3. DIY Lautsprecher-Contest (DSDBDB)

Der Wettbewerb "Deutschland sucht die beste DIY-Box" wurde am 03. und 04.10.2009 nunmehr zum 3. Mal ausgetragen. Die Organisation erfolgte über das DIY-Hifi-Forum, Austragungsort waren wieder unsere Räumlichkeiten. Im Gegensatz zu den Vorjahren 2007 und 2008 wurde in mehreren Foren für die Teilnahme am Contest geworben.

Die Teilnehmer überraschten uns dieses Jahr wieder mit einem breiten Spektrum von ausgeschlafenen Konstruktionen, von der kleinen Regalbox bis zum Heimkino-Satelliten. Dieses Mal waren auch 2 Aktivsysteme dabei. In den Dokumentationen der Projekte fallen zunehmend sehr aufwändige Messungen auf, was zeigt, wie sehr sich DIY durch bezahlbare Messtechnik mittlerweile gewandelt hat. Unsere Philosophie, die DIYler mit guten Grundlagen zu versorgen und ihnen die Messtechnik näher zu bringen mag ihren Teil dazu beigetragen haben.

Wir sind wieder einmal positiv von der Qualität der Lautsprecher überrascht worden. Wer sich davon überzeugen möchte kann alles im Bericht zum Contest nachlesen und die Ergebnisse und Messungen miteinander vergleichen.

 

 

 

 

 

 

 

 

DIY Lautsprecher Contest 2009

Wie schon in den Jahren zuvor interessierte uns, was die DIY-Gemeinde so jenseits von K&T- oder HH-Bauvorschlägen hervorbringt. Mittlerweile gibt es auch in den Foren schon sehr gut dokumentierte Bauvorschläge, und alle sind natürlich die besten Boxen der Welt. Wenn aber mehrere solcher Bauvorschläge unter gleichen Bedingungen von einer kompetenten Jury miteinander verglichen werden, wird es interessant.

Apropos kompetente Jury - wir konnten wieder einige "alte Hasen" mit viel Entwicklungs- und Hör-Erfahrung für die Jury gewinnen:

 

  • Christian Gather, Chefredakteur der Klang & Ton
  • Ralf Wolniczak (in den Foren bekannt als custom-audio), Mitinhaber und LS-Entwickler der Fa. Custom-Audio und Aussendienstmitarbeiter der Fa. Mundorf.
  • Karsten Wahl (in den Foren bekannt als holly65), der schon zahlreiche Lautsprecher gebaut hat (Teilnehmer am 1. und 2. Contest)
  • Thomas Ahlersmeyer (in den Foren bekannt als Pico), einer der beiden Köpfe hinter dem ONLINE-Magazin HiFi-Selbstbau

 


 

Die Contest-Teilnehmer:

Wie schon im letzten Jahr war die Spannbreite der Konstruktionen recht breit: von der kleinen 2-Wege-Regalbox bis zur 3-Wege-Wandbox für Heinkino, von Aktiv bis Passiv war alles dabei. Von den ursprünglich 14 Anmeldungen sprangen 3 noch kurzfristig "offiziell" wegen Terminkonflikten ab, von den verbleibenden 11 sind dann allerdings "nur" 9 erschienen. Der Jury war das nur recht: nach 9 Durchgängen à 20-25 Minuten netto war das Hör- und Urteilsvermögen am Schluss schon leicht angeschlagen . . .

Auffällig war dieses Jahr, dass mehrere Passivboxen mit umschaltbaren Frequenzweichen ausgerüstet waren oder die Frequenzweichen komplett in Holzkisten ausgelagert waren (wie wir das schon seit einiger Zeit machen). Das erlaubt die Anpassung an unterschiedliche Aufstellungen bzw. vereinfacht nachträgliche Änderungen. Diese Option haben die Aktivsysteme in noch höherem Maße, da durchweg digitale Frequenzweichen verwendet wurden. Eine Aufbauzeit von 10 Minuten erlaubte allerdings keine feinfühlige Anpassung an den Hörraum, so dass die Aktivsysteme da keinen Vorteil hatten.

