Ground Plane - bitte hinlegen und frei machen!

Das größte Problem bei der Dokumentation von kompletten Lautsprecherboxen ist die Messung des Schalldruckfrequenzgangs ohne Raumrückwirkung im Übergangsbereich zwischen Tief- und Mitteltöner. Es gibt prinzipiell 3 Methoden:

1. Messung im Freien bzw. im sehr großen, allseitig reflexionsarmen Messraum
2. Messung des komplexen Frequenzgangs im Nahfeld beider Chassis (und etwaiger Bassreflexöffnungen etc.) und phasenrichtige Addition
3. Grenzflächenmessung (sog. Ground-Plane Messung)

Im Folgenden sollen die Vor- und Nachteile sowie die Grenzen der einzelnen Methoden verglichen und die weniger bekannte Ground-Plane-Methode im Detail vorgestellt werden.

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Kommentare

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Benjamin Jobst
9 jahre vor
... und einsteigerfreundlich erklärt, super.

Genau so messe ich auch immer, seit Jahren schon.
GPM nehme ich für den Bereich bis ca. 300Hz, den Bereich darüber ermittle ich am Stativ in 2m Höhe (Outdoor).
Die Messungen kann man dann wunderbar zusammenfügen.

Was hier oft falsch verstanden wird ist, dass wir trotz Bodenaufstellung im Vollraum messen, da der Boden wie ein Spiegel wirkt,
wir also wieder kugelförmige Ausbreitung haben. (2x Halbkugel)

Wichtig ist auch, dass wird genügend Abstand nehmen, dass wir uns nicht mehr im Nahfeld befinden, hierfür habe ich einen kostenfreien
Rechner gebastelt.
Da es hier verschiedene Formeln für Nah- und Fernfeld gibt, berechnet dieser die Werte für "ganz sicher" im Nah- bzw. Fernfeld.

Zum Rechner "Messabstand" (http://www.jobst-audio.de/tools-akustik/messabstand)

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Zitat:
Der Schalldruck wird dann allerdings 6 (???) dB zu hoch gemessen, da der Schalldruck am Boden reflektiert und dadurch verdoppelt wird.
Ja sind genau +6dB, da wir quasi 2 Schallquellen mit jeweils der gleichen Leistung messen.
Der Boden wirkt wie ein Spiegel.

Tipp: In 2m Abstand messen = Pegel auf 1m/4pi.

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Versenken wir die Box im Boden, wie in Beispiel 2,
messen wir wie auf der Unendlichen Schallwand, also Halbraum (2pi)
und lassen also auch den Bafflestep außen vor.

Wichtig: Ein Topteil arbeitet je nach Schallwandgröße im Halbraum,
unterhalb fx dann im Vollraum.
Sprich, ob wir am Stativ messen (auch outdoor extrem hoch = Reflexionsfrei) oder per GPM,
wir messen ein Top/Sat immer untenrum 4pi und obenrum 2pi.

Wie also 2pi messen? (Wichtig für Bässe).
• GPM, aber an einer Wand, besser versenkt in einer Wand, diese Möglichkeit werden aber die aller wenigsten haben, jedenfalls Reflexionsfrei und groß genug!

• Per Nahfeld und dann die Einzelmessungen skalieren(!) und summieren.

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Zitat:
Oder wäre es im Bassbereich nicht "richtiger" am Hörplatz zu messen?
Meine Meinung und Vorgehensweise:
Erst mal muss ein System komplett reflexionsfrei ein- und vermessen werden, so wie man es gerne hätte (in meinem Fall linear),
dann klingt es grundsätzlich in Räumen (je nach Raum) schonmal annehmbar bis gut.
Raumanpassungen kann man daraufhin später machen, hier werden die Reflexionen dann natürlich nicht ausgeblendet,
hat man nur einen festen Hörplatz, ist das recht schnell erledigt, hat man mehrere, muss man an verschiedenen Stellen messen und einen Mittelwert bilden,
ob das dann aber noch klingt, muss jeder selbst entscheiden.
(Am besten wäre den Raum/Akustik anzupassen und nicht den Frequenzverlauf! Hier hilft dann ein Dodekaeder sehr gut)


* @Team, siehe Mail von mir, zwecks "kleiner als-Symbol bricht Text ab"

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