Yellow Submarin, oder wie man böse Saurier bezwingt

Es war einmal vor langer Zeit, dass uns der Ehrgeiz packte einen Lautsprecher zu bauen, der demonstrieren sollte wie sich tiefe Töne wirklich anhören. Wir wollten abtauchen in die Tiefen der Bassgewalt, wir wollten es fühlen wenn es im Magen drückt, wenn die Hosenbeine flattern. Nur brauchen wir bei unserem Hobby dafür kein gelbes Unterseeboot, sondern einen schwarzen Bassgiganten. Einen bösen, bösen Bass, ein Monster aus grauer Urzeit, in der es noch hieß "der Stärkere gewinnt", "fressen und gefressen werden".

 

In dieser Urzeit gab es einen ganz bekannten Zeitgenossen, der diese Klischees für sich gepachtet hatte, der Velociraptor, der durch den Film "Jurassic Park" zu einer gewissen Berühmtheit gelangte und dort kurz Raptor genannt wurde. In der Literatur finden wir zu diesem Thema zwar, dass der "Velociraptor" kleiner war als manch anderer fleischfressende Saurier dieser Zeit, aber dafür wesentlich agiler und gefährlicher.

Auf der Suche nach etwas adäquatem im Lautsprechersektor stolperten wir dann über DEN Raptor, wie ein Magazin schrieb: "den bösesten Bass im CarHiFi-Sektor". CarHifi....das hat uns noch nie gekümmert, da haben wir immer schon über den Tellerrand hinausgeschaut, so hat doch auch unsere RED einen CarHiFi-Bass und spielt ganz hervorragend damit. Aber was andere Bass nennen, ist für unseren Raptor allerhöchstens ein Mitteltöner, seine technischen Daten sind wahrhaft beeindruckend.

Eine Nennbelastbarkeit von 1000 Watt lässt eher jeden Verstärker verglühen als die Schwingspule, eine lineare Auslenkung von ± 13,5 mm lässt erahnen, dass man da schon mal einen Tritt in den Bauch bekommen kann, wenn man ihm zu nahe kommt.

Der Vertrieb dieses außergewöhnlichen Chassis liegt bei MONACOR in Bremen und da wir zur Monacor-Mannschaft ein gutes Verhältnis pflegen, lag nichts näher, als dort mal anzurufen und das Projekt vorzustellen. Torsten Günther, technischer Leiter bei Monacor, fand das Projekt so speziell und außergewöhnlich, dass er sich spontan dazu entschloss, uns mit den Chassis für die BigLine zu versorgen. An dieser Stelle ein großer Dank hierfür - ohne diese Unterstützung wäre der Lautsprecher schon ein finanzieller Kraftakt sondergleichen für uns geworden. Wer gibt denn eben mal fast 1000 Euro für zwei Bässe aus, in der Gewissheit, dass es nicht viele geben wird, wenn überhaupt Jemanden, der so etwas nachbauen könnte?

Mal sehen

Das Produktbild bei Monacor zeigt nicht annähernd, auf was man sich da einlässt, also her mit eigenen Bildern:

Da sieht ein 10 cm Mitteltöner gleich wie ein Hochtöner aus.

Da wir grundsätzlich alle Chassis "einfahren" bevor wir sie in Betrieb nehmen, blieb das auch dem Raptor nicht erspart. Über unseren 100 Watt Amp hat er jedoch nur müde gegrinst, so haben wir uns gesagt "wart ab Bursche, jetzt bekommst Du es aber gezeigt".

Der Raptor war bis heute der einzige Tieftöner, den wir ganz locker mit 20 Volt aus dem Trafo an die Steckdose klemmen konnten, ohne dabei ein flaues Gefühl in der Magengegend zu bekommen. Das hat ihn aber auch nicht besonders beeindruckt, ein Monster eben.

Die große, extrem lange 4-teilige Schwingspule braucht besondere Stützmaßnahmen, daher gibt es beim Raptor zwei Zentrierspinnen, die die Schwingeinheit auf Kurs halten. Eine sehr exotische, aufwändige  Bauweise. Ach ja, man bemerkt es fast gar nicht. Oben drauf steht wieder der "Hochtöner", dessen Magnetsystem gerade mal so groß ist wie die Schwingspule des Raptoren. Wenn man überlegt, dass es Leute gibt die zu einem 10 cm Chassis Tieftöner sagen....tz tz tz tz.