Hier die Teilnehmer (in chronologischer Test-Reihenfolge):

Box Entwickler Konzept
Giftzwerg reprised bee 2-Wege-BR-Regalbox
Summa Cum Laude hifi-alex 2.5-Wege-BR-Standbox
DD2D Sailor 2-Wege-BR-Standbox (FAST) mit HYPEX-Aktivmodulen
CONRAD Beginner zeppi 2-Wege-TQWT-Standbox mit CONRAD-Chassis und Fertigweiche
Tafal ton-feile 2-Wege-ABR-Regalbox
Das kleine Schwarze Castorpollux 3-Wege-CB-Wandbox mit DCX2496 + AV-Receiver
DoW HSG Rhein-Ruhr 3-Wege-CB-Standbox mit Seitenbass
UKKO tiefton modulare 3-Wege-CB-Standbox
Ceramo sansuii 2-Wege-BR-Regalbox

 

Die Contest-Durchführung:

Auch dieses Jahr waren Contest und Forentreffen wieder an 2 verschiedenen Tagen, so dass sich die Jury etwas mehr Zeit nehmen konnte. Das von HiFi-Selbstbau ausgearbeitete und erprobte Bewertungssystem wurde 1:1 vom letzten Jahr übernommen. Auch dieses Jahr gab es wieder eine Trockenübung an der Kontra, da wir 2 neue Jury-Mitglieder hatten. So konnten eventuelle Fragen zu den Beurteilungskriterien vorab geklärt werden. Dadurch waren alle 4 Jurymitglieder bestmöglichst auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet.

Die Abhörlautstärke war bei allen Lautsprechern weitgehend gleich und wurde mit einem bandgefilterten (200-5000 Hz) Rosa Rauschen per Handschallpegelmesser auf 75 +/- 0.5 dB(C) am vorderen Hörplatz eingepegelt (Slow-Bewertung). Damit ergab sich eine leicht gehobene Zimmerlautstärke, die auch die kleineren Contest-Boxen nicht überforderte. Die beiden letzten Tracks waren hochdynamisch und wurden daher mit 10 dB höherem Pegel wiedergegeben. Diese "Tortour" mussten aber nur die größeren Boxen über sich ergehen lassen (3-Wege bzw. 2-Wege mit Doppel-Bassbestückung). Als Zuspieler fungierte ein XTZ CD-100, als Verstärker kam ein XTZ Class A 100 DIII im AB-Betriebsmodus zum Einsatz.

Neben den 12 Musikstücken mit z.T. bis zu 4 Unterwertungen (z.B. "Zeitstruktur Shaker" oder "Durchhörbarkeit Bass") wurde auch die Optik (Design und Ausführung) sowie die Dokumentation bewertet. Bei 4 Juroren gab es im Schnitt insgesamt 120 Einzelnoten, die schließlich zu einer Gesamtnote führten. Die Gewichtung war wie folgt:

  • Dokumentation (10%)
  • Optik (20%)
  • Klang (70%)

Der Wettbewerb der Boxen stand aber nicht alleine im Vordergrund. Einigen Teilnehmern wurde nachher auch erklärt, worauf die Jury denn achtet und wie die Noten zustande kommen. Eine zu Bass bzw. Grundton lastige Abstimmung führte z.B. eher zu einer Abwertung, da dadurch musikalische Details verdeckt werden. Anhand der Messungen am Hörplatz wurden z.T. auch diskutiert, welche Überhöhung bzw. welcher Einbruch ggf. für welche negative Beurteilung "zuständig" war, so dass man Ansatzpunkte für eine weitere Optimierung finden konnte. So konnte z.B. die Abstimmung der DD2D unter Berücksichtigung der Messergebnisse am Hörplatz "auf die Schnelle" angepasst werden, so dass sie am 2. Tag ihr volles Potenzial entfalten konnte. Im DIY-HiFi-Forum gibt es weitere Feedbacks und Fotos zum Contest.

 


 

Stimmungsbilder

Bevor der Eindruck entsteht, es ginge bei dem Forentreff vor allem um den Contest - hier ein paar "Stimmungsbilder". Durch die Entzerrung von Contest und Forentreff gab es reichlich Zeit, sich gegenseitig auszutauschen. An Sitz-, Steh- und Freiluft-Rauchmöglichkeiten herrschte kein Mangel, so dass man die Zeit je nach Laune verbringen konnte, z.B. mit Fachsimpeleien oder um neue Kontakte zu knüpfen . . .


