Der äußere Eindruck:

Beim ESS AMT-1 war alles anders als bei anderen Lautsprechern der damaligen Zeit. Der Wikipedia-Artikel zum Erfinder Dr. Oskar Heil beleuchtet eine interessante Tatsache: "Aus seinen Untersuchungen der grundlegenden Charakteristiken des menschlichen Gehörs (und nicht etwa der abstrakten Theorie, wie ein Lautsprecher arbeiten sollte) entwickelte er das Grundprinzip des Air Motion Transformers". Das klingt verdächtig nach der Vorgehensweise von Josef W. Manger, dessen Manger-Schallwandler ebenfalls durch das Verständnis des Hörvorgangs inspiriert wurde.

Aber zurück zum AMT-1: mit einer Breite von 172 mm und einer Höhe von 154 mm sieht er von vorne deutlich größer als "übliche" Hochtöner aus. Und mit einem "Kampfgewicht" von 6.6 kg dürfte er einer der schwersten Hochtöner überhaupt sein. Er sieht von hinten genauso aus wie von vorne und strahlt auch den Schall so ab. Damit ist er ein waschechter Dipol-Hochtöner.

Das folgende Bild zeigt den Aufbau des AMT:


Quelle: Stereonomono

Die von vorne sichtbaren horizontalen "Gitterstäbe" fokussieren das Magnetfeld in den Luftspalt und schützen gleichzeitig die Membran und fokussieren auch den Schall nach vorne bzw. hinten (heute würde man das wohl ein Waveguide nennen). Damals gab es noch keine Neodym-Magneten (die wurden erst 1982 erfunden), daher war die Erzeugung eines starken Magnetfeldes über einen großen Luftspalt (die Membran samt Rahmen ist 41 mm breit) nur mit viel Magnetaufwand möglich - und der Idee der "voreilenden Gitterstäbe".

 

Kommentare

berny
8 jahre vor
Super Grundlagenarbeit am Heil.
Danke

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