Der äußere Eindruck:

Der TECHNICS EAS16PX50 sieht von vorne auf den ersten Blick gar nicht wie ein Koaxiallautsprecher aus, sondern wie ein Hochtöner mit sehr großer Frontplatte: man rechnet einfach nicht damit, dass der Tieftöner eine flache Membran hat und sooo unscheinbar aussieht. Der eigentliche Hochtöner des TECHNICS sieht demgegenüber "ganz normal" aus.
Das Chassis hat einen Druckgusskorb, der von außen allerdings nicht zu sehen ist: entweder wird der Korb von hinten montiert (so würde man es im Selbstbau machen) oder es ist eine spezielle Blende erforderlich.
Der Korb wird mit 6 Schrauben befestigt, von diesen Anschraubpunkten führen 6 Streben zum Magneten. Die Streben sind abwechselnd unterschiedlich breit (3 schmalere, 3 breitere). Dadurch verteilen sich mögliche Resonanzfrequenzen der Streben auf 2 unterschiedliche Frequenzen. Um diese Resonanzen zusätzlich zu unterdrücken sind die Streben mit Gummi ummantelt -> da hat mal jemand lange nachgedacht . . .
Im Gegensatz zum Koaxialchassis von Teufel aus der Definition-Serie (bei der der Tieftöner immerhin optisch abgesetzt war) wird die Flachmembran aber nicht über eine sehr große Schwingspule angetrieben (linkes Bild), sondern die "normal große" Schwingspule treibt über einen Verbindungskonus die Flachmembrane an (rechtes Bild):


Quelle: TEUFEL (links), TECHNICS (rechts)


Der Verbindungskonus ist ca. 28 mm hoch und hat zur Membrane hin einen Durchmesser von ca. 10 cm (= mittlerer Durchmesser der Flachmembran); er weist 5 Entlüftungsbohrungen auf. Die Schwingspule des Tieftöners hat einen Durchmesser von 32 mm. Die Zuleitungsdrähte werden tangential an die Schwingspule herangeführt, so ergibt sich eine symmetrische Massebelastung. Die flache Zentrierspinne ist hinterlüftet.

Im direkten Vergleich mit einem der bekanntesten Koax-Chassis in der Szene, dem KEF SP1587, sieht man das TECHNICS komplett eigene Lösungen gesucht hat. Hier wurde nicht nur ein erfolgreiches Chassis kopiert.

Kommentare

plasma
3 jahre vor
Vielen Dank für diesen Test, auch wenn das Chassis nur auf Umwegen erhältlich ist. KEF bleibt also auf meiner Wunschliste die Nummer 1.
Diskus_GL
3 jahre vor
Einige Panasonic Produkte wurden/werden in Fernost und USA auch unter dem Markennamen "National" vermarktet... Alles nur Branding-Namen ;-))
Dirty Harry
3 jahre vor
@diypunkt.Technics gehört schon seit langem zum Matushita Konzern. Genau so wie Panasonic. Der Name Technics würde und wird nun wieder für den Vertrieb hochwertiger Hifi Produkte verwendet. Generell interessant wer da so alles zu wem gehört. Marantz gehörte z.B. einige Jahre zum Philips Konzern..
diy_punkt
3 jahre vor
Hallo Theo, Pico
vielen Dank noch einmal für den aufwendigen Test. Ein Chassis habe ich per Zufall auf Ebay Italien entdeckt und auf Verdacht gekauft.
Auf den Norddeutschen HiFi-Tagen bekam ich den Tipp von einem netten Technics Vertriebler aus Hamburg, das Technics nun dem Panasonic Konzern angehört und man Ersatzteile auch über deren Service bestellen kann. Da ich durch das erste Chassis die genaue Typenbezeichnung hatte, war es mit der Bestellung kein Problem. Das ist deshalb wichtig, da die Mitarbeite von Lautsprecherchassis gar keine Ahnung haben und an Hand der technischen Zeichnung es schwierig ist, die richtige Ersatzteilnummer herauszufinden. Ich habe rund 200 € für jedes Chassis bezahlt. Der Beitrag kam jetzt für mich überraschend und auf die Schnelle finde ich die Rechnung nicht.
Ich werde die Chassis aktiv und im Tieftonbereich höchstens bis 100 Hz einsetzen. Davor stehen aber noch zwei andere Projekte mit dem Kef-Koax aus der R100 und ein "open baffle" Projekt.
Gruß aus Bremen
Dieter

You have no rights to post comments

Wir benutzen Cookies
Achtung, Hinweis! Wir verwenden auf unserer Webseite Cookies nur zu technischen Zwecken. Unbedingt erforderliche Cookies können nicht abgewählt werden, alle anderen schon.