Eine ganz Menge zusammengekommen dieses Jahr


gehört auch dazu, ein Bierchen und Erfahrungsaustausch


entweder man macht es selber....


...oder man kauft sich ein Aktivmodul


OK... das muss man natürlich erst mal der besseren Hälfte klarmachen


Mutig, mutig, einfach wechgefeilt


Jeder hatte Zeit seine Lautsprecher aufzubauen wie er wollte


Da kniet er nun und betet sie an.


Duetta Chassis im Standard-Modegehäuse


die aufwändige Weiche ist ausgelagert....konsequent.


Auch konsequent, wer sich nicht sicher ist welche Abstimmung am besten gefällt.....


...baut sich eben direkt zwei Paare und vergleicht.


Zum Teil bekamen wir recht hochwertige Verarbeitung zu sehen......


....sagen wir doch, RESPEKT. Kombi mit Keramikchassis.....


.....und selbst konstruierten Waveguide für den Bändchenhochtöner.

 

Sonntag morgen haben wir zum Aufwärmen und Losvibrieren des Ohrenschmalzes mal die BigLine angeschlossen . . .


ist schon ein mächtiges Ding unsere BigLine

Danach hat unser Jury-Mitglied Holly65 noch ein Mitbringsel angeschlossen, welches optisch und auch klanglich gut gelungen ist





Generell war am Sonntag leider nicht so viel los wie von uns erhofft. Die Werbung in den diversen Foren konzentrierte sich vor allem auf die Teilnahme am Contest und weniger darauf, dass der Contest am Sonntag in ein öffentliches Forentreffen münden sollte. Das könnte das DIY-Forum als Organisator im nächsten Jahr verbessern. Platz genug haben wir ja . . .

 


 

Steckbriefe der Lautsprecher:

Ein kurzer Hinweis zu den Messungen: der Schalldruck wurden am Hörplatz (vordere Stuhlreihe, Mitte) in Ohrhöhe gemessen. Während der Messung (64 Mitteilungen) wurde das Mikrofon in einer gedachten Kugel von ca. 50 cm Radius zufällig bewegt. Dadurch ergibt sich eine räumliche Mitteilung, die ab ca. 300 Hz zu relativ glatten Kurven führt.

Die rote Kurve wäre der Frequenzgang einer idealen Punktschallquelle (= Frequenzgang in alle Raumrichtungen perfekt linear) im HiFi-Selbstbau Hörraum (Raum 1). Der leichte Abfall zu hohen Frequenzen hin resultiert aus der leicht ansteigenden Absorption bzw. leicht sinkenden Nachhallzeit.

Für jede Box wird für den Frequenzbereich von 200 bis 10000 Hz auch die mittlere Abweichung zur roten Kurve angegeben sowie die Steigung in dB/Dekade. Eine ausgewogene Box sollte eine geringe mittlere Abweichung und einen mittleren Abfall von etwa 3 dB/Dekade haben und damit etwa 1.5 dB/Oktave mehr als eine ideale Punktschallquelle.

Nicht alle Boxen standen an derselben Position im Raum, da die Entwickler vor der Beurteilung noch letzte Hand an die Aufstellung legen konnten. Daher ist die Basswiedergabe im Detail nicht vergleichbar.

So, jetzt aber zu den Steckbriefen (in der Reihenfolge der Beurteilung):

Box: Giftzwerg reprised Entwickler: Bee

  Kosten
Konzept Chassis Chassis Weiche Sonstiges
2-Wege-Regalbox (Bassreflex)
mit variablem Grundtonbereich (schaltbarer Hochpass-C)
CSS FR125SR
DAYTON ND20FA6
65 €
10 €
25 €
(2500 Hz)
Holz
Beurteilung
  • Dynamikgrenzen schnell erreicht
  • Bass zu künstlich und angestrengt, zu viel Grundton
  • "Weichspüler", immer angenehm, aber nie luftig
Kommentar
  • basiert laut Bee auf der Giftzwerg II der Boxenbaustelle
  • die Box wurde in der Stellung maximaler Grundton beurteilt
  • Messtechnisch ist die Beurteilung nicht ganz nachvollziehbar. Der Giftzwerg war die erste beurteilte Box. Der Trainingsdurchgang wurde mit der sehr offen klingenden Kontra gemacht. Beides mag sich ungünstig auf die Bewertung ausgewirkt haben
  • am Sonntag konnte sie im großen Raum 2 voll überzeugen und spielte auf jeden Fall in der oberen Hälfte des Feldes. Auffallend dabei ist, Sonntags spielte die Box im großen Raum mit Breitbänder oben, während des Contestes jedoch umgedreht. Schade - hier hat Bee wohl wertvolle Plätze durch die Aufstellung verschenkt.
    Mit etwas Glück bekommen wir den Lautsprecher auf der HiFi-Music-World zu hören und dann kann er bestimmt sein volles Potential zeigen.
Dokumentation Optik Klang Gesamt Platz
2.13 3.13 2.79 2.79 9.
Box: Summa Cum Laude Entwickler: Hifi-alex

