
- sehr gute Übereinstimmung mit der Zielkurve (-4 dB/Dekade)
- leichte Präsenzsenke um 4 kHz, Hochtonresonanz um 15 kHz (die hätte man ggf. schmalbandig wegfiltern können)
- bei gleichphasigem Signal (LR4) geht es bis 50 Hz runter (dort haben andere Boxen in unserem Raum ein Loch wegen der Quermode)
Hier sieht man noch einmal die Zusammensetzung des Gesamtsignals:
- die Satelliten gehen bis 75 Hz runter
- der Subwoofer steuert vor allem 55 Hz bei ohne darüber in das Geschehen einzugreifen
ZwackHKH mit TrapDuo-Satelliten
Zum Abschluss stellte ZwackHKH noch seine TrapDuo-Satelliten auf - seine optisch perfekt dazu passenden Subwoofer hatte er zuhause gelassen (siehe Dokumentation). Hier mal als Appetizer ein Bild des Gesamtsystems aus der obigen Dokumentation:
Der Satellit basiert auf unserem Bauvorschlag DuoDXT, ZwackHKH hat nur den Passivstrahler weggelassen (dafür hat er ja einen potenten Tieftöner) und die Frontplatte anders gestaltet, damit der Satellit besser zum Tieftongehäuse passt. Die aufwändige Bedämpfung der Gehäusewände des Satelliten hat er übernommen.
Und so sieht dann der TrapDuo-Satellit auf Lautsprecherständern in unserem alten Hörraum aus:
Hinter den Ständern ist noch die passive Frequenzweiche zu sehen:
Beim Hörtest fehlte natürlich etwas Tiefbass, aber der Grund- und Mitteltonbereich war extrem sauber, der Hochtonbereich eher etwas zurückhaltend.
- bis 75 Hz voll da, Senke um 2 kHz und zurückhaltende Höhen (trotz Zielkurve mit -4 dB/Dekade)
- der linke Hochtöner scheint eine Macke zu haben
Durch Tausch der Weichen (das ist halt der Vorteil einer externen Weiche) und Nahfeldmessung in 1 cm Abstand vor dem linken Hochtöner konnte verifiziert werden, dass er eine Macke hat -> ZwackHKH hat dann gleich ein neues Pärchen Hochtöner mitgenommen . . .
ZwackHKH betreibt sein Gesamtsystem übrigens aktiv mit einem Aurora DSP von auverdion.
Fazit
Die Vorbereitung des Abonnenten-Treffens war sehr zeitaufwändig - weil wir vorher nach 2 Wasserschäden und einer monatelangen Tiefbau-Großbaustelle endlich mal unseren Keller aufräumen wollten. Aber die Arbeit hat sich gelohnt (vielen lieben Dank noch einmal an das "Team Abrißbirne").
Die Stimmung an diesem Wochenende fand ich super, da hat sich der ganze Aufwand gelohnt. Vielen Dank auch nochmal für die großzügigen Bewirtungsspenden.
Wir können uns gut vorstellen, das in 2024 zu wiederholen . . .
Pico ;-)
Auch von mir schonmal eine Vorabanmeldung für 2024!