Kommen wir mal zum Einbau. Wir wollten den Raptoren atmen lassen und ihn nicht elektronisch entzerrt in einen Schuhkarton einbauen. So ein "Tier" braucht seine Freiheit. Erste Simulationen ergaben  folgenden Gehäusebedarf:

250 Liter, eine F3 von 43 Hz, lachhaft. Das hätten wir auch mit einem 8" Breitbänder hinbekommen. Ein F3 von 23 Hz hört sich da schon besser an, allerdings bei einem Volumenbedarf von 314 Litern. Dagegen wirkt ein Kühlschrank wie eine Butterbrotdose. Da kommt außerdem noch Volumen für Tiefmittel- und Mitteltöner hinzu. Wie bekommt man denn eine so große Kiste verpackt, so dass sie auch noch ins Wohnzimmer passt? Ganz einfach - schlank und hoch. Schlank und hoch, da war doch was. Trifft das nicht auch auf eine TML zu?

Was hat der Raptor denn für ein Qts? Knapp 0.7 Qts, ist das laut einschlägiger Literatur nicht DER Wert für die optimale Transmissionline? Ja genau, so ist das, ein legendäres Beispiel ist die Quadral Titan mit Ihrem Isophon PSL-420 und ein Qts von 0.7. Und was schob das Teil für einen Tiefbass, die Älteren unter euch werden sich bestimmt erinnern.

Also ran an die frischen Brötchen und AJ-Horn.

25 Hz und bis 120 Hz ein ziemlich perfektes Verhalten, das schaut doch gut aus. Da wir den Raptor nur bis ca. 80 Hz einsetzen wollten, kam uns dieses Verhalten sehr gelegen. AJ-Horn signalisiert also "das müsst ihr machen" und so kam es wie es kommen musste. Die Monsterbox nahm ihren Lauf, hier die Konstruktionsdaten:

Beim Hubverhalten sagt AJ-Horn zu uns....einen Raptor könnt ihr damit nicht aus der Ruhe bringen, das ist doch alles Ponyhof

Wir ihr sicher bemerkt habt, sitzt der Tieftöner nicht am Ende der Line, wie sonst bei einer TML üblich. Er ist auf einer Strecke von ca. einem Meter in der TML angebracht, was zwar etwas Wirkungsgradverlaust im Tieftonbereich bedeutet, aber dafür das wesentlich ausgeglichenere Verhalten im Tieftonbereich bringt. Bei der Standard-Positionierung fangen die Problem schon im Übernahmebereich an und sind auch wesentlich heftiger als in der von uns angewendeten Lösung.

Auch der theoretisch zu erreichende Maximalpegel ist beeindruckend.

120 dB im Tieftonbereich sind kein Kindergeburtstag mehr, darüber muss man sich im klaren sein. Auf der HiFi-Music-World 2008 zeigte sich dann auch, dass die Tieftonabteilung unserer BigLine von allem ziemlich ungerührt blieb, obwohl wir die Endstufen trieben, bis sie das Raumlicht zum flackern brachten.

Die Überprüfung mit dem Martin King Sheet zeigte uns das AJ-Horn und Martin King durchaus die selbe Sprache sprechen. Martin ist zwar nicht ganz so optimistisch wie AJ-Horn, was den Tieftonpegel bei 25 Hz anbelangt, die Tendenz ist jedoch eindeutig die gleiche.

Hier sehen wir den Wirkanteil der Lineöffnung und das die Bedämpfung der Line eine wichtige Rolle spielen wird.

Die Line verringert zudem den Hub um ungefähr 28 Hz herum, also genau an der Stelle an der wir richtig "schieben" wollen. Auch hier ein ziemlich identisches Ergebnis mit AJ-Horn.

Dann sollte die Line doch funktionieren, wenn sich zwei Simulationsprogramme so einig sind.

Okay, die Eckdaten haben wir. Eine sich verjüngende Line mit 2,8 m Länge, der Treiber sitzt bei ca. 1m und man sollte der Bedämpfung besondere Beachtung schenken. Aber wie bekommen wir solche Daten in eine Holzkiste verbaut? Zunächst kamen wir von der Idee nicht los, dass man den Raptoren sehen kann.