  Kosten
Konzept Chassis Chassis Weiche Sonstiges
2.5-Wege-Standbox
Bassreflex
2x SEAS W151AL
BG Neo3 PDRW/BC
125 €
80 €
110 €
(100/2500 Hz)
30 €
Beurteilung
  • sehr schöne Detailauflösung, aber etwas "unemotional"
  • tonal ohne grundlegende Schwächen
  • schöne Räumlichkeit, sehr guter Hochtöner
Kommentar HiFi-Alex hat, wie schon bei seiner ersten Teilnahme, alles richtig gemacht. Ein gutes Konzept, sauber ausgeführt, eine sehenswerte Optik und und und. Seine Box hätte auch den ersten Platz erreichen können. Letztlich sprechen wir hier über Kleinigkeiten die dann den Ausschlag zur einen oder anderen Box geben. Das kann einen Tag später auch umgedreht ausfallen.
Lautsprecher auf so hohem Niveau sind nicht besser oder schlechter als andere, sondern für den einen oder anderen Wohnraum, oder persönlichen Geschmack passend.
Dokumentation Optik Klang Gesamt Platz
1.75 1.75 1.84 1.82 2.
Box: DD2D Entwickler: Sailor

  Kosten
Konzept Chassis Chassis Weiche Sonstiges
2-Wege-BR-Standbox (FAST)
m. HYPEX-Aktivmodul
2x WAVECOR SW178WA01
2x WAVECOR PR178WA01 (passiv, hinten)
MARKAUDIO Alpair10 silber
140 €
80 €
130 €
365 €
(HYPEX-Modul,
150 Hz)
80 €
Beurteilung
  • da geht tonal noch mehr (da vollaktiv)
  • begrenzte Auflösung, aber schön "rollender" Bass
  • etwas emotionslos, Brillanz fehlte etwas
  • Dynamik fehlte, Stimmen oft verfärbt
Kommentar Die HYPEX-Module waren mitunter etwas zickig. Manchmal lief die "2." Box nicht (erst nach mehrmaligen Ein- und Ausschalten) und Sailor hatte im Vorfeld Schwierigkeiten das Setup aufzuspielen. Wir haben seit einigen Wochen auch ein Modul im Praxistest, da lief auch nicht immer alles ganz "rund" (dazu in Kürze mehr).
Am Sonntag hatten wir Sailor den Tipp gegeben, den Mitteltonbuckel um 450 Hz um 3 dB abzusenken und die Höhen oberhalb von 8 kHz um 3 dB anzuheben. So spielte die DD2D am Sonntag im großen Raum dann "wie verwandelt" auf und konnte ihr Potenzial besser ausspielen. Die unten stehende Platzierung basiert auf dem "schlechteren" Eindruck am Samstag.
Dokumentation Optik Klang Gesamt Platz
1.5 2.00 2.33 2.18 5.
Box: CONRAD Beginner Entwickler: Zeppi

