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was Sache ist, 

mit dem Alpair 10, erfahren unsere Abonnenten im kompletten Datenblatt zum Breitbänder von Mark Audio. Das die mechanischen Eigenschaften, die Verarbeitung und die Paargleichheit der Chassis gut sind, erfuhren wir im öffentlichen Artikel "DER Breitbänder". Jetzt wird sich herausstellen ob der Klirrfaktor, die Frequenzganglinearität, die Pegelfestigkeit und die anderen von uns gemessenen Werte ebenfalls auf so hohem Niveau spielen.

Datenblatt Mark Audio Alpair 10


Chassis-Datenblatt © www.hifi-selbstbau.de
So werden Lautsprecherchassis von HiFi-Selbstbau gemessen
Hersteller: MARKAUDIO (Vertrieb durch Blue Planet Acoustic) Typ: Alpair 10 Gold, 8 Ohm Datenblatt des Herstellers

Foto des Chassis


 

Membranfläche: Außendurchmesser:
Innendurchmesser:
Plugdurchmesser:
-> Membranfläche Sd:
116 mm
98 mm
0 mm
89.9 cm²
TSP aus Messung
mit Zusatzmasse
(Mittelwert und Streuung
von 2 Chassis, Anregung -12 dB):
Resonanzfrequenz Fs
DC-Widerstand Rdc
Mechanische Güte Qms
Elektrische Güte Qes
Gesamtgüte Qts
Effektive bewegte Masse Mms
Äquiv. Luftvolumen Vas
Kraftfaktor BL
Wirkungsgrad Eta (1m, 2.83V, Halbraum)
39.69 Hz (+/-0.6%)
5.46 Ohm (+/-0.3%)
2.340 (+/-1.4%)
0.353 (+/-1.0%)
0.307 (+/-1.2%)
8.84 gr (+/-1.7%)
20.85 dm³ (+/-0.5%)
5.84 N/A (+/-1.2%)
89.25 dB (+/-0.07)

 Pseudorauschen > 200 Hz (0°, 15°, 30°, 45°, 60°; MP3 42 kB)

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Sprungantwort (Chassis 1, 20 cm, 0°)

Zerfallspektrum (Chassis 1, 20 cm, 0°)

 


Klirrfaktor bei 80 bis 95dB/1m (Halbraum)

 


 

Kompletter Datensatz beider Chassis (Impedanz, Schalldruck, Bündelungsgrad und Schallleistung im OCT-Format, Klirrfaktor und komplexer Frequenzgang als TXT-Datei, ZIP, 92 kB)
Hinweis: Beide Chassis sind 24 Stunden eingerauscht!


Unsere Meinung:
  • Der äußere Eindruck:
    Der Alpair 10 Gold sieht einfach von allen Seiten "lecker" aus und st bis ins Detail sehr gut verarbeitet! Von vorne fällt natürlich die "golden" eloxierten Alumembrane ins Auge (dazu später mehr). Von hinten staunt man über den Kunststoffkorb, der aufwändig verrippt ist und das Antriebssystem mit insgesamt 6 Streben mit der 8mm dicken Frontplatte verbindet. Das Magnetsystem ist konventionell ausgeführt (Ferrit) und angemessen dimensioniert (Durchmesser 90mm, Höhe 20mm).
    Die üblichen Kennzeichen "moderner" Chassis wie eine hinterlüftete Zentrierspinne oder aber auch eine "klassische" Polkernbohrung sucht man bei Alpair 10 Gold vergeblich - und das obwohl das Chassis wirklich von Grund auf neu konstruiert wurde. Sollte das womöglich gar nicht so wichtig sein?
    Dafür hat man sich mehr Gedanken zur Befestigung der Anschlusslitzen gemacht, die tangential an der Schwingspule befestigt sind.