Da wir aber auf jeden Fall 2 Grundtöner brauchen um die dynamischen und Lautstärkeverhältnisse in den Griff zu bekommen, schied die klassische Anordnung ziemlich schnell aus. Auch der Gedanke, die Chassis in D´Apollito Anordnung einzubauen war so nicht zu machen. Nächster Versuch:

Das war schon eher was, noch der Bass auf 1 m Höhe der Line...

Fast 60 cm Breite bei 140 cm Höhe, ein Raptor soll es schon werden, aber doch kein Raumteiler. Irgendwann kam uns dann doch der Gedanke, den Raptoren doch auf die Rückseite des Gehäuses zu bauen, es reicht ja wenn man das böse Tier hört, man muss ja nicht auch noch in seine schwarzen Augen schauen. Mit dieser Idee ergaben sich direkt einige Vorteile.

  • Man kann die Line hinten unten anfangen lassen, den Treiber auf 1 m Höhe bringen ohne sich mit Grund-, Mittel- und Hochtöner ins Gehege zu kommen
  • Die Öffnung der TML kommt dadurch nach unten und bekommt ein wenig Unterstützung durch die Bodennähe
  • Man hat die Schallwand frei, um eine perfekte D´Apollito Anordnung zu realisieren.

Schallwand frei, Mitteltongehäuse, wie bekommt man ein Mitteltongehäuse in eine Line ohne den Querschnitt unnötigerweise drastisch zu verschlechtern? Wir sind ja alt genug um uns an die Titan von der Firma Quadral zu erinnern, einst ein Meilenstein in Sachen TML. Die Titan hatte damals schon, was wir in der BigLine auch verwenden, dreieckige Querschnitte der Line. In unserem Fall teilt sich die Line im letzten Drittel in zwei Röhren und lässt uns damit genügen Raum, um die restlichen Chassis in einer eigenen Abteilung unterbringen zu können.

Und so sieht das in Holz aus

Unten haben wir dann die "Revisionsöffnungen" vorgesehen, damit wir die Line und die Grundtönereinheit überhaupt bedämpfen können

Durch die letztlich gefunden Treiberanordnung ergab sich fast zwangsläufig folgendes Design: Die Gesamthöhe von 140 cm ergibt sich übrigens aus der Tatsache, Räder unter die Box zu montierten, um sie überhaupt vernünftig transportieren zu können. Lässt man die 130 mm für die Räder weg, ist die BigLine nur noch 127 cm hoch.

So spielte sie dann ja auch auf der HiFi-Music-World 2009

D´Apollito Anordnung, Hochtöner auf Ohrhöhe, so hatten wir uns das vorgestellt. Wie man sieht, hat die BigLine an den Seiten so komische Löcher, was ist das? Hier handelt es sich um die Austrittsöffnungen der Line, die sich beidseitig in der Box befinden. Wir haben die TML-Öffnungen exponentiell ausgeführt, da der kontinuierliche "Druckabbau" am Ende der Line ein besseres Gesamtverhalten der Treiber-Line Kombination mit sich bringt als ein abrupter "Abbruch".

Die Kontur lässt sich mittels Excel leicht berechnen und ausdrucken. Die Papierschablone legt man dann einfach aufs Holz und zeichnet die Kontur an.

 

Im Bild oben ist ja schon die Grund-Mitteltoneinheit zu sehen, hier die Beschreibung, was wir uns dort gedacht haben. Damit die Grundtonsektion mit dem Raptor mithalten kann und die in der Vertikalen symmetrische Anordnung  (D´Apollito) möglich ist, haben wir uns entschlossen den Grundtöner nicht ganz so groß, aber dafür doppelt ausfallen zu lassen. Unsere Wahl fiel auf das hervorragende Tiefmitteltonchassis SPH-225C, ebenfalls vom Lieferanten Monacor.

Zwei mal 200 cm² Carbonfaser-Membranfläche und eine lineare Auslenkung von ± 6 mm bieten reichlich Reserve, um Frequenzen oberhalb 80 Hz souverän wiederzugeben. Eine hinterlüftete, 50 mm Schwingspule trägt dafür Sorge, dass es der Schwingeinheit nicht zu warm ums "Herz" wird. Zudem sieht das Chassis wunderschön aus und ist sehr hochwertig verarbeitet, das Wort HighEnd ist hier durchaus angebracht.