  Kosten
Konzept Chassis Chassis Weiche Sonstiges
2-Wege-TQWT-Standbox
mit CONRAD-Chassis
und Fertigweiche
2x CONRAD LMC-13 (8 Ohm)
CONRAD DTC-110 (8 Ohm)
34 €
13 €
22 €
(4000 Hz)
Holz
Beurteilung
  • überraschend guter Hochtöner für's Geld
  • neigt zum Dröhnen, Bass zu dominant
  • recht warm abgestimmt
  • Kommentar Die Box entstand basierend auf einem Boxsim-Modell und wurde NICHT messtechnisch optimiert. Zudem kam eine leicht modifizierte Fertigweiche zum Einsatz. Dafür ist die Beginner sehr gut geworden.
    Wegen des aufdringlichen Bass- und Grundtonbereichs reichte es in diesem starken Feld leider nur für einen 8. Platz. In Anbetracht des Materialeinsatzes ist die Beginner aber klarer Preis-/Leistungs-Sieger!
    Wir haben die Chassis gleich geordert und werden eine HiFi-Selbstbau-Variante der Beginner herausbringen - dann wohl ohne Fertigweiche ;-) Der Hochtöner ist sensationell gut und aus den Tiefmitteltöner dürfte bei einer tieferen Trennung und in einer etwas anderen Schallführung noch mehr zu holen sein . . .
    Dokumentation Optik Klang Gesamt Platz
    1.625 2.75 2.81 2.68 8.
    Box: Tafal Entwickler: ton-feile
      Kosten
    Konzept Chassis Chassis Weiche Sonstiges
    Kompakter 2-Wege-Monitor-LS
    mit Passivstrahler
    VISATON AL130
    VISATON WS17E (passiv)
    SEAS TAF27plus
    102 €
    24 €
    38€ €
    60 €
    (1700 Hz)
    Holz
    Beurteilung
  • schiebt viel Energie in den Raum, gute Harmonie
  • zu kräftiger Oberbass, dadurch mitunter etwas unpräzise
  • dynamisch, macht Spaß
  • leistet sich kaum Schwächen, sehr ausgereift
  • Kommentar Die Tafal hat eine lange "Reifungszeit" hinter sich - und das merkt man ihr an. Die Chassis wurden sogar teilweise modifiziert.
    In den Contest hat Ton-feile die Version mit entzerrter Hochtönerresonanz bei 27 kHz geschickt. Am Sonntag hatten wir die Gelegenheit beide Varianten zu vergleichen. Dort gefiel uns die nicht entzerrte Variante sogar noch besser.
    Ton-feile hat sein Projekt schon im HiFi-Forum vorgestellt. Außerdem hat er uns erlaubt die eingereichte Dokumentation zu veröffentlichen, damit diese wirklich ausgeschlafene und ausgewogene klingende Konstruktion nachgebaut werden kann. Die Tafal ist zwar nicht billig (240 € + Holz pro Seite) aber extrem preiswert.
    Dokumentation Optik Klang Gesamt Platz
    1.00 1.63 1.76 1.66 1.
    Box: Das kleine Schwarze Entwickler: Castorpollux
      Kosten
    Konzept Chassis Chassis Weiche Sonstiges
    3-Wege-CB-Wandbox
    (Heimkino-Satellit)
    m. DCX2496 + AV-Receiver
    2x BEYMA 10LW30N
    DAYTON RS52AN + H10RW
    RCF CD1710T3 + H100
    360 €
    50€ + 15 €
    80 € + 20 €
    130 €
    (1/2 DCX 2496,
    550/2000 Hz)
    Holz
    + 1/2 AV-Receiver
    Beurteilung
  • wegen Nicht-Wandaufstellung schlank im Bassbereich
  • Bass/Grundton klingt nach "Kiste"
  • impulsstark, super Dynamik
  • leichte Resonanzen in den Mitten
  • Kommentar "Die kleine Schwarze" ist der Satellit in Castorpollux Heimkino-System. Sein Bassteil (48x 8" Bässe als DBA) passte leider nicht ins Auto . . Castorpollux hatte zwar die Hochpassfilterung ausgeschaltet und per Shelving-Filter im Bassbereich etwas nachgelegt, aber offenbar nicht genug. Außerdem hatte er sich entschieden, die Boxen NICHT an die Wand zu stellen sondern an der "üblichen" Abhörposition. Beides kam dem Bass-Fundament nicht unbedingt entgegen, so dass dieser Bereich deutlich gegenüber dem Rest abfiel. Castorpollux kann es egal sein - er hat ja sein DBA ;-)
    Am Sonntag haben wir sie dann mal im kleine Raum "richtig" aufgestellt, da war auch der Frequenzbereich im Mittel-/Hochtonbereich ausgewogener. Da hat sich die kleine Schwarze im Contest deutlich unter Wert verkauft . . .
    Dokumentation Optik Klang Gesamt Platz
    1.88 3.88 2.30 2.57 7.
    TABLE>

