Chassis-Datenblatt © www.hifi-selbstbau.de
So werden Lautsprecherchassis von HiFi-Selbstbau gemessen
Hersteller: MONACORTyp: DT-300, 8 OhmDatenblatt des Herstellers

Foto des Chassis

 


 

 

Membranfläche:Außendurchmesser:
Innendurchmesser:
Plugdurchmesser:
-> Membranfläche Sd:
37 mm
30 mm
0 mm
8.81 cm²
TSP
(Mittelwert und Streuung
von 2 Chassis):
Resonanzfrequenz Fs
DC-Widerstand Rdc
Mechanische Güte Qms
Elektrische Güte Qes
Gesamtgüte Qts
Wirkungsgrad Eta (1m, Halbraum)
1270 Hz (+/-0.1%)
7.35 Ohm (+/-1.0%)
1.343 (+/-15.0%)
1.409 (+/-0.8%)
0.686 (+/-7.3%)
91.99 dB (+/-0.46)

Pseudorauschen > 1000 Hz (0°, 15°, 30°, 45°, 60°; MP3 42 kB)

 


Sprungantwort

 


Klirrfaktor bei 85 bis 95dB/1m (Halbraum)

 


 


Kompletter Datensatz beider Chassis (Impedanz und SPL im OCT-Format, Klirrfaktor als TXT-Datei, ZIP, 19 kB)
Hinweis: Beide Chassis sind neu!

Unsere Meinung:
  • Der äußere Eindruck:
    Der MONACOR DT-300 ist ein ganz schöner Brummer. Durch die Ausformung der immerhin 116 mm durchmessenden Frontplatte als Schallführung mit 14 mm Tiefe und den 20 mm hohen Kunststoffhaube auf dem "Rücken" des Magneten ergibt sich eine Gesamttiefe von 52 mm. Der 80 mm große Magnet trägt ein Übriges zu dem voluminösen Gesamteindruck des Chassis bei. Der Schwingspulendurchmesser ist immerhin 30 mm, da muss eben alles etwas größer sein.

    Durch die Schallführung kann man den DT-300 ohne Reue auf die Frontplatte legen. Da auch die massiven Anschlüsse nicht vorstehen sollte der DT-300 jeden Transport überstehen, auch wenn er nicht im stabilen MONACOR-Karton versendet wird.

     

  • Die TSP:
    Die Resonanzfrequenz des DT-300 ist mit 1270 Hz eher etwas hoch (und "verfehlt" die Herstellerangabe von 750 Hz damit deutlich). Da merkt man, dass kein Zusatzvolumen angekoppelt ist (obwohl die Kunststoffkappe auf dem "Rücken" des Magneten schwer danach aussieht) und es auch keine Polkernbohrung zur Volumenvergrößerung gibt. Außerdem ist dies eine "Folgerscheinung" der immerhin 8.8 cm² großen Membran: Vas ist Proportional zu Sd² und damit dem Membrandurchmesser d4, aber das Volumen steigt nur mit d³.

    Der Luftspalt des DT-300 ist mit dünnflüssigem Ferrofluid gefüllt. Daher ist die mechanische Güte Qm relativ gering. Bei der Impedanzsimulation erkennt man, dass beide Kurven - im Gegensatz zu Modellen ohne Ferrofluid - nicht gut zusammen passen. Das bedeutet, dass es in der Realität eine frequenzabhängige Änderung gibt (z.B. mit der Frequenz ansteigende Reibungs- Verluste Rms durch das Ferrofluid), während das Modell von konstanten Parametern ausgeht.

    Der Wirkungsgrad ist mit 92 dB/2.83V/m relativ hoch ohne dass dies durch einen niedrigen Gleichstromwiderstand Rdc "erkauft" wird (viele Hochtöner profitieren beim spannungswirkungsgrad davon, dass sie 6 Ohm Typen sind). Im Gegenteil: mit 7.35 Ohm ist Rdc ausgesprochen hochohmig.

     

  • Der Frequenzgang:
    Der Frequenzgang fällt durch die relativ hohe Resonanzfrequenz und die relativ geringe Gesamtgüte zu tiefen Frequenzen hin relativ früh ab. Auch zu hohen Frequenzen fällt der Frequenzgang schon oberhalb von 10 kHz leicht ab. Darüber hinaus zeigt sich trotz Einfräsung und Abkleben der verbliebenen Spalte eine ausgeprägte Welligkeit von +/- 1.5 dB. All dies scheint eine Folge der Schallführung zu sein, die den Frequenzgang unterhalb von 4 kHz leicht anhebt. Das optional für den DT-300 erhältliche Waveguide WG-300 zeigt dieses Verhalten noch stärker (s. Datenblatt DT-300 WG).

    Unter 15° bis 60° fällt der Schalldruck gleichmäßig ab. Beim Vergleich der Frequenzgänge unter verschiedenen Winkeln erkennt man auch, dass die obere Grenzfrequenz etwa 15 kHz beträgt, was in Anbetracht des großem Membrandurchmessers nicht anders zu erwarten war.

     

  • Der Klirrfaktor:
    Der Klirrfaktor besteht im wesentlichen aus K2 und K3, höhere Klirrkomponenten sind vernachlässigbar. Oberhalb von 2 kHz liegt der "unharmonische" K3 auch bei 95 dB mit typisch < 0.1 % sensationell niedrig! Beim "harmonischen" K2 fällt zunächst einmal die Klirrspitze bei 6.5 kHz auf (0.6/1.0/1.8 % bei 85/90/95 dB). Dies ist zum einen darauf zurückzuführen, dass die Grundwelle K1 bei 6.5 kHz einen Einbruch von knapp 3 dB gegenüber benachbarten Frequenzen hat. Zum anderen ergibt sich bei 13 kHz eine leichte Überhöhung im Frequenzgang, K2 wird also auch noch bevorzugt abgestrahlt. Da der Pegel des Klirrfaktors immer auf den Pegel der Grundwelle bezogen wird kommen beide Effekte zusammen. Abgesehen von dieser Spitze steigt K2 leicht mit dem Pegel (im Mittel 0.1/0.2/0.3 % bei 85/90/95 dB).

     


HiFi-Selbstbau-Fazit:


Der DT-300 ist aufgrund seines großen Kalottendurchmessers von 30 mm und des hohen Wirkungsgrades von 92 dB/2.83V/m prädestiniert für höhere Schalldruckpegel und tiefere Einsatzfrequenzen. Da der Klirrfaktor unterhalb von 2.1 kHz sprunghaft ansteigt sollte man spätestens hier für eine Entlastung sorgen (Hochpass von mindestens 12 dB/Oktave).

Dafür geht ihm "oben rum" etwas früher die Puste aus - man kann halt nicht alles haben. Für laute 2-Wege-Systeme mit einer Trennfrequenz von > 2.1 kHz ist er optimal geeignet und mit 28 € konkurrenzlos günstig.

 

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