    Der Alpair 10 Gold erinnert nicht zufällig an die legendären Chassis von Ted Jordan, wie den JX92S oder den JXR6 HD. Auf der Markaudio-Homepage kann man unter About us unter Anderem lesen:

    "In 2003 E.J. Jordan and Markaudio started a collaboration on the development of a new 2" driver. The new driver was known as the JXr 6HD. Markaudio was responsible for the research, design and manufacture of all the components excluding from the cone and cap. Markaudio also carried out the assembly of the first two batches of HD production. The cone and cap came from a previous driver known as the Jordan JX53. These cones were developed and manufactured for E.J. Jordan by Roy Rodriguez, a well respected UK based cone maker."

    Nach Aussage des deutschen Vertriebs Blue Planet Acoustics liegt das "Geheimnis" der Markaudio-Chassis nicht nur in der Formgebung sondern vor allem in der speziellen Eloxierung der Alumembran.

     

     

  • Die TSP:
    Die gemessenen TSPs stimmen SEHR gut mit den Herstellerangaben überein (Fs=40 Hz, Vas = 19.5 l, Qts = 0.33). Noch erstaunlicher ist die extrem geringe Streuung der TSP der beiden gemessenen Chassis, die im Schnitt bei +/- 1% liegt - das ist uns so nicht nicht unter gekommen.

    Den Vogel aber schießt die Pegelabhängigkeit der TSPs ab - die so gut wie nicht vorhanden ist! Trotz Änderung der Anregung um 24 dB (= 16fache Eingangsspannung bzw. 256-fache Eingangsleistung) verringert sich die Resonanzfrequenz beim Chassis 1 von 40.02 Hz (-18 dB) auf nur 38.34 Hz (+6 dB), also nur etwa 4% - so etwas Lineares haben wir überhaupt noch nicht gesehen!! Da wagen wir schon allein aus dieser Messung zu prognostizieren, dass der Alpair 10 Gold kein Kind von Traurigkeit sein und auch bei hohen Lautstärken noch sauber spielen wird. Und Dank seines relativ hohen Wirkungsgrades von gut 89 dB/2.83V/m begnügt er sich dabei auch noch mit bescheidenen Verstärkerleistungen.

    Und das Schlimmste ist: das alles geht OHNE hinterlüftete Zentrierspinne und OHNE Polkernbohrung, 2 Features die uns die Chassisindustrie als absolut unerlässlich für ein lineares Chassis "verkauft" hat. Hut ab, Mr. Mark Fenlon!!

    Eine Resonanzfrequenz von 39.7 Hz verbunden mut einer Gesamtgüte von 0.31 versprechen im Bassreflexgehäuse eine untere Grenzfrequenz von etwas über 50 Hz. Das Volumen beträgt akzeptable 10 l, die Abstimmfrequenz liegt bei noch praxisgerechten 49 Hz:

    Geschlossen ist er in 3-4 Liter als Satellitenlautsprecher bis 90 Hz einsetzbar. Aber auch andere Gehäusekonzepte wie z.B. eine TQWT oder TML sind dank der praxisgerechten TSPs denkbar. Bei der Wiedergabe von Schallplatten mit hohem Schalldruckpegel ist bei "offenen" Gehäusen dann aber ein Subsonic-Filter unerlässlich, denn die Nachgiebigkeit der Einspannung ist mit 1.82 mm/N recht hoch.
    Im Impedanzverlauf deutet sich der Anflug zweier minimaler Membranresonanzen bei 1200 und 1600 Hz an - mal sehen wie sich das auf den Frequenzgang niederschlägt. Ansonsten ist der Impedanz-Verlauf aber bilderbuchartig.