Der SPH-225C braucht  nur ca. 5 Liter geschlossenes Volumen, damit er genau das macht was wir von ihm erwarten. 5 Liter sind in unserem recht knapp bemessenen Platz in der Line sauber unterzubringen und 80 Hz - 5 dB ist auch genau richtig für die Übernahme zum Raptoren. In der Praxis ist unsere Kammer etwas größer, was am Ergebnis aber auch nichts ändert.

Nachdem der Tief- und Grundtonbereich sauber abgedeckt waren, fragten wir uns natürlich "und was kommt jetzt?". Klein sollte es sein, damit wir beide Mitteltöner so nah wie möglich an den Hochtöner bringen können. Ein linearer Frequenzgang sollte selbstverständlich sein, umso weniger muss man nachher filternd eingreifen. Er sollte auch schon mal eine etwas robuste Behandlung ab können. So ein Mitteltöner-Weichei, dessen Membran sich direkt zusammenfaltet wenn mal ein Paukenschlag etwas lauter wiedergegeben wird, wollten wir unter keinen Umständen.

Da erhielten wir vom Monacor Fachmann Torsten Günther den Tipp, seht euch doch mal den MS-100CHQ an, der erfüllt eure Ansprüche. Huch, schon wieder ein Chassis aus der Car-HiFi-Reihe, das wird bald noch zur Tradition.

Er glänzt unter anderem mit einem, so Torsten Günther perfekten Frequenzgang und auf der Webseite zum Chassis ist selbiger dann auch abgebildet.

Pingelig wie wir sind, glauben wir keiner Messung die wir nicht selbst gefälscht haben ;-). Hier unsere Messung in der BigLine Mittel-Hochtneinheit von 0° bis 60° Winkel

Da kann man nur sagen "Hut ab", ein perfektes Ergebnis, selten haben wir einen Mitteltöner so gut gemessen. Kaum zu glauben, dass er in der DIY-Szene so gut wie nicht beachtet wird, zumal die UVP mit knapp 115 Euro/Paar nun wirklich keine riesigen Löcher ins Budget reißt. Da das Chassis zudem noch über einen stabilen Gusskorb verfügt und auch eine aufwändige Hinterlüftung nicht fehlt, kann man hier nur von einem echten Geheimtipp sprechen.

Apropos "Mitteltoneinheit". Oben fiel das Wort schon und im Diagramm sieht man es auch. Da der Korb des MS100CHQ für den Einbau von hinten ausgelegt ist und wir die Mitteltöner sehr nah an den Hochtöner platzieren wollten, darf man mit etlichen Reflexionen rechnen, wenn man die Chassis wie üblich einfach von vorne montiert. Also überlegten wir uns, wie man das besser machen kann. Der einfachste und zugleich schwerste Weg ist, alle Chassis von hinten einzubauen. Zum Glück kennen wir einen guten Metallwerker, der uns eine entsprechende Vorrichtung auf seiner CNC Fräse herstellen kann. Aber zunächst mussten die Chassis ja mal in den Test und da war Eigenarbeit angesagt.

Ja, auch in Holz geht das und mit Aldi-Werkzeug, sprich Oberfräse für 39,- Euro. Man muss halt entsprechend vorsichtig zu Werke gehen.

Hier sieht man das bei diesem Einbau Kantenreflexionen wohl kein Thema sein können, perfekt eingefräst und abstrahlungsoptimiert. Jetzt fehlt eigentlich nur die Nähe zum Hochtöner. Im nächsten Bild sieht man das da in der Holzversion kaum noch was zu machen ist.

Das ist bei der endgültigen Metallversion viel präziser zu bewerkstelligen

Am Hochtöner wurde noch ein wenig Plastik weg geschliffen, damit er noch näher an die Mitteltöner kam. Da wir den Hochtöner schon ab 2000 Hz einsetzen, ist in dieser Kombi der seltene Fall erreicht, dass wir eine "echte" D´Apollito-Funktion einhalten können. Bei den meisten Konstruktionen am Markt hat man praktisch "nur" pseudo- D´Apollito, weil der Abstand der Mitteltonchassis eine so tiefe Trennfrequenz erfordert, dass sie von den eingesetzten Hochtönern kaum oder nicht einzuhalten ist. Wer sich hier weitergehend informieren will, findet die Überlegung von Joseph D´Apollito auch bei Wikipedia. Im Link dann auch ein Bild wie es nicht funktioniert, es sei denn, der dort verwendete Hochtöner könnte problemlos bis ca. 1500 Hz hinunter spielen.

