Auf der Basis des sehr erfolgreichen 2-Wege Lautsprechers MA1, wurde der MA2 entwickelt. Mancher Selbstbauer mit größerem Wohnraum äußerte den Wunsch nach höherer, erzielbarer Lautstärke, die mit dem 130 mm Tiefmitteltonlautsprecher der MA1 nicht mehr zu erzielen ist.

Logischerweise suchten wir zunächst wiederum bei Peerless ein größeres Chassis und wurden mit dem Peerless CSC176H auch schnell fündig. Jedenfalls dachten wir das, denn der CSC176H konnte in der von uns geplanten TQWT Umgebung nicht viel lauter als der 130er, der MA1. Beim durchsehen der technischen Daten weiterer Peerless Chassis fiel uns dann der CSX176T auf der, obwohl er sich auf den ersten Blick nicht sehr vom CSC Typen unterscheidet, in Sachen Lautstärkereserve erheblich mehr zu bieten hat.

Das Mehr an erzielbarem Hub beträgt beim CSX Modell immerhin 4 mm, was sich im ersten Moment nicht wirklich viel anhört, aber in der Praxis genau das Maß an erzielbarer Lautstärke brachte, dass wir gesucht hatten. Die technischen Daten sind:

Impedanz8 Ohm

Fs38 Hz
Qms2,22
Qes0,53
Qts0,43
Sd143 cm²
Re6,1 Ohm
Vas27,7 Ltr.
Schalldruck86,5 dB
Belastbarkeit150 Watt
x-max11 mm

Fangen wir zunächst mit den Daten zur Konstruktion der TQWT an.

Wie auch schon bei der MA1 ist uns 115 cm Höhe etwas zuviel gewesen, so dass wir das Gehäuse etwas niedriger machten und dafür etwas tiefer.

Da wir es nicht ganz geschafft haben die gewünschte Länge in der von uns maximal vorgegebenen Gehäusehöhe unterzubringen, haben wir alternativ den BR-Kanal leicht vergrößert. Es waren zwar viele Hörsitzungen nötig bis die endgültige Abstimmung stand, es hat sich dafür aber extrem gelohnt, wie uns das Publikum auf der HiFi-Selbstbaumesse in Wetzlar bestätigte.
Selbst die Aktivierung des Lautsprechers bringt nach Aussagen der Zuhörer aus Wetzlar nicht mehr sehr viel, wenn man den Preis einer Aktivierung mit in die Planung einbezieht.

Als Lautsprecher haben wir im Hochtonbereich den üblichen Verdächtigen verwendet, den DT-25N von Monacor, der unserer Meinung nach noch immer ein ungeschlagenes Preis-Leistungsverhältnis bietet. Für den Tiefmitteltonbereich kommt hier der Peerless CSX-176T um Einsatz, der mit einem Qts von 0,43 und einen linearen Hub von insgesamt 11 mm, perfekt für eine TQWT-Konstruktion ausgerüstet ist. Die Frequenzweiche wurde auch hier wieder ausgelagert, so das einer eventuellen Neuabstimmung oder Aktivierung keine aufwendigen Baumassnahmen vorausgehen müssen.

Das die Peerless Chassis auch im oberen Bereich ohne großen Ausreißer funktionieren und mit einer recht einfachen Schaltung zu händeln sind, haben wir ja schon bei der MA1 gesehen und wiederholt sich hier. Die typische Bafflestep Stufe wird wie wir im nächsten Diagramm sehen durch den TQWT Kanal mit Rohr perfekt aufgefüllt. Die Lautstärkeunterschiede ergeben sich hier aus unterschiedlichen Messabständen, die wir benötigen weil sonst in unseren Räumen keine tiefen Frequenzen zu messen sind.

Das wir einige Nächte in die Entwicklung der Frequenzweiche gelegt und diese durch lange Hörsessions feinoptimiert haben, hat sich in Wetzlar zum ersten mal richtig ausgezahlt. Auch Zuhörer die nicht mittig im Raum saßen oder in der hinteren Reihe standen, waren durchaus vom Klang der MA2 angetan. Die Messungen in verschiedenen Winkeln und Höhen zeigen warum. Auch wenn man bei diesem Lautsprecher nicht genau im Sweet-Spot sitzt, hat man nicht das Gefühl das etwas fehlt. Wir haben es hier mit einem recht unkritischen Lautsprecher was die Aufstellung betrifft zu tun. Dabei ist es auch nicht sonderlich schlimm wenn das heimische Sofa 10 cm höher oder niedriger ist.

 

Wer den Hochtonbereich lieber etwas dezenter mag, muss sich schon 30 Grad aus der Abstrahlachse bewegen oder die Box entsprechend anwinkeln. Ansonsten hat man selbst unter 15 Grad keinerlei Hochtonverlust zu verzeichnen. Es handelt sich hier um einen wirklich sehr unkritischen Lautsprecher.

Ob das auch für den Anschluss an einen Verstärker gilt, sollte die Impedanzmessung und die Spannungsmessung zeigen.

Die beiden Messungen zeigen uns keinen Ausreißer, so das wir diese Box an so ziemlich alle Verstärker anschließen können ohne Angst haben zu müssen das er durch niedrige Impedanz oder seltsame Spannungsverläufe in die Knie geht. Die Weiche ist trotz des recht guten Messergebnisses einfach geblieben und belohnt uns mit sehr agiler Spielfreude.

Zu guter letzt noch die Bauzeichnung damit, wer möchte, die Box nachgebaut werden kann. Auch hier gilt wieder wie bei der MA1, mit unterschiedlicher Befüllung durch Dämpfungsmaterial kann man sehr schön den Tieftonbereich auf die eigenen Bedürfnisse abstimmen. Viel Spaß beim Nachbau.

 

Mit den Außenmaßen 22,6 x 85,6 x 44,6 cm (B x H x T) ist dieser Lautsprecher noch nicht zu den Großen zu zählen, legt sich aber mit einem -3dB Frequenzgang von unter 30 Hz mächtig ins Zeug.

ca. Preise pro Box:

  • Chassis - 100 Euro

  • Weiche - 20 bis 25 Euro

  • Holz - 20 Euro

Kommentare

Martin
13 jahre vor
Es war eher Zufall dass ein Paar CSX176T meinen Weg kreuzte und ich diese Anleitung fand,
ich brauchte bei meinem Budgt zwar etwas Zeit, aber die Dinger sind echt Spitze.
Nachdem ich zunächst "irgendeine" (Bastelkiste..) Weiche zum Einspielen genutzt hatte und dann schliesslich den Rest fertighatte, machte ich einen Hörtest..
Hatte ich einen Schrecken als plötzlich ein Tontechniker direkt hinter mir in der Wohnung "stand" , gg .. weiter so :sad:Teil der Originalaufnahme, versehentlich nicht rausgeschnitten) :P

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