Chassis-Datenblatt © www.hifi-selbstbau.de
So werden Lautsprecherchassis von HiFi-Selbstbau gemessen
Hersteller: MISSION Typ: CP168M3, 8 Ohm kein Datenblatt des Herstellers

Foto des Chassis

Membranfläche: Außendurchmesser:
Innendurchmesser:
Plugdurchmesser:
-> Membranfläche Sd:
142 mm
122 mm
0 mm
136.8 cm²
TSP aus Messung
mit Zusatzmasse
(Mittelwert und Streuung
von 2 Chassis, Anregung -12 dB):
Resonanzfrequenz Fs
DC-Widerstand Rdc
Mechanische Güte Qms
Elektrische Güte Qes
Gesamtgüte Qts
Effektive bewegte Masse Mms
Äquiv. Luftvolumen Vas
Kraftfaktor BL
Wirkungsgrad Eta (1m, Halbraum)
47.38 Hz (+/-1.4%)
7.49 Ohm (+/-0.0%)
9.227 (+/-6.6%)
0.445 (+/-2.1%)
0.424 (+/-1.7%)
12.61 gr (+/-2.7%)
23.78 dm³ (+/-5.5%)
7.95 N/A (+/-1.0%)
89.74 dB (+/-0.15)

Pseudorauschen > 200 Hz (0°, 15°, 30°, 45°, 60°; MP3 42 kB)


Sprungantwort (Chassis 1, 20 cm, 0°)

Zerfallspektrum (Chassis 1, 20 cm, 0°)

Zerfallspektrum (Chassis 1, 20 cm, 0°)


Klirrfaktor bei 80 bis 95dB/1m (Halbraum)


Kompletter Datensatz beider Chassis (Impedanz, Lp, Lw und Bündelungsmaß im OCT-Format, Klirrfaktor und komplexer Frequenzgang als TXT-Datei, ZIP)
Hinweis: Beide Chassis sind 4 Stunden eingebrummt!

Unsere Meinung:
  • Der äußere Eindruck:
    Die MISSION CP168M3 sehen chic aus. Sie haben zwar nur einen normalen Blechkorb mit "Ohren", der ist aber nur gering umgebörderlt, so dass man ihn nicht unbedingt einfräsen muss. Die Papiermembran in Form einer großen, inverse Kalotte lenkt zudem die Blicke auf sich, so dass - trotz preiswertester Zutaten - sogar ein wertiger Eindruck entsteht.

    Bei den MISSION-Chassis handelt es sich um einen Industrierestposten, so dass die Verpackung in Form eines Streifens Wellpappe spartanisch ausfällt. Die Membran ist jedoch mit einem Kunststofftiefziehteil vor Beschädigungen geschützt.
    Von hinten bietet sich ein imposanter Anblick: Dem eigentlichen Magnetring mit 90 mm Durchmesser und 17 mm Höhe wurde "Huckepack" ein 15 mm hoher, gleich großer Kompensationsmagnet verpasst. Da wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt!

  • Die TSP:
    Zunächst einmal fällt der für einen 17er Bassmitteltöner relativ hohe Wirkungsgrad des CP168M3 auf. Dabei wird dieser nicht einmal durch einen niedrigen Gleichstromwiderstand "erschummelt":
    Mit einer Gesamtgüte von 0.42 ist man bei der Wahl der Schallführung recht flexibel. Die Resonanzfrequenz liegt mit gut 47 Hz allerdings recht hoch.
    Damit kommt der CP168M3 in einer 18 bzw. 27 Liter großen Bassreflex-Box auf eine untere Grenzfrequenz von 51 bzw 43 Hz. In einem 9 Liter großen geschlossenen Gehäuse sind nur noch 80 Hz drin. Für ein Satelliten-System mit Subwoofer-Unterstützung ist das aber genau richtig:

    Noch kompakter geht es laut AJHorn in einem 5 Liter Gehäuse mit 680 uF Vor-Kondensator:

  • Der Frequenzgang:
    . . .verläuft bis 800 Hz perfekt und macht dann eine seichte, ca. 3 dB hohe Stufe. Auf Achse geht es dann bis 3 kKz wie mit dem Lineal gezogen. Aber dann nimmt das Chaos seinen Lauf. Bis 3.8 kHz steigt der Frequenzgang um 8 dB an, und weil es so schön ist gibt es bei fast der doppelten Frequenz gleich noch eine schöne, 8 dB hohe Membranresonanz . . .
    Ab 2 kHz setzt die Bündelung ein. Der winkelgewichtete Schalldruck bleibt bis knapp 2 kHz fast, bricht dann bei 3 kHz ein und bäumt sich bei 3.8 und 7 kHz noch einmal auf - ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Resonanzen nicht nur auf Achse auftreten.
    In der Sprungantwort ist die 3.8 kHz Resonanz auch deutlich zu erkennen (ein Abstand der Spitzen von 0.27 ms entspricht einer Frequenz von 1/0.272 [msec] = 3.68 [kHz]). Das Zerfallspektrum zeigt, dass diese Resonanzen recht lange nachklingen.
    Die Streuung beider Chassis ist sehr gering, selbst im Bereich der Membranresonanzen!
  • Der Klirrfaktor:
    . . . sieht durchwachsen aus. Der "harmonische" K2 steigt über den gesamten Frequenzbereich leicht an konstant und ist ist - wie üblich - stark pegelabhängig. Der "unharmonische" K3 ist im mittleren Frequenzbereich kaum pegelabhängig, zeigt aber von 1 bis 1.5 kHz und um 2.3 kHz 2 unschöne Spitzen. Bei hohen Ansprüchen an die Wiedergabe sollte der CP168M3 daher höchstens bis 2 kHz eingesetzt werden.
    Bei einem mittleren Schalldruckpegel von 80 / 85 / 90 / 95 dB beträgt K2 von 80 bis 2 kHz im Mittel 0.17 / 0.32 / 0.61 / 1.12%. Unter gleichen Bedingungen beträgt K3 im Mittel 0.20 / 0.21 / 0.25 / 0.36%. Die Maxima liegen jeweils etwa dopelt so hoch.
    Reduziert man den betrachteten Bereich auf 1 kHz so geht der mittlere K3 auf ca. 70% zurück, die Maxima reduzieren sich fast auf die Hälfte.
    Auch hier verhalten sich beide Chassis fast identisch.

HiFi-Selbstbau-Fazit:


Der MISSION CP168 ist trotz preiswertester Zutaten (Papiermembran, Blechkorb) wegen seiner Membranform (Inverskalotte) ein echter Hingucker und sieht deutlich wertiger aus, als es der Preis von 19 € vermuten lässt.
Die TSP sind praxisgerecht: trotz des hohen Wirkungsgrades von knapp 90 dB sind in einem 27 Liter großen Bassreflexgehäuse knapp 43 Hz drin.
Der Frequenzgang ist bis 1 kHz perfekt, bis dahin ist auch der Klirrfaktor gering. Bei 3. 8 und 7 kHz stören 2 unschöne Resonanzen das Bild, so dass bei Einsatz in einem 2-Wege-System eine Trennfrequenz von höchstens 2 kHz in Verbindung mit einem Sperr- oder Saugkreis anzustreben ist. Damit ist es als 2-Wegerich nicht gerade ein "Anfängerchassis".

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