Hier sieht man deutlich die gewonnenen mm zwischen Hochtöner und Mitteltöner


Jetzt haben wir schon die ganze Zeit über den Hochtöner geschrieben, dann wollen wir auch mal die Katze aus dem Sack lassen.

Schon wieder ein Car-HiFi Chassis, warum denn dieses Mal? Den DT-284 verwenden wir weil er klein ist, einen kleinen Hornvorsatz hat und über ein Gitter zum Schutz der Membran verfügt. Mit seiner 28 mm Membran ist er ab 2000 Hz einsetzbar was, siehe oben, wir ja unbedingt brauchen, um den ollen Jupp zufrieden zu stellen.

Mal sehen, guter Frequenzgang bis 1200 Hz hinunter

Wird der den klirren, wenn er so tief eingesetzt wird?

Wohl kaum, der unharmonische K3 bleibt selbst bei 98 dB immer unter 0,2%, teilweise sogar unter 0,1%. Das ist wirklich sensationell für eine Kalotte dieser Größe. Den DT-284 wird man mit Sicherheit nicht klirren hören.  Also haben wir auch im Hochtonbereich ein echtes Ausnahmetalent, wenn es um besonders hohe Anforderungen geht.

Jetzt haben wir also drei Chassis aus der Car HiFi Ecke und ein "normales", aber ja, was soll´s. Hier unsere Kandidaten mal im Überblick:

Deutet alles darauf hin, dass sich die Chassis harmonisch ergänzen werden.

Was noch? Wir haben unsere normale Vorgehensweise, Alles in einem Bericht zu verpacken dieses Mal aufgegeben. Wir wollten einen mächtigen Lautsprecher schaffen der eindrucksvoll zeigt, was es bedeutet tiefe Töne wirklich zu hören. Die Idee hinter der BigLine war uns einfach zu wichtig, als das wir sie hinter nüchternen Zahlen versteckt sehen wollten. Daher wird es den Zahlenteil dann später geben.

Warum kommt der Bericht zur BigLine erst ein Jahr nach Vorstellung des Lautsprechers?

Die BigLine war für uns ein Instrument um herauszufinden, was machbar ist. Sie ist riesig, klobig, unhandlich, unvernünftig, aufwändig, teuer, sie ist einfach alles was irgendjemanden davon abhält, solch einen Lautsprecher zu bauen. Wir wollten auch mit niemanden über vermeintlich "bessere" Hochtöner, Mitteltöner, andere Trennfrequenzen etc diskutieren. Die BigLine ist und bleibt unser Versuchs-/PrestigeObjekt, unser Kind, da gibt es keine Diskussionen. Für Tipps jegliches Art sind wir natürlich wie immer jederzeit offen.

Trotzdem haben uns gerade in der letzten Zeit etliche Anfragen zur BigLine ereilt, so dass wir uns jetzt entschlossen haben aus unserem Studienobjekt einen Bericht zu machen.

Hinzu kommt, dass wir mittlerweile einige Ideen haben wie man die Performance der BigLine in ein wohnzimmerfreundliches Format bringen kann. Um direkt alle Hoffnungen im Keim zu ersticken, der Raptor bleibt, es wird nicht billiger, es wird auch nicht vernünftiger, es wird auch keine Passiv-Version geben, aber man könnte es sich aufstellen, wenn man kann. Für den Bassbereich könnte es sogar noch einmal eine Steigerung geben, da die Idee ist, die Raptoren mittels DSP Modul anzutreiben. Aber auf dieses Modul warten wir auch sehnsüchtig, da unser bisheriges Modul, der SubAmp 1 DSP, ausgelaufen ist. Die Idee ist da, in trockenen Tüchern ist noch nichts.

Das Ziel für die neue Kombi ist:

Ein ultimatives, vollaktives Kinosystem mit Rear´s, Center und Hauptlautsprechern. Kompromisse werden nicht gemacht.