     

    Box: DoW Entwickler: HiFi-Selbstbau-Gruppe Rhein & Ruhr
      Kosten
    Konzept Chassis Chassis Weiche Sonstiges
    3-Wege-Standbox
    mit Seitenbass
    (mit Hochpass-C)
    ETON 11-582/50 HEX
    ETON 7-360/37 HEX
    ETON ER4
    280 €
    110 €
    270 €
    100 €
    (140/2300 Hz)
    Holz
    Beurteilung
  • total entkoppelter Tiefbass, Loch im Oberbass
  • frisches Klangbild, arbeitet Nuancen schön heraus
  • vornehm, leicht zurückhaltend, etwas wenig Grundtonwärme
  • gute Dynamik, manchmal etwas kühl
  • Kommentar Die Chassis-Kombination kennt man von der Duetta, die in Selbstbaukreisen seit langem einen guten Ruf genießt. Dem Besitzer gefiel jedoch die Optik nicht so gut (zu groß, zu breit), außerdem war ihm der Bass der originalen Duetta in seinem Raum zu wummerig. Daher kam er auf die Idee es geschlossen mit Seitenbass zu probieren. Die Frequenzweiche geriet recht aufwändig
    Die Seitenbässe funktionierten auf der Standardposition in unserem Hörraum nicht so gut. Der Tiefbass kam zwar sensationell voll und trocken, allerdings fehlte der Oberbass (was sich auch messtechnisch nachvollziehen ließ). Dennoch reichte es für einen 3. Platz in der Gesamtwertung. Im großen Hörraum konnten sie sich am Sonntag im Bassbereich besser in Szene setzen, am Bereich darüber gab es schon am Samstag nur wenig zu mäkeln. Die DoW klang tendenziell vornehm zurückhaltend und spielte einfach das, was auf dem Tonträger drauf war - was will man mehr?
    Dokumentation Optik Klang Gesamt Platz
    1.875 2.63 1.72 1.92 3.
    Box: Ukko Entwickler: Tiefton
      Kosten
    Konzept Chassis Chassis Weiche Sonstiges
    Modulare 3-Wege-Standbox
    geschlossen mit opt. Hochpass-C
    PEERLESS SLS 10
    MAGNAT W130AL485
    FOUNTEK JP2.0
    67 €
    41 €
    175 €
    65 €
    (400 / 3000 Hz)
    Holz
    Beurteilung
  • neigt etwas zum Dröhnen, Oberbass zu fett, betont warm abgestimmt,
  • Hochtonbereich sehr zaghaft
  • Kommentar Die Ukko lief ohne den optionalen Hochpass-Kondensator. Der hätte den Bereich von 50 bis 90 Hz um bis zu 3 dB abgesenkt - was der Ukko im kleinen Hörraum sicher gut bekommen wäre. Der gesamte Bassbereich scheint bis 400 Hz etwas zu laut und der Hochtöner ab 4 kHz etwas zu leise zu sein. Tiefton hat die Box in einem "modernen" Wohnzimmer mit spärlicher Möblierung und noch spärlicherer Absorption abgestimmt - und das hört man der Box auch an. Dort wird der bei uns zu warm empfundene Klangcharakter tendenziell neutraler klingen.
    Dokumentation Optik Klang Gesamt Platz
    3.00 2.63 2.46 2.55 6.
    Box: Ceramo Entwickler: Sansuii
      Kosten
    Konzept Chassis Chassis Weiche Sonstiges
    Kompakte 2-Wege-BR-Regalbox
    (laufzeitkorrigiert)
    ACCUTON C153-82
    AUDAPHON Neo CD 3.0 mit Waveguide
    230 €
    100 € + 100 €
    80 € 48 €
    Beurteilung
  • sehr gute Kleinbox mit "überraschendem" Bass (limitiert, aber "erkennbar")
  • auch auf Seitenplatz gut, löst sehr fein auf (wenn nicht zu laut und nicht zu komplex), tolle Räumlichkeit
  • Hochtonbereich manchmal etwas scharf
  • Kommentar Die kleinste Box des Testfeldes legte den höchsten Wirkungsgrad an den Tag. Das geht natürlich nur auf Kosten der Basswiedergabe. Die Ceramo war zwar recht schlank abgestimmt, konnte aber jederzeit klar andeuten, was eigentlich hätte kommen sollen, so dass die musikalische Information im Prinzip vorlag. Dies ist einem überzogenen Bass- und Grundtonbereich deutlich vorzuziehen, da dieser darüber liegende Frequenzbereich einfach "zukleistert" und damit nicht mehr klar ist was dort hätte passieren sollen.
    Solange die Musik nicht zuuu komplex war, machte das Musikhören mit der Ceramo extrem viel Spaß. Bei komplexer Musik war sie immer noch gut, aber eben nicht mehr so gut wie vorher. Das Design kam bei der Jury eher nicht so gut an, die gute Verarbeitung hat die Designnote dann aber noch rausgerissen.
    Dokumentation Optik Klang Gesamt Platz
    1.50 2.38 1.94 1.98 4.