     

  • Der Frequenzgang:
    . . . verläuft im Großen und Ganzen sehr linear: von 80 bis 6310 Hz bleibt der Verlauf in einem +/- 2.7 dB breiten Schlauch. Darüber gibt es eine etwas zappelige Region, aber selbst von 50 bis 20 kHz ist der Toleranzschlauch nur +/- 5.1 dB breit - ohne Glättung!
    Bis gut 1 kHz ist der Verlauf perfekt, ab 1250 Hz gibt es eine 2 dB tiefe Stufe bis etwa 4 kHz , bevor die Region der - in der Regel gut gedämpften - Membranresonanzen anfängt. Damit ist der wichtige Mitteltonbereich von 300 bis 3k Hz relativ ausgewogen, wobei die kleine Stufe den unvermeidlichen Bafflestep prinzipiell abmildert.
    Beide Chassis verhalten sich in diesem Bereich weitgehend gleich, lediglich der Beginn der Stufe fällt leicht anders aus. Auch im Bereich der Membranresonanzen > 5 kHz weichen beide Chassis leicht ab, was aber in der Natur der Sache liegt. Interessehalber haben wir auch den Frequenzgang ohne Einfräsung des immerhin 8mm hohen Kunststoffkorbes gemessen - und haben mehrfach den Messaufbau kontrolliert, da wir eine so starke Änderung (+ 2 dB um 2.5 kHz, -1 dB unterhalb von 1 kHz) nicht erwartet hatten. Aus diesen Messungen geht klar hervor, dass man den Alpair 10 Gold tunlichst versenkt einbauen sollte!
    Bis 2 kHz ist von Bündelung nichts zu spüren, diese setzt erst oberhalb von 3 kHz vermehrt ein. Ungewöhnlich ist die relativ starke Abstrahlung im Bereich von 7-7.5 kHz bei hohen Winkeln von 45 bis 60°. Dies führt über alle Raumwinkel gemittelt zu einer deutlichen Überhöhung (+ 7 dB) der abgestrahlten Schallleistung in diesem Bereich. In Räumen mit hoher Nachhallzeit dürfte dies zu einer Verfärbung des Nachhalls führen. Obwohl man Breitbändern zu recht nachsagt, dass sie den Raum zu höheren Frequenzen hin zunehmend ausblenden, ist dies beim Alpair 10 zumindest im Bereich von 7-7.5 kHz nicht der Fall. Der Alpair 10 wird daher in mittel bis stark bedämpften Räumen gleichmäßiger klingen.
    Die Sprungantwort sieht bis auf die hochfrequenten Resonanzen zu Beginn vorbildlich aus. Wenn man die Zeitdifferenz zwischen 2 Schwingungsmaxima bestimmt ergibt sich eine Differenz von etwa 0.136 ms. Dies entspricht einer Frequenz von 1/0.136 = 7.35 kHz. Dort zeigt auch das Zerfallspektrum ein stark verzögertes Ausschwingen. Außerdem korrespondiert dieser Frequenzbereich mit der zuvor beschriebenen Überhöhung der Schallleistung - alles passt zusammen. Ansonsten klingt das Chassis aber sehr schnell aus, lediglich um 1300 Hz deutet sich eine leichte Verzögerung an (s. Impedanzverlauf).

     

  • Der Klirrfaktor:
    . . . ist für ein Konuschassis im Mitteltonbereich sehr niedrig, vergleichbar z.B. mit einem VISATON TI 100. Nur Kalotten sind da noch besser. Der gutmütige K2 verläuft ab 100 Hz sehr linear, steigt aber - wie üblich - stark mit dem Anregungspegel an. Auch der "unharmonische" K3 verläuft sehr linear, im Gegensatz zum K2 ist er aber in weiten Bereich nahezu unabhängig vom Anregungspegel. Dieses Verhalten wird angestrebt, damit sich der Klangcharakter des Chassis bei höheren Lautstärken nicht zu stark ändert.
    Bei einem mittleren Schalldruckpegel von 80 / 85 / 90 / 95 dB beträgt der Klirrfaktor K2 im Frequenzbereich oberhalb von 80 Hz im Mittel 0.26 / 0.45 / 0.81 / 1.46%. Der Klirrfaktor K3 beträgt unter diesen Bedingungen im Mittel 0.14 / 0.14 / 0.16 / 0.20% - wie schon angesprochen ist er nur sehr wenig vom Anregungspegel abhängig.
    Höhere Klirrfaktoren liegen bis 95 dB oberhalb von 70 Hz immer unterhalb von 0.1%. Beide Chassis verhalten sich in Punkto Klirrfaktor fast identisch.
    Gemäß unserer Untersuchung Klirrfaktor - wie viel ist zu viel? bleibt der Alpair 10 Gold Dank des günstigen Verlaufs von K3 bei einem mittleren Schalldruckpegel von 95 dB unter der Wahrnehmbarkeitsschwelle des Klirrfaktors - Respekt! Bei niedrigeren Pegeln wäre K3 bei Sinusanregung zwar theoretisch hörbar - bei Musik dürfte das "fehlerhafte" Signal (0.2% = 54 dB unter Nutzpegel) allerdings von anderen Signalen verdeckt werden . . .