Hier nun doch noch ein paar Zahlen:

Gehäuseart: Tranmissionline
Tieftöner: 1x Carpower Raptor-15/4 (jetzt neue Version mit Alumembran)
Tiefmitteltöner: 2x Number One SPH-225C
Mitteltöner: 2 x Carpower MS-100CHQ
Hochtöner: 1 x Carpower DT-284
Linelänge ca. 2,8 m, -3dB bei ca. 25 Hz, Öffnungsverhältnis Port 1/1,3 x Membranfläche
Ansteuerung: 4 Wege Vollaktivbetrieb mit 2 x STA-162, 2 x STA-322 und 2 Alto Maxidrive PC DSP,
Trennfrequenzen bei 80 Hz, 300 Hz, 2000Hz

Wer sich denn doch an eine solche Aufgabe machen möchte, hier eine Übersichtszeichnung zur BigLine.

Fragen zum Projekt bitte per Mail an unsere E-Mail Adresse oder mit Kontaktformular.

 

Einige Impressionen zum Bau der BigLine:


Die Seitenteile werden zum Schluss aufgeleimt


Wer möchte kann das auch in Holz machen (siehe oben)


Einfach auszutauschen wenn mal mal andere Chassis probieren möchte


38 mm dicke Wände verhelfen der BigLine zur Stabilität


Genügend Schraubzwingen helfen bei der Montage der Wandaufdoppelung.......


......wenn man für die zweite Box nicht genug Zwingen hat, helfen auch Beschwerungshelfer


Die Rückwand ist 41 mm stark und zusätzlich verstrebt


Wer so einen riesigen Tieftöner einfräsen will.......


....kann auch einfach die Wände aufdoppeln......


...und erreicht so auch ein perfektes Ergebnis


Die Seitenwand mit TML-Öffnung..........


........nach Aufleimen der Doppelung ist die exponentielle Öffnung fertig


Der fehlende Boden lässt die Bedämpfung zu....


...und wird später mit der Platte für die Räder verschlossen.


Im Vergleich zur BigLine sieht unsere doch recht große RED wie ein Spielzeug aus.


Damit die Box überhaupt bewegt werden kann, braucht sie einen fahrbaren Untersatz.


Die exponentielle TML Öffnung der Line


Die Zentrale D´Apollito-Einheit

 


Um den Raptor dreht sich das ganze Projekt, ohne dieses Monster hätte es die BigLine nicht gegeben.

FAZIT

Die BigLine tut genau das was wir von ihr erwartet haben, sie drückt. Wir hatten bisher nur eine in unserem Hörraum stehen und da flatterten schon die Hosenbeine. Ansonsten wird die BigLine in unserem "großen Saal" vorgeführt. Die Box ist schon im Aufbau sehr aufwendig und die Ansteuerung mit Aktivelektronik macht die ganze Sache nicht einfacher. Die BigLine ist kein Projekt für ein Wochenende an dem man Zeit hat.

Für einen solchen Lautsprecher muss man Lust haben drei vier Wochen seiner Zeit opfern und nochmal ein paar Wochen um ihn harmonisch in den hoffentlich, großen vorhandenen Wohnraum zu integrieren. Dann entschädigt die BigLine allerdings mit einer Klangqualität die Ihres gleichen sucht. Souverän, jederzeit zu mehr bereit und vollkommen gelassen bei Tieftonattacken.

Man braucht auch einiges an Zeit um überhaupt Musik zu finden die solche tiefen Töne wie die BigLine sie kann überhaupt beinhalten. Avratz von Infected Mushroom wäre ein solches Stück. Der Wahnsinn was man da zu spüren bekommt. Ach ja, da wären ja noch die anderen Chassis. Jedes für sich macht genau das was wir uns erwartet hatten. Da zerrt nichts, da schreit nichts, da fällt nichts aus der Rolle. Alles ist da, nichts fehlt. Der SPH-225C und der MS-100-CHQ haben es uns angetan. Soviel Qualität für verhältnismäßig wenig Geld. Der DT-284 ist in der BigLine der Dauergestresste, immer volle Pulle ab 2000 Hz, der "Kleine" hat die allermeiste Arbeit und macht das sehr gut.