    Damit ergibt sich folgende Reihenfolge:

    Platz Gesamt Box Entwickler
    1 1.66 Tafal ton-feile
    2 1.82 Summa Cum Laude hifi-alex
    3 1.92 DoW HSG Rhein-Ruhr
    4 1.98 Ceramo sansuii
    5 2.18 DD2D Sailor
    6 2.55 UKKO tiefton
    7 2.57 Das kleine Schwarze Castorpollux
    8 2.68 CONRAD Beginner zeppi
    9 2.79 Giftzwerg reprised bee

    Wenn man auf die Einzelwertungen Klang und Design (als Teilaspekt der Optik) blickt, ergibt sich ggf. eine andere Reihenfolge:

    Platz Klang Box Design Box
    1 1.72 DoW 1.38 Tafal
    2 1.76 Tafal 1.50 Summa Cum Laude
    3 1.84 Summa Cum Laude 1.50 DD2D
    4 1.94 Ceramo 2.25 DoW
    5 2.30 Das kleine Schwarze 2.25 Ceramo
    6 2.33 DD2D 2.25 UKKO
    7 2.46 UKKO 2.25 CONRAD Beginner
    8 2.79 Giftzwerg reprised 2.75 Giftzwerg reprised
    9 2.81 CONRAD Beginner 3.50 Das kleine Schwarze

    Klanglich wäre damit die "DoW" der Sieger gewesen, dicht gefolgt vom Gesamtsieger "Tafal", die auch den Design- und Optikpreis gewonnen hätte. "Die kleine Schwarze" lag klanglich im Mittelfeld, fiel aber durch die nicht Wohnzimmer-kompatible Optik (Design + Ausführung) auf den 7. Platz zurück. Für Heimkino-Anwendung ist sie dagegen mit der Bespannung aus schwarzem Molton optimal - es ist halt immer eine Frage der Anwendung.

    Der Preis-/Leistungspreis geht an die CONRAD Beginner. Sie ist zwar nicht viel preiswerter als der Giftzwerg (69 € gegen 100 €), kann aber auch mal richtig laut und benötigt durch den 6 dB höheren Wirkungsgrad dafür nicht einmal einen übermäßig leistungsstarken Verstärker. Die Chassis werden in Lizenz von VISATON gefertigt, und es gibt sogar Boxsim-Daten für diese Chassis. Beste Voraussetzungen um auch andere Konzepte damit zu entwickeln . . .

     


     

    Fazit:

    Wenn mehr als 10 Lautsprecher zu hören sind gibt es auf jeden Fall jede Menge zu hören und zu diskutieren. Dieses Jahr blieben die Entwickler auch am Sonntag weitgehend unter sich, dafür konnten sie sich optimal austauschen.

    Die mitgebrachten Lautsprecher deckten ein breites Spektrum ab: vom Preis, von der Größe, von der Schallführung im Bassbereich und vom Konzept. Vom Klang her waren die Unterschiede glücklicherweise nicht so groß, es gab jedoch die beiden Lager der eher warm abgestimmten und eher klar abgestimmten Boxen.

    Einige der erstplatzierten Konstruktionen können im Rahmen der HiFi-Music-World einem noch breiteren Publikum vorgestellt werden.

    Also: Mitmachen lohnt sich! Dann mal ab in den Bastelkeller und schon mal für den nächsten Contest planen . . .

    Hier noch mal die Sieger-Box in Großansicht:

    Na dann happy wasteling bis zum nächsten Jahr

    Das HiFi-Selbstbau Team

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