Die TSP

Membranfläche: Außendurchmesser:
Innendurchmesser:
Plugdurchmesser:
-> Membranfläche Sd:
182 mm
162 mm
-
232.4 cm²
TSP aus Messung ohne Zusatzmasse
(Mittelwert und Streuung von
2 Chassis, Anregung -12 dB):
Resonanzfrequenz Fs
DC-Widerstand Rdc
Mechanische Güte Qms
Elektrische Güte Qes
Gesamtgüte Qts
Effektive bewegte Masse Mms
Äquivalentes Luftvolumen Vas
Kraftfaktor BL
Wirkungsgrad Eta (1m, 2.83V, Halbraum)
94.72 Hz (+/-1.6%)
3.78 Ohm (+/-0.6%)
5.692 (+/-4.5%)
1.539 (+/-1.2%)
1.211 (+/-0.0%)
10.82 gr (+/-2.4%)
19.96 dm³ (+/-0.8%)
3.97 N/A (+/-1.3%)
95.59 dB (+/-0.14)

 

Im Impedanzverlauf deuten sich mehrere kleine Störstellen bei 950, 1550 und 2150 Hz an, die sich entsprechend als Störung im Frequenzgang wiederfinden. Die Impedanz steigt (für eine 25 mm Schwingspule) relativ stark mit der Frequenz an, hier hat man offenbar kein Geld für Kurzschlussringe ausgegeben.

Die Resonanzfrequenz ist nur gering vom Anregungspegel abhängig, sie ändert sich bei Erhöhung der Anregung von -18 auf +6 dB nur um ca. 4.6%: dank der harten Einspannung (0.32 mm/N) macht das Chassis halt wenig Hub und bleibt daher im linearen Bereich.
Die mechanische Güte ist trotz fehlender Hinterlüftung der Zentriespinne und Polkernbohrung mit ca. 5.7 recht hoch. Hier wurde offenbar ein Material mit geringen Wirbelstromverlusten für den Schwingspulenträger verwendet.
Bei den "wesentlichen" TSPs (Rdc, Mms und BL) fällt auf, dass die von uns ermittelte Masse 9.3% höher ist als der von MONACOR angegebene Wert.
Die größte Abweichung gibt es bei der Gesamtgüte Qts. Die mechanische Güte Qms wird von MONACOR mit 2.69 angegeben, deutlich niedriger als von uns gemessen. Die elektrische Güte Qes ist jedoch vergleichbar (MONACOR 1.52, HSB 1.54). Da Qts = Qms*Qes/(Qms+Qes) führt dies zu einer deutlich niedrigeren Gesamtgüte.
Auch bei der Membranfläche gibt es eine hohe Abweichung: MONACOR gibt 201 cm² an, wir haben 232.4 cm² ermittelt. Dies führt zu einem 33.6% höherem Vas - und erklärt so den ermittelten Unterschied von 34.0%.

TS-Parameter Einheit HiFi-Selbstbau MONACOR Abweichung
(original)
HiFi-Selbstbau
(15% weicher)
Abweichung
(15% weicher)
Resonanzfrequenz Fs
Gesamtgüte Qts
Äquiv. Luftvolumen Vas
Wirkungsgrad Eta (1m, Halbraum)
Gleichstromwiderstand Rdc
Effektive bewegte Masse Mms
Kraftfaktor BL
[Hz]
[-]
[dm³]
[dB/2.83V/m]
[Ohm]
[gr]
[N/A]
94.72
1.211
19.96
95.59
3.78
10.82
3.97
89
0.97
14.9
94
3.7
9.9
3.9
6.4%
24.8%
34%
1.59
2.2%
9.3%
1.8%
87.33
1.116
23.48



-1.9%
15.1%
57.6%



Überprüft man mit TSPcheck (OFFLINE- bzw. ONLINE-Version) die Konsistenz der TSPs, so passt da bei den Herstellerangaben einiges nicht zusammen:

Das Chassis wurde vorher 24 Stunden eingerauscht. Die Streuung der TSPs ist gering, ein erstes Indiz für eine ordentliche Serienkonstanz.

Und was sagt LASIP zu den gemittelten TSPs?

Wegen der sehr hohen Gesamtgüte fühlt sich der SPM-200X/4 auf einer offenen Schallwand am wohlsten (hier simuliert durch ein SEHR großes Gehäuse von 2000 Litern, grüne Kurve). Dann geht es theoretisch bis 70 Hz runter, bei 117 Hz tritt aber eine Überhöhung um 2.5 dB auf. Nutzt man den SPM-200X/4 in einem FAST-System und packt ihn in ein 20 Liter großes, geschlossenes Gehäuse (rote Kurve), dann geht es bis 90 Hz runter, man handelt sich aber eine Überhöhung von 4.8 dB bei 144 Hz ein. Das kann man allein mit einem "passenden" Vorkondensator auch nicht in den Griff kriegen, dafür wäre eine Gesamtgüte um 1 nötig. Die würde man nur erreichen, wenn man die mechanische Güte durch einen chassisnah platzierten Strömungswiderstand entsprechend reduzieren würde.

Hat man 100 Liter zur Verfügung könnte man auch eine auf 60 Hz abgestimmte Bassreflexbox bauen (blaue Kurve) - die ginge dann bis ca. 50 Hz runter, hätte aber auch eine kräftige Überhöhung um ca. 5.5 dB bei 115 Hz. Je nach Schallwandbreite könnte das gerade den Bafflestep kompensieren.
Wegen des geringen linearen Hubs von nur +/- 1 mm kann aber nur bedingt verzerrungsarmer Schalldruck < 100 Hz produziert werden. Dafür haben wir mal eine Analyse mit WinISD gemacht:


-> schon ab 200 Hz kann nur noch ein Teil der maximalen elektrischen Leistung verzerrungsarm in Schalldruck umgewandelt werden
-> um 60 Hz kann die Bassreflexbox (100 Liter) 15 dB mehr Schalldruck produzieren als die geschlossene Variante (20 Liter)
-> bei 50 bzw. 90 Hz sind es aber nur noch 5 dB mehr

 

Kommentare

Kapton
4 jahre vor
Schöner Test. Mit zwei MHB-15 als Bass bestimmt eine gute Besetzung für eine Low-Cost Schallwand. Fehlt nur noch ein günstiger Dipol-Amt
Theo
4 jahre vor
ja, sowas schwebt mir auch vor und Pico will schon seit Jahren eine LowCost Party-Box.
Duxsterwxld
4 jahre vor
Guten Abend.

Schöner Bericht, Theo und Pico. Natürlich ist der SPM kein Baumausreißer, ich habe den SP 200 X verbaut, der ist eine andere Liga.

Für den Preis ist er aber schon eine Menge Lautsprecher/Euro, im open baffle, das kann ich bestätigen, macht er einen richtig guten Job mit reichlich Dynamik. Ich hatte vor einigen Jahren den Bauvorschlag gebaut, der durch das Netz geisterte, das hat richtig Spaß gemacht.

KH

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