AUSSICHTEN

Es gibt die Gedanken die Grund-Mittel-Hochtoneinheit vom Raptoren zu trennen und diesen als Subwoofer beizustellen. Dann bekäme man zwei schlanke Säulen und zwei Woofer. Weiterhin kann man die Grund-Mittel-Hochtoneinheit in ein relativ kleines geschlossenes Gehäuse baue und sie als Rear verwenden. Quer gelegt, die MHT-Einheit hochkant, hätte man auch noch einen entsprechend hochwertigen Center. Wer will kann ja mal an der Abstimmung teilnehmen ob solch ein ultimatives Kino-System gewollt ist.

Umfrage Big Kino-System auf der Startseite rechts

Diskussionen rund um die BigLine

Bemerkungen zur BigLine:

HiFi-Forum:

""Schon erstaunlich was da aus dem vollaktiven Trumm mit durchgängig preiswerten Monacor-Treibern (bis auf den Raptor im Tief-Bass, der kostet geringfügig mehr als der Rest der Truppe) herauskam, eine Box, die für meine Ohren nahezu alles richtig macht, mir sind keine Schwachstellen aufgefallen. "" (Beitrag #168)


Hier geht es zu den Messungen der BigLine (Abonnenten)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kommentare

Steffen
12 jahre vor
Hallo!

Bei einer 5.2 (7.2) Variante, müsstet ihr doch auf Passiv umsteigen um eine Ampschlacht zu vermeiden, oder etwa nicht?

Habt ihr die LS auch mal ohne Sub gehöhrt, wie sich die beiden 20er schlagen nach unten offen? Als Mieter könnte man da doch den Sub ausgliedern und nur verwenden falls mal die Nachbarn weg sind, sofern das die 20er schaffen?

Bleibt allerdings die frage ob die Sourroundvariante mit einer evtl. Chassiänderung für eine Passivvariante erfolgen würde, da bei 5 LS doch einiges an Amps benötigt werden würde?! wären ja immerhin 15 Kanäle + Sub?!

Habe den LS noch nicht gehöhrt, geht aber genau in die Richtung wie ich mir ein Sourroundset vorstelle. 2 große Standboxen mit Tieftonpegel, verhältnismäßig "kleine(r)" Center und Rears mit jedoch gleichen Chassis.

... sofern bei den Center/Rears die 20er der Größe geschuldet wegbleiben, oder packt das der MT nicht allein?


Mfg
Steffen

PS: bei einem Gegenstand den man besser einschätzen kann (Fernsehregal, Couch usw.) würde man das ausmaß der größe besser erkennen! =)
Shefffield
14 jahre vor
Moin, Jungs.

Die Vorlieben unterscheiden sich (zum Glück), daher war mein erster Gedanke beim Lesen Eurer Einleitung: Ein Monsterbass als Grundlage, der einige hundert Watt braucht, um auf Trab zu kommen, und so viel kostet wie zwei äußerst amtliche PA-Infras zusammen? Wo ist da der Sinn?

Für's gleiche Geld gäb's ZWEI sehr gute Pappen aus europäischer Produktion - zugegebenermaßen mit eher normalen, aber auch praxistauglicheren Eckdaten. Auf der Rückseite des Schränkchens wäre auch für die die doppelte Sd noch locker Platz. Und auch wenn das Verschiebevolumen des PA-Pärchens nicht größer wäre als das des Raptor alleine (durch dessen extremen Hub), wäre es zumindest nicht nötig, vor jedem Hören nach einem Tag Pause erst wieder die Aufhängung des Tieftöners mit Sinussignalen weichzuprügeln, weil ansonsten unterhalb 200..300 W kein Bass entsteht.... :o

Extreme mögen lustig sein, viel abgewinnen kann ich dem Basskonzept aber nicht. Dabei hat auch Monacor durchaus schöne PA-15"er und 18"er im Sortiment.

Bis bald,
Axel
Theo
14 jahre vor
Hallo Axel,

Du solltest Dir die BigLine erst einmal anhören und dann reden, bzw schreiben. Spätestens nach einem Hörtermin bei uns bist Du anderer Meinung. Wir haben in unserer langjährigen Erfahrung vieles gehört und vor allem vieles wieder vergessen, einen Raptor vergisst man nicht. :arrow:
Guest
14 jahre vor
Ein Traum von Lautsprecher :cheer:
Wie ist der Preis für diesen Lautsprecher? (Passive Variante)

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