     

  • Die Pegellinearität:
    Bei Anregung von 20 bis 20k Hz mit bis zu 10 Vrms sieht die Pegellinearität von 100 bis 5k Hz sehr gut aus, darüber und darunter sind jedoch größere Abweichungen erkennbar. Entlastet man den Alpair 10 Gold von Frequenzen < 200 Hz dankt er es mit einer deutlich verbesserten Pegellinearität auch im Bereich > 5 kHz. 10 Vrms entsprechen übrigens immerhin einem mittleren Schalldruckpegel von 100 dB - ganz schön laut für so einen kleinen Breitbänder!

     


HiFi-Selbstbau-Fazit:


Auch nach dem kompletten Messdurchgang fällt das Fazit kaum weniger enthusiastisch aus: OK, der Frequenzgang und das Zerfallspektrum ist um 7.5 kHz nicht ganz perfekt, aber für einen Breitbänder doch sehr gut. Neben den kaum pegelabhängigen TSPs zeigt auch der Klirrfaktor, dass das Chassis bis ins Detail gut konstruiert wurde. Und wenn man den MARKAUDIO Alpair 10 Gold von tiefen Frequenzen entlastet ist auch die Pegellinearität sehr gut. Und Dank seines relativ hohen Wirkungsgrades von gut 89 dB/2.83V/m ist er der ideale Spielpartner für kleine aber feine Verstärker.

Von der außerordentlichen Musikalität des MARKAUDIO Alpair 10 Gold konnten wir uns auch schon in einem ersten Hörtest überzeugen. Bereits ohne Sperrkreis verblüffte er mit einem vollen Klangbild, dem es nie an Wärme mangelte. Wir ertappten uns dabei, dass wir unsere hundertfach gehörten Teststücke nicht - wie üblich - nur kurz anspielten sondern genüsslich zu Ende hörten - kann es ein größeres Kompliment für einen Lautsprecher geben?

Der legendäre JORDAN JX92(S) muss sich jedenfalls extrem warm anziehen. Im Vergleich dazu ist der Alpair 10 Gold mit 130 €/Stück ein regelrechtes Schnäppchen. Zur Zeit arbeiten wir an einem speziell auf den Treiber angepassten Gehäuse. Ziel ist es, durch geschickte Wahl der Frotnplattendimensionen ohne einen Sperrkreis auszukommen -> stay tuned!

Kommentare

diy_punkt
3 jahre vor
Der Link zum "ersten Hörtest" funktioniert nicht!
Gruß Dieter
wolfgang520
14 jahre vor
Gibt es Sinn den Alpair 10 mit einem Zusatzhochtöner zu betreiben, um somit den Schalldruck und die Bündelung ab 5 kHz etwas zu verbessern?

Wenn ja, wäre dann eine Frequenzweiche mit 12 dB/Oktave oder eine einfache Anbindung über einen Kondensator zu empfehlen.

MfG

wolfgang 520

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